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Neuer Vliesstoff „Hydrofine“ macht Feuchttücher spülbar

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Ochtrup – Die Vliesstoff-Innovation Hydrofine des Feuchttuchherstellers Albaad dürfte die öffentliche Abwasserentsorgung künftig vor einigen Problemen aufgrund von Verstopfung durch Tücher bewahren: Der neuartige Werkstoff löst sich durch mechanische Einwirkung vollständig auf und gilt damit als „flushable“, zu Deutsch: spülbar. Herkömmliche Trocken- und Feuchttücher für Haushalts- und Kosmetikanwendungen, die unsachgemäß über die Toilette entsorgt werden, verursachen immer wieder Probleme in der Abwasseraufbereitung. Mit Hydrofine trägt Albaad den wachsenden Nachhaltigkeitsansprüchen von Handel und Verbrauchern Rechnung.

Hydrofine wurde auf der Messe der Private Label Manufacturers Association (PLMA) Ende Mai in Amsterdam erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt. „Das Feedback am Messestand war durchweg positiv. Hydrofine wurde als funktional und marktadäquat bewertet“, sagt Wolfgang Tenbusch, Geschäftsführer der Albaad Deutschland GmbH. Hydrofine vereint die beiden sich zunächst widersprechenden Eigenschaften einer hohen Festigkeit einerseits und schnellen mechanischen Auflösbarkeit andererseits in einem Feuchttuch. Für die industrielle Produktion muss der Vliesstoff eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Ebenso bedarf es für die Reinigungsanwendung durch den Verbraucher einer gewissen Nassfestigkeit: Mit pflegenden und reinigenden Lotionen getränkt muss das Trägermaterial in der Anwendung gleichsam stabil und reißfest sein.

Quelle: Albaad Deutschland GmbH
Quelle: Albaad Deutschland GmbH

Vliesfasern lösen sich durch Wasserverwirbelungen auf

Der Clou von Hydrofine: Die Vliesfasern sind so konstruiert, dass sie sich durch die Wasserverwirbelungen in der Kanalisation auflösen und biologisch abbaubar sind. Diese Spülbarkeit, auf Englisch „Flushability“ genannt, wird laut Tenbusch über kurz oder lang zur gesetzlichen Voraussetzung für das Inverkehrbringen von Feuchttüchern. „In Belgien und den Niederlanden steht ein entsprechendes Gesetz bereits kurz vor der Umsetzung“, sagt der Geschäftsführer. In den USA kam eine Initiative aus dem Handel einer gesetzlichen Regelung zuvor: Der Handelsriese Wal Mart stellte sein gesamtes Feuchttuchsortiment auf „flushable“ um. In der Folge wurden mechanische Auflösbarkeit und biologische Abbaubarkeit zum Branchenstandard. „Aber auch gegenüber dem in den USA gebräuchlichen Material verfügt Hydrofine über bessere physikalische Eigenschaften, die den Auflösungsprozess optimieren“, sagt Tenbusch.

In Deutschland stellen durch verstopfte Tücher blockierte Pumpen kommunale Abwasserbetriebe regelmäßig vor Probleme. Untersuchungen des globalen Branchenverbands International Nonwoven and Disposable Association (INDA) haben ergeben, dass diese Verstopfungen zu 92 Prozent aus Tüchern für Haushalts- und Kosmetikanwendungen und anderen Hygieneprodukten wie Damenbinden und Tampons bestehen. Diese lösen sich nicht auf und dürfen deshalb nicht über die Toilette entsorgt werden. „Der Hinweis, dass man diese Produkte nicht in die Toilette werfen darf, findet sich auf jeder Packung“, sagt Tenbusch. Da man gegenüber dem Verbraucher aber nicht erzieherisch tätig sein könne, sehe sich der deutsche Marktführer in der Pflicht, die Produkteigenschaften von Feuchttüchern zu verändern.

Einen spürbaren Vorteil für den Verbraucher bietet Hydrofine auch: Der Vliesstoff fühlt sich deutlich weicher an als herkömmliche Feuchttücher. In den kommenden Monaten soll der Vliesstoff für verschiedene Anwendungen vom Baby- bis zum Kosmetiktuch und auch als feuchtes Toilettenpapier zur Marktreife gebracht werden. Die kommerzielle Vermarktung von Hydrofine ist für das erste Quartal 2016 geplant.

Weitere Informationen unter: www.albaad.de

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