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Mittelstand investiert mehr in Digitalisierung

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Folgt man den neuesten Studienergebnissen, so will jedes dritte mittelständische Unternehmen mehr Geld investieren und zudem auch neue Mitarbeiter einstellen. Für Beschäftigungsdynamik und Investitionsbereitschaft seien im ersten Halbjahr 2018, so im „Mittelstandsbarometer“ des Ernst & Young-Beratungsunternehmens zu lesen, also durchaus Rekordwerte zu erwarten. Zudem ist die Stimmung so gut wie noch lange nicht – 61 Prozent der befragten Mittelständler gaben an, die aktuelle Lage sei „hervorragend“. Somit konnte der höchste Wert seit der ersten Studienauflage im Jahr 2004 erreicht werden. Rund 60 Prozent der Befragten seien zudem der Meinung, 2018 würden auch die Umsätze steigen.

36 Prozent der deutschen Unternehmen wollen mehr Mitarbeiter einstellen

Foto: louisehoffmann83/pixabay.com

„Fakt ist, dass der deutsche Mittelstand aktuell goldene Zeiten erlebt“, so Michael Marbler von Ernst & Young. Der Handel würde durch den privaten Konsum beflügelt werden; die steigende Nachfrage nach Investitionsgütern würde zudem auch dem Maschinenbau Auftrieb geben. Zudem konnten wieder mehr Aufträge aus Spanien, Italien oder auch Frankreich verbucht werden. 35 Prozent der Mittelständler gaben an, 2018 mehr Investitionen in Gebäude oder Maschinen tätigen zu wollen. Nur im Jahr 2007 gab es einen höheren Anteil. Gerade einmal 6 Prozent gaben an, im ersten Halbjahr weniger als im vergangenen Jahr investieren zu wollen.

36 Prozent der Unternehmen wollen zudem neue Jobs schaffen und Mitarbeiter einstellen – ein absoluter Rekordwert. Nur 8 Prozent gaben an, die Zahl der Beschäftigten zu reduzieren. „Extrem viele Unternehmen müssen jetzt neue Stellen schaffen, da nur so die gestiegene Nachfrage bewältigt werden kann“, so Marbler. „Das heißt, dass sich die positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt im Jahr 2018 fortsetzen werden.“ Das aktuell größte Problem? Der Mangel an Fachkräften. Der Fachkräftemangel wird zudem auch als größte Gefahr für das Jahr 2018 gesehen – erst dahinter folgen die Rohstoffpreisentwicklungen und die Angst vor einem noch härter werdenden Wettbewerb.

Das Problem mit der Kreditvergabe

Foto: bertholdbrodersen / pixabay.com

Des Weiteren haben die mittelständischen Firmen auch erkannt, dass Investitionen in Digitalprojekte immer wichtiger werden – so planen 79 Prozent Ausgaben für die digitale Transformation des Betriebes. Jedoch ist der Aufwand gestiegen, wenn man für derartige Investitionen einen Kredit benötigt. Schon im letzten Jahr monierten die Finanzentscheider aus den mittelständischen Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, die Suche nach Kreditgebern werde immer schwieriger – Ausweichen an den Kapitalmarkt wird für viele Unternehmen zur Option.

Rund 70 Prozent sind aktuell der Meinung, die Kreditvergabe von Banken würde noch restriktiver gehandhabt werden. Auch die langen Wartezeiten, die im Zuge der Kreditvergabe oft abgewartet werden müssten, seien für die mittelständischen Betriebe problematisch. Neben den langen Wartezeiten sei auch der bürokratische Aufwand extrem. Zahlreiche Umfrageergebnisse haben eindrucksvoll bewiesen, dass sich viele der Mittelständler wünschen würden, die Unterlagen online übermitteln zu können, anstatt permanent zur Bank zu fahren, wenn Unterlagen abgegeben oder Dokumente unterfertigt werden sollen.

Es gibt regionale Unterschiede

Auch wenn die Ergebnisse insgesamt positiv ausgefallen sind, so kann doch deutlich erkannt werden, dass es regionale Unterschiede gibt. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Hamburg haben die Mittelständler die Situation für ihre Betriebe als überdurchschnittlich gut bewertet. In Rheinland-Pfalz ist die Stimmung jedoch so schlecht wie in keinem anderen Bundesland. Auch innerhalb der einzelnen Branchen gibt es große Unterschiede. Zufrieden sind vor allem die Pharma- und Chemie-Branche, der Maschinen- und auch der Autobau. Die Ernährungsbranche und die Finanzdienstleister haben die aktuelle Lage jedoch als weniger gut bewertet.

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