Düsseldorf – Die NATURSTROM AG nutzt als Vorreiter im Ökostrommarkt erstmals auch den Strom aus deutschen Solarparks zur bundesweiten Versorgung von Endkunden. Mindestens ein Prozent des über den Tarif naturstrom gelieferten Stroms wird im Jahr 2014 direkt aus Photovoltaikanlagen stammen. Damit geht das Düsseldorfer Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt, um die Erneuerbaren Energien in den Strommarkt zu integrieren.
„Seit einiger Zeit ist immer wieder die Rede davon, dass sich die Erneuerbaren dem Markt und dem Wettbewerb stellen sollen – genau das passiert bei uns“, so NATURSTROM-Vorstand Oliver Hummel. Ein Prozent des gelieferten naturstroms aus Photovoltaikanlagen – das entspricht aufs Jahr gesehen mehr als 6 Mio. Kilowattstunden Sonnenstrom. Möglich machen es die in den letzten Jahren massiv gesunkenen Kosten der Stromerzeugung aus Photovoltaik. Und das Knowhow, das sich NATURSTROM bereits seit Jahren in der energiewirtschaftlichen Handhabung dezentraler Ökostrom-Kraftwerke angeeignet hat.
„Die schwankende Einspeisung aus Windparks und nun auch Solarkraftwerken gleichen wir flexibel durch regelbare Wasserkraft aus“, erläutert Oliver Hummel. Bei NATURSTROM ist die Energiewende im Kleinen schon heute Realität: Der Anteil an Windenergie liegt seit Jahren bei rund 30 Prozent. Fast 200 dezentrale Öko-Kraftwerke, deren Betreiber durch den Verkauf an NATURSTROM auf die EEG-Vergütung verzichten, bilden das Rückgrat für die Belieferung der Kunden mit naturstrom. Auf diese Weise fördert das Unternehmen die Systemintegration der Erneuerbaren Energien im Ökostromhandel. Für ihre Pionierleistung auf diesem Gebiet erhielt die NATURSTROM AG im November den Europäischen Solarpreis 2013. Im Zuge der nun anstehenden EEG-Novelle steht der gesetzliche Rahmen, der diese direkte Vermarktung von EEG-Strom abseits der fixen Vergütung regelt, jedoch auf dem Spiel. „Das EEG muss es engagierten Energieversorgern auch zukünftig ermöglichen, Ökostrom aus EEG-vergütungsfähigen Kraftwerken direkt an Endkunden zu liefern“, fordert daher Oliver Hummel.
Für Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der NATURSTROM AG, hat der Photovoltaik-Anteil im Tarif naturstrom eine Signalwirkung: „Photovoltaik wird für die dezentrale, bürgernahe Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Egal ob durch die Belieferung von Gewerbebetrieben oder Wohnsiedlungen aus Anlagen direkt vor Ort, den solaren Eigenverbrauch oder nun auch die Integration von Solarstrom in bundesweit verfügbare Stromprodukte : Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Strom aus Photovoltaik energiewirtschaftlich sinnvoll zu nutzen.“ Umso mehr sorgt die im EEG-Eckpunktepapier von Energieminister Gabriel vorgesehene Absenkung des Zielkorridors für den jährlichen Zubau auf nur noch 2.500 MW bei Dr. Banning für Unverständnis: „Große Photovoltaik-Anlagen erhalten aktuell eine Vergütung von nur noch 9,5 Cent je kWh , in einem halben Jahr steht bei der Vergütung schon eine 8 vor dem Komma. Die Stromgestehungskosten sind damit nahezu auf einem Level mit denen neuer Steinkohlekraftwerke. Es ist bizarr, den Zubau ausgerechnet jetzt noch weiter drosseln zu wollen, wo die Photovoltaik auf Augenhöhe kommt.“
Den Solarstrom zur Versorgung seiner Endkunden wird NATURSTROM von mehreren Lieferantenkraftwerken beziehen, u. a. vom Solarpark Merkendorf im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Das Sonnenkraftwerk mit einer Leistung von 5,75 Megawatt hatte NATURSTROM im Sommer 2013 in Betrieb genommen. Dabei ist NATURSTROM die Einbindung der Bürger wichtig, an der Betreibergesellschaft können sich deshalb auch interessierte Privatpersonen beteiligen.
Quelle: ots