tools talk in Hamburg: Digitale Transformation braucht kein großes Budget
Hamburg – Um die Chancen der Digitalen Transformation für den deutschen Mittelstand ging es bei der zweiten Ausgabe des tools talks in Hamburg. Dazu diskutierte am vergangenen Donnerstag in Hamburg Katja Gross, Projektleiterin der tools, mit Nick Sohnemann, einem der führenden Experten Europas für Trends und Innovationsforschung sowie Gründer und Managing Director von FUTURECANDY.
Die Digitale Transformation mit kleinen Budgets starten
Nick Sohnemann verkündete gleich zu Beginn die gute Nachricht: „Um erfolgreich digitale Transformationsprozesse einzuläuten, benötigt ein Unternehmen kein großes Budget.“ Viele Startpunkte für ein digitales Business, wie eine App, eine Website oder webbasierte Tools, seien kostengünstig programmierbar. Das spiele dem Mittelstand in die Hände. Deshalb müsse die Devise „Nicht warten, sondern starten“ heißen, so der Hamburger Experte.
Unternehmen müssen im Kern digital werden
Sohnemann stellte klar: „Die Zeiten, in denen digitales Business noch ‚EDV‘ und ‚IT‘ hieß, sind komplett vorbei. Die Ära, in der Computer-Prozesse nur eine Supportfunktion für das analoge Kerngeschäft hatten, ist passé.“ Vielmehr bedeute die Digitale Transformation, dass Unternehmen im Kern digital werden müssten. Denn „digitales Business wird für viele Unternehmen in Zukunft mehr und mehr zum Hauptgeschäft. Jeder Schritt im Wertschöpfungsprozess gehört auf den Prüfstand – neue (oft webbasierte) Tools helfen dabei, Unternehmen fit zu machen.“
Viel ausprobieren, um richtigen Weg ins digitale Business zu finden
Um die Digitale Transformation einzuläuten, seien keine großen Budgets nötig, so Sohnemann weiter. Neugierde und Spaß an neuen Tools reichten oft bereits für den Start aus: „Wer es richtig macht, probiert viel aus, um den richtigen Weg in das digitale Business zu finden“, ermutigte der Experte. Allerdings wandte er ein, dass Deutschland sich aktuell eher in einer „digitalen Diaspora“ befinde. „In den letzten 20 Jahren sind hier keine digitalen World-Player entstanden.“ Deshalb setze sein Unternehmen FUTURECANDY mit Tools wie der Filehosting-Software Dropbox oder dem Sales-Tool Pipedrive fast ausschließlich amerikanische Dienste ein.
Für Katja Gross ist die Digitale Transformation branchenunabhängig in allen Unternehmen angekommen und muss interdisziplinär verstanden werden. „Der Wandel muss im Kopf beginnen und es betrifft im Kern den Menschen selbst: Gerade deshalb legt die tools einen starken Fokus auf die Anwender selbst und geht bewusst in die einzelnen Fachbereiche der Unternehmen hinein. Auf unserer Konferenz lernen Entscheider in zielgruppenspezifischen Veranstaltungen zu den Themen HR & Collaboration, Finance & Controlling, Marketing & Sales, Operations & Supply Chain sowie IT & Tech, wie andere Firmen ihren Weg in eine digitale Zukunft bereits erfolgreich gemeistert beziehungsweise begonnen haben.“
Sohnemann: „Mittelstand denkt immer zu erst ans Geldverdienen“
Zum Abschluss des Hamburger tools talks beschrieb Sohnemann ein schwerwiegendes Problem des deutschen Mittelstands und hielt einige hilfreiche Tipps bereit: „Der Mittelstand denkt immer zuerst ans Geldverdienen und verpasst wichtige Investitionen in die Digitalisierung. Ändern Sie diese Einstellung! Wer loslegen will, aber als erstes über Datenschutz und Sicherheit nachdenkt, bekommt nicht genügend Zugkraft für das neue Businessmodell. Das Motto muss sein: Legen Sie los! Bauen Sie erst ein Auto und fahren Sie. Erfinden Sie dann die Anschnallgurte, nicht umgekehrt.“
Zur Expo + Konferenz tools, die am 16. und 17. Juni in Berlin stattfindet, sagte Nick Sohnemann: „Endlich eine Messe, die verstanden hat, worum es in Zukunft geht. Die tools steht für Digitale Transformation!“
Nächster tools talk im Mai in München
Der Hamburger tools talk war nach der Premiere in Berlin die zweite Ausgabe dieses Veranstaltungsformats. Der dritte tools talk findet im Mai in München statt. Weitere Informationen dazu werden in Kürze veröffentlicht.