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Recyclingpapier – Umweltschutz und Marketingerfolg

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Papier ist eine wichtige Ressource – pro Jahr verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich 247 Kilo. Recyclingpapier aus wiederverwertetem Altpapier, Pappe und Karton gilt als besonders umweltfreundlich. Über 73 Prozent des Altpapiers in Deutschland wird wieder zu nutzbarem Papier verarbeitet. Nicht nur deswegen ist Recyclingpapier stark im Trend und immer mehr Unternehmen verwenden es. Dabei kommen immer wieder einige Fragen auf, z.B. nach Vor- und Nachteilen oder wie das Papier hergestellt wird.

Wie wird Recyclingpapier hergestellt?

Um Papier aufzubereiten, muss Altpapier zunächst in blauen Tonnen gesammelt und anschließend in einem Recyclingwerk sortiert werden. Aus dem Altpapier können verschiedene Produkte entstehen, wie Hygienepapier und Karton aber auch graphisches Papier für Zeitungen oder andere Druckerzeugnisse. In einem nächsten Schritt werden im sogenannten Deinking-Verfahren Druckfarben und Fremdkörper wie Tackernadeln vom Papier entfernt. Dies ist der Kernprozess des Recyclings. Dabei wird das Papier zunächst mechanisch in kleine Fetzen geteilt und durch das Hinzufügen von Wasser zu einem Faserbrei verwandelt. Dieser Altpapierbrei wird anschließend durch die Hinzugabe verschiedener Chemikalien wie Natronlauge oder Tenside gereinigt. Mit dem entstehenden Schaum können auch ausgelöste Farbteilchen abgetragen werden. Die beim Deinking verwendeten Säuren und Laugen sind weniger umweltschädlich als Chemikalien, die zur Zellstoffgewinnung für Frischfaserpapier eingesetzt werden.
Nach dem Deinking-Verfahren wird der Faserbrei gebleicht, damit das spätere Papier nicht nach einiger Zeit vergilbt. Durch das Glätten auf Bahnen, Trocknen und Aufrollen, entsteht aus dem Brei anschließend das Recyclingpapier. Das Material ist jedoch nicht beliebig oft recycelbar: Nach fünf bis sieben Recycling-Vorgängen sind die einzelnen Fasern zu kurz und brüchig und geben dem Papier nicht mehr genug Reißfestigkeit und Stabilität. Deswegen werden – um den Recyclingkreislauf aufrecht zu erhalten – dem Altpapier immer wieder Frischfasern hinzugegeben.

Hilft Recyclingpapier beim Umweltschutz?

Diese Frage kann man ganz klar mit Ja beantworten. Berechnungen des Heidelberger ifeu-Instituts haben ergeben, dass eine Tonne Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier so viel CO2 vermeidet, wie durch eine PKW-Fahrt über 1000 Kilometer verbraucht wird. Besonders der Wegfall der langen Transportwege für Zellstoff aus Asien und Südamerika, der bei der Produktion von Frischfaserpapieren anfällt, entlastet die Umwelt. Denn der Zellstoff, der für Frischfaserpapier benötigt wird, wird derzeit zu rund 80 Prozent importiert, während Recyclingpapier in Deutschland hergestellt wird. Zudem wird zur Herstellung von Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier weniger Energie, Wasser und Ressourcen verbraucht und weniger Wasser belastet. Für die Gewinnung von Recyclingpapier wird unter anderem aufgrund des geringeren Aufwands beim Bleichen im Vergleich zur Frischfasergewinnung nur die Hälfte an Energie und zwischen einem Siebtel bis einem Drittel der Wassermenge benötigt. Auch werden Wälder geschont, da weniger Holz gerodet werden muss. Der Kauf von einem Paket Papier mit 500 Blatt (2,5 Kilogramm) in Recyclingqualität etwa spart 5,5 Kilogramm Holz. Zudem kann Abfall vermieden werden, da Altpapier nicht auf Deponien entsorgt werden muss. Würde in Deutschland ausschließlich Recyclingpapier als Büropapier und Kopierpapier verwendet, ließen sich laut Berechnungen jährlich rund 146.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Ist Recyclingpapier teurer und weniger lange archivierbar als Frischfaserpapier?

Recyclingpapier lässt sich genauso gut archivieren, wie Papier aus frischen Holzfasern. Hier gibt es keinen Unterschied. Das gilt übrigens auch für die Reisfestigkeit des Papiers. Die Antwort nach dem Preis ist hingegen nicht ganz so einfach zu beantworten: In 70er und 80er Weiße ist Recyclingpapier sogar fünf bis zehn Prozent billiger als vergleichbare Primärfaserpapiere. Recyclingpapier mit 90er Weiße ist ungefähr gleich teuer wie Papier aus Primärfasern, nur die 100er Weiße kostet etwa zehn Prozent mehr. Der Weißegrad gilt als Qualitätsmerkmal zur Beurteilung ungefärbter Produkte der Papierindustrie.

Welche Siegel gibt es für Recyclingpapier?

Für Recyclingpapier gibt es eine ganze Fülle an Siegeln, die jedoch nicht alle die gleichen Bewertungsmaßstäbe zugrunde legen. Als besonders strenges und bekanntes Siegel gilt der „blaue Engel“. Es wird von den meisten Umweltschutzorganisationen und Verbraucherorganisationen anerkannt. Bei Papier, das den „Blauen Engel“ trägt und entsprechend gekennzeichnet ist, müssen die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier kommen, es darf kein Chlorbleichmittel und keine optischen Aufheller verwendet werden und auch keine Azofarbstoffe sowie Bestandteile mit Quecksilber, Blei oder andere schädlichen chemischen Verbindungen im Einsatz sein. Ebenfalls einen guten Ruf und strenge Qualitätskriterien haben die Siegel „ÖKOPA“ und „ÖKOPAplus“ sowie das Label „vup“ des Verbunds selbstverwalteter Betriebe für Umweltschutz Papier. Weitere Siegel haben meist weniger strenge Richtlinien oder Kontrollen.

Welche Vorteile ergeben sich beim Marketing durch den Einsatz von Recyclingpapier?

Recyclingpapier bietet sich nicht nur aus ökologischer Sicht für Unternehmen an: Auch beim Marketing bietet die Verwendung entscheidende Vorteile und ermöglicht es Unternehmen in einem guten Licht zu erscheinen. Früher gängige Vorurteile wie eine gelbliche Farbe der Papiere und eine weniger lange Archivierungsdauer konnte das Recyclingpapier schon lange ausräumen. Hochwertige Druckerzeugnisse lassen sich mit entsprechendem Recyclingpapier ebenso gut erreichen, wie mit Papier aus Frischfasern. Sie können sich ebenso edel anfühlen und ein gutes haptisches Erlebnis bieten, wie Frischfaserpapier. Auch die Nachfrage wird immer stärker: So haben viele Online-Druckereien mittlerweile Recycling- oder Naturpapier in ihr Angebot aufgenommen und bieten verschiedene Marketingmaterialien daraus an.

Quelle: Cewe-Print

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