Kaum eine andere Erfindung der letzten 30 Jahre hat sich so signifikant auf das Leben ausgewirkt wie die Freigabe des Internet in den 1990er Jahren. Schon viele Jahre davor, nämlich exakt am 29. Oktober 1969 gelang es zum ersten Mal, mit einer Telefonleitung zwei Computer miteinander zu verbinden. Damals waren die Geräte so groß wie ganze Räume. Eigentlich wollte der Uni-Professor Leonard Kleinrock über das Netzwerk Ergebnisse seiner Forschung austauschen. Der Weg dorthin war steinig, am Anfang konnte man nur Buchstaben, später erst ganze Texte versenden. Kaum vorzustellen in der heutigen Welt, wo es selbstverständlich ist, online Nachrichten zu lesen, Reisen zu buchen, soziale Kontakte zu pflegen und Reisen zu buchen.
Ein Blick in die Geschichte des virtuellen Einkaufens
Nur die wenigsten können sich daran erinnern, dass es in Deutschland schon vor der Einführung des Internet eine Möglichkeit gab, online einzukaufen. In den 1980er Jahren wurde nämlich der Bildschirmtext BTX eingeführt. Vorgestellt wurde er erstmals von dem ehemaligen Postminister Kurt Gscheidle im Jahr 1977. Nach einem Feldversuch mit rund 2.000 Teilnehmern im Jahr 1980 wurde der Dienst drei Jahre später für ganz Deutschland freigeschalten. Über BTX war es möglich, Reisen zu buchen, Börsenkurse zu checken und bei einigen Anbietern online einzukaufen. Dafür waren ein Modem, ein Fernseher mit BTX Decoder oder ein Computer notwendig. BTX gelang jedoch nicht der wahre Durchbruch, auch wegen der großen Konkurrenz durch das Internet wurde im Jahr 2007 der Dienst in Deutschland eingestellt.
Den Grundstein für das beliebte Online Shopping setzte Tim Berners-Lee 1989: Er entwickelte einen Code, der miteinander verbundenen Computern den Austausch von Informationen möglich machte. Heute ist diese „Sprache“ als World Wide Web bekannt. Schon bald nach der Freigabe des Internet an die breite Bevölkerung hatte der ideenreiche Unternehmer Jeff Bezos aus New Mexico in den USA eine zündende Idee: Er begann in seiner Garage in der virtuellen Welt Bücher zu verkaufen. Heute gilt er als eine der reichsten Einzelpersonen der Welt: Seine kleine Firma erlebte einen kometenhaften Aufstieg und ist heute als Amazon in aller Welt bekannt. Auch das bekannte Online Auktionshaus Ebay wurde bereits 1995 gegründet.
Spannende Daten und Zahlen zum Online Shopping
Während zur Jahrtausendwende noch viele Deutsche Online Shopping skeptisch gegenüber standen, hat sich das Blatt mittlerweile gewandelt. Die meisten Internetnutzer kaufen auch in der virtuellen Welt ein. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um die junge Generation, auch Ältere haben die Vorteile des Online Shoppings schon längst für sich entdeckt. Hier einige spannende Zahlen und Daten rund um das Thema:
- Laut des HDE Online Monitors des Handelsverbands Deutschland ist der Umsatz im Onlinehandel von 2018 bis 2019 um 11 Prozent gestiegen. Es wurden 59,2 Milliarden Euro umgesetzt, im Jahr 2001 waren es gerade einmal 1, 6 Milliarden
- Besonders groß ist das Wachstum in den Branchen Elektro (Plus von 1,35 Milliarden Euro), Fashion (+ 1,33 Milliarden) und Freizeit und Hobby (+ 0,97 Milliarden)
- Die Ausgaben beim Online Shopping stiegen von 2018 auf 2019 um 10 Prozent
- Besonders die Senioren entdecken Online Shopping für sich: Sechs Prozent mehr Käufer waren es in der Personengruppe von mehr als 60 Jahren
- Non-Food Produkte kaufen Deutsche im Durschnitt 22 Mal pro Jahr ein, Lebensmittel hingegen werden nur 6 Mal gekauft
- Für Non-Food Produkte geben deutsche Haushalte im Durchschnitt 1.880 Euro aus, bei Essen und Trinken sind es nur 240 Euro
Warum Deutsche so gerne online einkaufen
Egal ob es um Sportgeräte, Kleidung, das neueste Smartphone oder iPhone 12 Mini Handyhüllen geht, der Online Handel überzeugt mit einer unvergleichlichen Produktpalette. Innerhalb weniger Sekunden lässt sich von einem Geschäft zum nächsten wechseln. So ist es möglich nach Schnäppchen zu suchen und Geld zu sparen. Außerdem sehen Kunden im Online Shopping auf einen Blick ob der gewünschte Artikel lagernd. Oftmals sind Produkte bei reinen Online Händlern auch günstiger: Das liegt daran, dass sie kein teures Filialnetz erhalten müssen und weniger Personal beschäftigen. Da die Betriebskosten deutlich niedriger sind als im stationären Handel, können Konsumenten besonders günstige Konditionen gewährt werden.
Online Shopping spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Immerhin ist man beim Einkaufen in der virtuellen Welt nicht an Öffnungszeiten gebunden. So kann man sich nach der Arbeit bequem vor den PC oder Laptop setzen oder mobil über das Smartphone oder Tablet einkaufen. Die Anfahrt zum Einkaufszentrum fällt ebenso weg wie die Wartezeit an der Kassa. Ein weiterer Vorteil ist die bequeme Lieferung nach Hause: Vor allem für Senioren, die Probleme mit der Mobilität haben, schätzen diesen Service. Zwar muss man einige Tage warten bis das Paket bei der angegebenen Lieferadresse einlangt, dafür entfällt das Einladen ins Auto oder der Transport mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf alle Fälle lohnt es sich neben den Produktpreisen auch die Bedingungen für den Versand zu vergleichen. Für die Zustellung verrechnen die Online Shops unterschiedliche Preise. Manchmal entfallen die Kosten, wenn Waren über einem bestimmten Bestellwert eingekauft werden.