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„Strombank“ gewinnt den 1. Preis!

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Der diesjährige Stadtwerke-Award zeichnet digitale Strategien und Projekte aus, die den Transformationsprozess im Stadtwerk und/oder die Energiewende durch innovative Technologien und Ideen voranbringen und wird im Rahmen des jährlichen Stadtwerkekongresses in Berlin verliehen.

Ideen umsetzen, Zukunft gestalten: In diesem Sinne wurde das Gemeinschaftsprojekt „Strombank“ geschaffen und vom diesjährigen Stadtwerke-Award mit dem ersten Platz prämiert. Gemeinsam mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg als Förderer und Projektträger, der MVV Energie AG als Projektkonsortialführer, dem Institut für Photovoltaik (IPV) der Universität Stuttgart (Leitung Prof. Jürgen Werner) und dem Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) untersucht ADS-TEC seit 2014 ein neues Modell zur effizienten Nutzung von Strom aus lokaler Erzeugung. In diesem Zusammenhang spricht man von einem Quartierspeicher. Das Kernstück ist ein 100kWh Lithium-Ionen-Batteriespeicher im 20-Fuß-Container des Hightech-Unternehmens ADS-TEC aus Nürtingen, an welchen PV-Anlagen und Blockheizkraftwerke angeschlossen sind. Als Speicherpionier und IT-Spezialist für das „Internet der Energie“ stellt ADS-TEC zudem das Energiemanagementsystem und die so genannte Strombank-App bereit: Diese visualisiert Stromerzeugungs-, Speicher- und Verbrauchsdaten. Ähnlich einem Bankkonto weiß man jederzeit, wie viel Strom gerade im Speicher vorhanden ist, und an Stelle des Euro wird mit Watt gehandelt. Die Strombank wurde an das Niederspannungsnetz der MVV Energie im Stadtteil Rheinau-Süd angebunden und offiziell am 15.12.2014 eingeweiht.

Was das Projekt Strombank auszeichnet, sind die Mehrwerte einer gemeinschaftlichen Parallelnutzung. Sie ist effizient im Verbund und eine wirtschaftliche Alternative zu einzelnen Heimspeichern. Dynamische, jahreszeitspezifische Kontogrößen ermöglichen die Optimierung der Gesamtkapazität des Speichers. Die Einspeisemengen reduzieren sich durch den Speicher deutlich, zusätzlich trägt ein Peak-Shaving-Algorithmus zu einer weiteren Reduzierung der Mittagsspitzen im Netz bei.

Die Menge von dezentral erzeugter Energie aus hocheffizienten oder erneuerbaren Anlagen wie Blockheizkraftwerken und Wind- oder Photovoltaikanlagen steigt stetig. Bislang sind an den Energiespeicher 14 private Haushalte und vier Gewerbebetriebe angeschlossen, doch die Kapazität in diesem Container ist noch auf das Fünffache ausbaufähig. Jedem Teilnehmer steht ein virtuelles Kontingent im Speicher zur Verfügung, abhängig unter anderem von der Leistung der angeschlossenen Erzeugeranlagen. Die Teilnehmer können ihren selbst erzeugten Strom in der Strombank speichern und später für den eigenen Verbrauch wieder entnehmen.

Ein wichtiger Vorteil ist, dass der Speicher aufgrund des großen Formats günstiger ist, als wenn jeder Anlagenbetreiber seinen eigenen Heimspeicher installiert. Viele scheuen eine Investition wegen hoher Kosten und Zweifel an der Rentabilität. Aus Untersuchungen geht eindeutig hervor, dass die Anschaffung von PV-Anlagen plus Speicher stark monetär getrieben ist. Aktuelle Befragungen zeigen, dass knapp 75% derzeit das Strombankmodell dem Heimspeicher klar vorziehen. Die Teilnehmer befürworten, Speicherkapazität als Ressource zu teilen und begrüßen die Steuerung und Verwaltung durch den Betreiber. Die Strombank stellt daher eine attraktive Alternative dar, da sie Synergieeffekte bietet. In der Verantwortung kommunaler Versorger kann Energiespeicherung für die Allgemeinheit sinnvoll genutzt werden und stellt damit nicht den persönlichen Eigenverbrauch in den Vordergrund, der oftmals auch als Entsolidarisierung bezeichnet wird. Als Quartierlösung können so die Speicherkapazitäten optimal genutzt und die lokale Wertschöpfung gesteigert werden.

Neben der primären Nutzung zum lokalen Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch kann der Batteriespeicher aufgrund seiner hohen Flexibilität Dienstleistungen zur Stabilisierung des Stromnetzes in Form von Regelenergie anbieten. Da StoraXe® Batteriesysteme von ADS-TEC bis in den Multi-MW-Bereich skalierbar sind, können Quartierspeicher in allen Größen realisiert werden.

Die Teilnehmer der Strombank werden ausgestattet mit speziellem Messequipment bestehend aus Smart-Meter sowie dem Firewall Sicherungssystem von ADS-TEC, mit welchem alle Daten der Erzeuger über das Energiemanagementsystem in der hauseigenen Cloud Big-LinX® zentral gesammelt und ausgewertet werden können. Big-LinX® bietet in Verbindung mit der bewährten Smart-Card Technologie maximale Datensicherheit wie bei einer Bankkarte und wird über einen deutschen Server betrieben. Die Befragungen haben hierzu ergeben, dass fast 90% der Teilnehmer nach dem Einbau der ADS-TEC Messbox mit BigLinx®, Firewall und Smart Meter keine Bedenken bezüglich der Datensicherheit haben. Über die von ADS-TEC entwickelte Strombank-App können alle Teilnehmer mit einem Tablet-Computer wie bei einem Online-Bankkonto ihren virtuellen Strom überwachen. Seit September 2015 kann überschüssiger Strom auch im Quartier angeboten werden. In der App sind die potenziellen Verkaufsmengen und die möglichen „Erlöse“ dargestellt. Das Projekt ist planmäßig im März 2016 zum Abschluss gekommen. Die Daten können nun weiter ausgewertet und Vermarktungsmöglichkeiten geprüft werden.

„Mit der Strombank ist Strom plötzlich greif- und erfassbar – vergleichbar mit unserem Geld auf dem privaten Bankkonto. Die Menge des selbst erzeugten Stroms, die eigenen Verbrauchsdaten sowie die Strommenge, die in der Batterie gespeichert wird und später wieder nutzbar ist, werden so visualisierbar und nachvollziehbar“, ergänzt Thomas Speidel, Geschäftsführer von ADS-TEC.

Quelle: ADS-TEC GmbH

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