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Nachhaltiger Holzeinkauf ist Unternehmen immer wichtiger

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Stuttgart – Einer internationalen Studie zufolge gehört ein nachhaltiger Einkauf 2014 erstmals zu den wichtigsten drei Prioriäten von Unternehmen. Eine gute Nachricht auch für den Schutz der Tropenwälder, denn damit wird den Anbietern von Holz und Papier aus problematischen oder unklareren Quellen die Geschäftsgrundlage entzogen. Um den Kauf von illegal geschlagenem Holz zu vermeiden, orientieren sich die Firmen an den Herkunftsnachweisen anerkannter Waldzertifizierungsorganisationen wie PEFC.

Quellenangabe: "obs/PEFC Deutschland e. V./Infografik: PEFC Deutschland e. V."
Quellenangabe: „obs/PEFC Deutschland e. V./Infografik: PEFC Deutschland e. V.“

Ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Einkauf zählt 2014 in Unternehmen erstmals zu den Top-Drei-Prioritäten. Das hat eine internationale Befragung für den „Sourcing Monitor“ von der Unternehmensberatung BearingPoint, der Essec Business School und dem Marktforschungsinstitut Novamétrie ergeben. Wichtiger sind den Einkaufsdirektoren lediglich die Gewinnmaximierung und das Lieferantenmanagement. Bemerkenswerterweise rangiert die Nachhaltigkeit damit vor den Prioritäten „Risikokontrolle“, „mehr Dienstleistungen“, „Ausbau von Know-how und vier weiteren betriebsökonomischen Erfolgskriterien. Die Gründe der signifikant gestiegenen Bedeutung von „sustainable purchasing“ liegen in Krisenvorsorge, Wertschöpfung und Vorschriften.

Im Vergleich der untersuchten Firmen in West- und Nordeuropa, Russland und China belegt Deutschland Platz eins: Für 83 Prozent der deutschen Unternehmen hat demnach eine nachhaltige Beschaffung Top-Priorität – der Länderdurchschnitt liegt bei 56 Prozent. Ein hoffnungsvoller Trend auch für den Waldschutz, insbesondere in den Tropen: Denn ein wichtiger Baustein der Unternehmensbeschaffung ist der Einkauf von Holz und Holzprodukten sowie von Karton und Papier – für Fertigung, Bauzwecke, Büro, Verpackung und Transport. Wenn Unternehmen diese Produkte zukünftig strikt aus ausgewiesen nachhaltigen Quellen beschaffen, werden der Druck auf die Tropenwälder und der Anreiz für Raubbau deutlich nachlassen. Doch wie können Einkaufsdirektoren sicher sein, dass Produktions- und Hilfsmittel aus Holzrohstoffen tatsächlich aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung kommen und eben nicht aus Raubbau?

PEFC als Garant für Nachhaltigkeit

Die Beschaffungsrichtlinien von immer mehr Behörden und Konzernen in den EU-Staaten verlangen, dass nur noch solche Holz- und Papierprodukte beschafft werden, die Herkunftsnachweise nach den Standards international anerkannter Waldzertifizierungsorganisationen wie PEFC vorweisen können. Nach PEFC-Standards sind in Deutschland bereits knapp 70 Prozent und weltweit zehn Prozent aller Wälder zertifiziert – Tendenz steigend. Dabei schließt die Zertifizierung nicht nur die Waldwirtschaft, sondern auch die gesamte Verarbeitungskette des geschlagenen Holzes mit ein. Somit kann die nachhaltige Herkunft eines Produkts gegenüber den Einkäufern lückenlos nachgewiesen werden. Prof. Dr. Ulrich Schraml, Vorsitzender von PEFC Deutschland, begrüßt die Ergebnisse der Sourcing-Studie: „Bei dem Tempo, mit dem die Wälder der Tropen in den vergangenen 30 Jahren vernichtet wurden, muss endlich ein Umdenken erfolgen. Der eindeutige Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der Beschaffung der Unternehmen ist ein Zeichen, das Hoffnung macht.“ Besonders freut Schraml dabei, dass sich immer mehr Unternehmen gemäß den PEFC-Standards zertifizieren lassen und somit der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Holz- und Papierprodukten ein entsprechendes Angebot gegenüberstellen können. Aktuell sind weltweit bereits rund 16.000 Unternehmen nach PEFC-Standards zertifiziert.

China jetzt Teil der PEFC-Familie – enorme Sogwirkung auf Asien

Die Tatsache, dass PEFC International im März 2014 das chinesische Forstzertifizierungssystem China Forest Certification Scheme (CFCS) offiziell als Mitglied der „PEFC-Familie“ anerkannt hat, ist für den Forstprofessor Schraml ein Meilenstein für die nachhaltige Holzbeschaffung: „China ist nicht nur der größte Produzent von forstbasierten Produkten, es ist zugleich die zentrale Drehscheibe für den weltweiten Holzhandel.“ Wenn China nun auf PEFC-Nachhaltigkeitskriterien setzt, übt dies einen positiven Druck auf die Handelspartner der Wirtschaftsmacht aus.

Auch EU bekämpft Tropenwaldvernichtung – aber nur auf dem Mindestniveau der „Legalität“

Nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF, die den Tag der Tropenwälder 1989 ins Leben rief, wurden bis 2010 in Indonesien über 70 Prozent und in Brasilien sogar mehr als 80 Prozent des Holzes illegal geschlagen. Der Absatz dieses Holzes in die Industrieländer war entsprechend der Nachfrage groß. 2005 hat die Europäische Union den FLEGT-Aktionsplan (Forrest Law Enforcement, Gouvernment and Trade) beschlossen, mit dem Ziel, den Verbrauch von illegal geschlagenem Holz einzudämmen. Eine besonders wichtige Konsequenz von FLEGT ist die EU-Holzhandelsverordnung, die seit März 2013 in der gesamten EU Anwendung findet. Ziel ist es, dass nur noch legal erzeugtes Holz in Deutschand und der EU auf den Markt kommt. Allerdings schreibt das Gesetz nur vor, dass der Käufer seine Bezugsquelle kennt – ob diese Bezugsquelle dann wirklich verantwortungsvoll und nachhaltig wirtschaftet, bleibt unklar. Hier helfen nach wie vor nur Nachhaltigkeitszertifikate wie PEFC: Wenn das Produkt PEFC-zertifiziert ist, dann sind Unternehmen hinsichtlich Legalität und Nachhaltigkeit auf der wirklich sicheren Seite.

Quelle: ots

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