München – Die Wacker Chemie AG hat im 3. Quartal 2015 vor allem dank höherer Absatzmengen und positiver Währungseffekte deutlich mehr Umsatz erwirtschaftet als vor einem Jahr. Der Umsatz des Münchner Chemiekonzerns belief sich von Juli bis September auf 1.357,9 Mio. € (Vj. 1.232,2 Mio. €). Das ist ein Plus von gut 10 Prozent. Alle Geschäftsbereiche haben im Berichtsquartal ihre Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Gegenüber dem 2. Quartal 2015 (1.370,5 Mio. €) ging der Umsatz vor allem wegen etwas niedrigerer Absatzmengen bei Halbleiterwafern um 1 Prozent zurück.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des WACKER-Konzerns summierte sich von Juli bis September 2015 auf 264,3 Mio. € (Vj. 347,5 Mio. €). Das entspricht einer EBITDA-Marge von 19,5 Prozent (Vj. 28,2 Prozent).
Der Hauptgrund für den starken Rückgang des EBITDA um knapp 24 Prozent sind niedrigere Sondererträge aus einbehaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von Kunden aus der Solarbranche. Im 3. Quartal 2014 fielen hier 92,3 Mio. € an. Im Berichtsquartal hat WACKER dagegen nur 17,8 Mio. € an solchen Sondererträgen vereinnahmt.
Gegenüber dem Vorquartal (329,0 Mio. €) ist das EBITDA des WACKER-Konzerns um knapp 20 Prozent zurückgegangen. Auch hier spielen niedrigere Sondererträge eine entscheidende Rolle. Im 2. Quartal 2015 hatte WACKER erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen in Höhe von 86,7 Mio. € vereinnahmt.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von WACKER belief sich im 3. Quartal 2015 auf 125,5 Mio. € (Vj. 196,3 Mio. €). Das sind 36 Prozent weniger als vor einem Jahr und entspricht einer EBIT-Marge von 9,2 Prozent (Vj. 15,9 Prozent). Auch hier zeigt sich der Ergebniseffekt aus den niedrigeren Sondererträgen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON. Bereinigt um Sondereffekte hat sich das EBIT im WACKER-Konzern im Jahresvergleich um knapp 4 Prozent erhöht. Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 58,2 Mio. € (Vj. 119,0 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 1,21 € (Vj. 2,43 €).
Seine Prognose für das Gesamtjahr 2015 hat WACKER bestätigt. Das Unternehmen rechnet beim Konzernumsatz mit einem Plus von etwa 10 Prozent (Vj. 4,83 Mrd. €) und wird damit zum ersten Mal in seiner Geschichte die Schwelle von 5 Mrd. € überschreiten. Das EBITDA soll auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung von Sondererträgen, leicht steigen. Der Konzernjahresüberschuss wird voraussichtlich etwas geringer sein als vor einem Jahr. Der Grund dafür ist, dass die Sondererträge in diesem Jahr wahrscheinlich nicht so hoch sein werden wie 2014.
„Nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres sind wir auf einem guten Kurs, um unsere Ziele für 2015 zu erreichen“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Zweifellos sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen Monaten auch für uns deutlich schwieriger geworden. Die letzten Wochen haben aber einmal mehr gezeigt, dass unser breites Portfolio von Produkten und Lösungen, mit dem wir eine Vielzahl von Schlüsselindustrien bedienen, eine große Stärke von WACKER ist. Unser gut laufendes Chemiegeschäft hat wesentlich dazu beigetragen, die Herausforderungen in der Solar- und Halbleiterindustrie auszugleichen und abzufedern.“
Regionen
Asien war auch im Berichtsquartal der mit Abstand größte Absatzmarkt für Produkte des WACKER-Konzerns. Von Juli bis September 2015 erwirtschaftete das Unternehmen dort gut 42 Prozent (Vj. 41 Prozent) seines Konzernumsatzes. Mit 575,8 Mio. € (Vj. 501,1 Mio. €) liegen die Umsätze um 15 Prozent über dem Vorjahr. Alle Geschäftsbereiche des Konzerns haben in Asien im Berichtsquartal ihre jeweiligen Umsätze aus dem Vorjahr übertroffen. Besonders stark waren die Zuwächse im Geschäft mit Polymerprodukten und Siliconen. Den Wert des Vorquartals (577,4 Mio. €) hat WACKER nahezu erreicht.
In der Region Europa hat WACKER im 3. Quartal 2015 Umsätze in Höhe von 316,5 Mio. € (Vj. 293,4 Mio. €) erzielt. Das sind knapp 8 Prozent mehr als im Vorjahr und knapp 1 Prozent mehr als im Vorquartal (314,1 Mio. €). Bis auf WACKER POLYSILICON, wo der Umsatz in Europa zurückging, lagen alle Geschäftsbereiche über ihren jeweiligen Werten aus dem Vorjahr.
In Deutschland summierten sich die Umsätze von WACKER im Berichtsquartal auf 173,6 Mio. € (Vj. 174,8 Mio. €). Das sind knapp 1 Prozent weniger als vor einem Jahr, aber knapp 1 Prozent mehr als im Vorquartal (172,1 Mio. €). Während das Geschäft mit Halbleiterwafern und Chemieprodukten in Deutschland insgesamt leicht zulegte, gingen die hierzulande erzielten Umsätze mit Polysilicium zurück.
Die Umsatzentwicklung in der Region Amerika war im 3. Quartal 2015 nach wie vor durch günstige Wechselkurseffekte beeinflusst. Insgesamt erzielte WACKER dort von Juli bis September einen Umsatz von 238,9 Mio. € (Vj. 215,9 Mio. €). Das sind knapp 11 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vorquartal (249,8 Mio. €) ging der Konzernumsatz von WACKER in Amerika um gut 4 Prozent zurück. Hier machten sich unter anderem etwas niedrigere Absatzmengen in einzelnen Produktgruppen bemerkbar.
In der Summe erwirtschaftete WACKER im 3. Quartal 2015 gut 87 Prozent (Vj. 86 Prozent) seiner Umsätze mit Kunden außerhalb Deutschlands.
Investitionen und Netto-Cashflow
Im 3. Quartal 2015 hat der WACKER-Konzern insgesamt 220,5 Mio. € (Vj. 152,9 Mio. €) investiert. Das sind projekt- und währungsbedingt 44 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Netto-Cashflow des Konzerns belief sich im 3. Quartal 2015 auf 36,2 Mio. € (Vj. 178,4 Mio. €). Dieser Rückgang um rund 142 Mio. € ist maßgeblich bedingt durch die höheren Investitionen. Positiv auf den Cashflow ausgewirkt hat sich neben dem guten operativen Geschäft auch der Eingang von Schadenersatzzahlungen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON.
Der planmäßige Ausbau der Produktionskapazitäten für Polysilicium stand auch im 3. Quartal 2015 im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit des WACKER-Konzerns. Rund 70 Prozent der gesamten Investitionsmittel flossen im Berichtsquartal in die entsprechenden Projekte. Der Aufbau des neuen Polysiliciumstandortes Charleston im US-Bundesstaat Tennessee schritt auch im 3. Quartal weiter voran. Der Hochlauf der Anlagen des größten Investitionsprojekts in der Geschichte des Unternehmens soll noch vor Ende dieses Jahres beginnen.
Im US-amerikanischen Calvert City / Kentucky, USA, hat WACKER die bestehenden Produktionsanlagen für Dispersionen erweitert. Dort wurde ein neuer Reaktor mit einer Jahreskapazität von 85.000 Tonnen errichtet. Die Inbetriebnahme hat wie geplant im Berichtsquartal begonnen. Die Investitionen für die neue Anlage und den Ausbau der Infrastruktur belaufen sich auf rund 50 Mio. €.
Mitarbeiter
Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten hat sich im 3. Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal nur geringfügig verändert. Zum Stichtag 30. September 2015 waren im Konzern 17.021 (30.06.2015: 16.928) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. An den WACKER-Standorten in Deutschland waren zum Ende des Berichtsquartals 12.321 (30.06.2015: 12.378) Beschäftigte tätig, an den internationalen Standorten waren es 4.700 (30.06.2015: 4.550) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Geschäftsbereiche
WACKER SILICONES hat im 3. Quartal 2015 den Umsatz und das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Der Geschäftsbereich erzielte von Juli bis September einen Gesamtumsatz von 501,9 Mio. € (Vj. 447,5 Mio. €). Das ist ein Plus von gut 12 Prozent. Günstige Wechselkurseffekte und höhere Absatzmengen sind die wesentlichen Gründe für diesen Anstieg. Bei einigen Produktgruppen verzeichnet der Geschäftsbereich auch bessere Preise als vor einem Jahr. Obwohl die Kundennachfrage zeitweise etwas zurückhaltend war, hat WACKER SILICONES im Berichtsquartal das Umsatzniveau des 2. Quartals (506,3 Mio. €) nur um knapp 1 Prozent unterschritten. Vor allem das Umsatzplus hat dazu beigetragen, dass WACKER SILICONES im Zeitraum Juli bis September 2015 sein EBITDA gegenüber dem Vorjahr um gut 17 Prozent auf 81,6 Mio. € (Vj. 69,5 Mio. €) steigern konnte. Das EBITDA des Vorquartals (77,3 Mio. €) hat der Geschäftsbereich um knapp 6 Prozent übertroffen.
Die EBITDA-Marge stieg im Berichtsquartal auf 16,3 Prozent nach 15,5 Prozent im Vorjahreszeitraum und 15,3 Prozent im Vorquartal.
WACKER POLYMERS hat im 3. Quartal 2015 einen Gesamtumsatz von 313,0 Mio. € (Vj. 288,0 Mio. €) erwirtschaftet. Das ist ein Plus von knapp 9 Prozent. Insgesamt deutlich höhere Absatzmengen und positive Wechselkurseffekte sind die Gründe für diesen Anstieg. Das Umsatzvolumen des Vorquartals (314,6 Mio. €) hat der Geschäftsbereich um knapp 1 Prozent unterschritten.
Hier spielten die im Quartalsvergleich geringfügig niedrigeren Durchschnittspreise eine Rolle. Das EBITDA hat WACKER POLYMERS von Juli bis September 2015 sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Vergleich zum 2. Quartal 2015 deutlich gesteigert. Binnen Jahresfrist stieg das EBITDA um rund 34 Prozent auf 64,7 Mio. € (Vj. 48,2 Mio. €). Das Umsatzplus ist ein wesentlicher Grund für diesen Anstieg. Daneben spielten auch die gestiegene Anlagenauslastung und niedrigere Rohstoffkosten eine Rolle. Das EBITDA des Vorquartals (56,8 Mio. €) hat WACKER POLYMERS um rund 14 Prozent übertroffen. Die EBITDA-Marge für das 3. Quartal 2015 liegt bei 20,7 Prozent (Vj. 16,7 Prozent), im 2. Quartal 2015 hatte sie 18,1 Prozent betragen.
WACKER BIOSOLUTIONS hat von Juli bis September 2015 einen Gesamtumsatz von 50,4 Mio. € (Vj. 45,2 Mio. €) erzielt und damit den Vorjahreswert um knapp 12 Prozent übertroffen. Höhere Absatzmengen in einigen Produktsegmenten und positive Wechselkurseffekte sind die maßgeblichen Gründe für diesen Anstieg. Den Umsatz des Vorquartals (52,7 Mio. €) hat WACKER BIOSOLUTIONS um rund 4 Prozent unterschritten. Niedrigere Absatzmengen in einigen Produktsegmenten spielten hierbei eine wesentliche Rolle. Auch beim EBITDA hat WACKER BIOSOLUTIONS weiter zugelegt. Mit 7,2 Mio. € (Vj. 5,4 Mio. €) verbesserte sich der Geschäftsbereich gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Mio. €. Der höhere Umsatz war der Hauptgrund für diesen Anstieg. Gegenüber dem Vorquartal (9,5 Mio. €) sank das EBITDA dagegen umsatzbedingt um 2,3 Mio. €. Die EBITDA-Marge des 3. Quartals 2015 lag bei 14,3 Prozent nach 11,9 Prozent im Vorjahr und 18,0 Prozent im Vorquartal.
WACKER POLYSILICON hat im 3. Quartal 2015 einen Gesamtumsatz von 271,4 Mio. € (Vj. 252,4 Mio. €) erzielt. Das sind knapp 8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gegenüber dem Vorquartal (261,3 Mio. €) beträgt das Plus knapp 4 Prozent. Dank deutlich höherer Absatzmengen als im Vorjahr und im 2. Quartal 2015 konnte der Geschäftsbereich die rückläufigen Marktpreise für Polysilicium mehr als ausgleichen.
Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im 3. Quartal 2015 auf 91,8 Mio. € (Vj. 180,3 Mio. €). Das sind 49 Prozent weniger als vor einem Jahr und entspricht einer EBITDA Marge von 33,8 Prozent (Vj. 71,4 Prozent). Der Hauptgrund dafür sind niedrigere Sondererträge aus einbehaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von Kunden aus der Solarbranche. Im 3. Quartal 2014 fielen hier 92,3 Mio. € an. Im Berichtsquartal hat WACKER POLYSILICON dagegen nur 17,8 Mio. € an solchen Sondererträgen vereinnahmt. Bereinigt um diese Beträge ist das EBITDA des Geschäftsbereichs im Jahresvergleich um knapp 16 Prozent zu- rückgegangen. Zusätzlich zu den geringeren Sondererträgen haben die im Vergleich zum Vorjahr höheren Anlaufkosten für die Inbetriebnahme des neuen Standorts Charleston sowie niedrigere Preise für Polysilicium das EBITDA des Geschäftsbereichs gemindert. Die laufenden Maßnahmen zur Senkung der Kosten und zur Steigerung der Produktivität haben das EBITDA des Berichtsquartals dagegen positiv beeinflusst. Die um Sondererträge bereinigte EBITDA-Marge des 3. Quartals 2015 beträgt 27,3 Prozent (Vj. 34,9 Prozent). Gegenüber dem Vorquartal (161,4 Mio. €) ging das EBITDA um gut 43 Prozent zurück. Ausschlaggebend war auch hier die unterschiedliche Höhe der Sondererträge. Im Vorquartal hatte WACKER POLYSILICON 86,7 Mio. € aus einbehaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen vereinnahmt. Die um Sondererträge bereinigte EBITDA- Marge des 2. Quartals 2015 lag bei 28,6 Prozent.
Siltronic hat im 3. Quartal 2015 dank positiver Währungseffekte die rückläufigen Preise für Halbleiterwafer mehr als ausgeglichen und ihren Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die Umsatzerlöse von Siltronic beliefen sich von Juli bis September auf 230,6 Mio. € (Vj. 216,0 Mio. €). Das sind knapp 7 Prozent mehr als vor ei- nem Jahr. Im Vergleich zum Vorquartal (246,7 Mio. €) ist der Umsatz um knapp 7 Prozent zurückgegangen. Vor allem marktbedingt niedrigere Absatzmengen sind dafür verantwortlich, weil die Kunden von Siltronic wie erwartet Vorräte abgebaut haben. Das EBITDA von Siltronic lag im 3. Quartal 2015 bei 29,4 Mio. € (Vj. 33,2 Mio. €). Das sind gut 11 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Hauptursachen für diesen Rückgang sind rückläufige Waferpreise in US-Dollar und Yen sowie Verluste aus der Währungssicherung. Sie haben das EBITDA von Siltronic im 3. Quartal 2015 um 15,5 Mio. € gemindert. Das Umsatzplus und die gute Abdeckung der Fixkosten durch die hohe Anlagenauslastung haben die Ertragslage dagegen gestärkt. Zudem beeinflussen die Anstrengungen, die Siltronic unternommen hat, um die Kosten zu reduzieren und die Produktivität zu erhöhen, die Ergebnisentwicklung nachhaltig positiv. Im Vergleich zum Vorquartal (31,4 Mio. €) ging das EBITDA von Siltronic um gut 6 Prozent zurück. Hier machte sich der geringere Umsatz bemerkbar. Die EBITDA-Marge von Siltronic lag im Zeitraum Juli bis September 2015 bei 12,7 Prozent (Vj. 15,4 Prozent). Im 2. Quartal 2015 hatte Siltronic eine EBITDA-Marge von 12,7 Prozent verzeichnet.
Ausblick
Die aktuellen Konjunkturprognosen gehen übereinstimmend davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr ihr Wachstum fortsetzen wird. Dabei wird vieles davon abhängen, ob sich die Situation an den Aktienmärkten, insbesondere in Asien, wieder dauerhaft stabilisiert und wie sich die geopolitischen Krisen in Osteuropa und im Nahen Osten weiter entwickeln.
Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwartet für das Jahr 2015 einen deutlichen Umsatzanstieg. Wachstumsfelder sind insbesondere Produkte und Anwendungen in den Bereichen Körper- pflege, Medizintechnik, Elektro- und Elektronikanwendungen. Das EBITDA soll deutlich über dem Vorjahr liegen. Dabei werden bei den Rohstoffkosten vor allem die höheren Preise für Siliciummetall den Anstieg etwas bremsen.
WACKER POLYMERS geht für das Gesamtjahr von einem deutlichen Umsatzanstieg aus. Das Dispersions- wie auch das Dispersionspulvergeschäft sollen zu diesem Wachstum beitragen. Beim EBITDA erwartet der Geschäftsbereich einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Auch bei WACKER BIOSOLUTIONS soll der Umsatz im Jahr 2015 substanziell zulegen. Mit der abgeschlossenen Integration der Scil Proteins Production GmbH in Halle sieht der Geschäftsbereich auf dem Gebiet der Pharmaproteine weiteres Wachstumspotenzial. Auch im Bereich Ernährung ist dank neuer Produktentwicklungen ein deutliches Umsatzplus zu erwarten. Das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS soll im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich steigen.
Das Polysiliciumgeschäft von WACKER soll im Jahr 2015 in den Absatzmengen und im Umsatz leicht wachsen. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Photovoltaikmarkt sein Wachstum weiter fortsetzen wird. Trotzdem gibt es nach wie vor Überkapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette. Das Hauptaugenmerk des Geschäftsbereichs liegt deshalb nach wie vor darauf, die Herstellungskosten für Polysilicium weiter zu verringern. Beim EBITDA wird mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet, da 2015 die Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen geringer sein werden als im vergangenen Jahr. Das EBITDA wird auch durch die Anlaufkosten der Polysiliciumproduktion am neuen Standort Charleston im US-Bundesstaat Tennessee gemindert.
Siltronic erwartet im laufenden Jahr ebenfalls einen Umsatzanstieg. Etwas höhere Absatzmengen und günstigere Wechselkurse als im Vorjahr sind die wesentlichen Ursachen dafür. Das EBITDA des Gesamtjahres soll in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen.
Insgesamt erwartet WACKER im Gesamtjahr 2015 einen Anstieg des Konzernumsatzes um etwa 10 Prozent, sofern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter eintrüben. Beim EBITDA geht das Unternehmen auf vergleichbarer Basis – also ohne Berücksichtigung von Sondererträgen – von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus. Die EBITDA-Marge wird dagegen etwas niedriger ausfallen. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) wird im Vergleich zum Vorjahr (8,4 Prozent) voraussichtlich etwas niedriger sein. Die Investitionen werden mit rund 800 Mio. € deutlich höher sein als im Vorjahr. Die Abschreibungen werden bei rund 600 Mio. € und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Netto- Cashflow wird leicht positiv sein. Die Nettofinanzschulden werden zum Jahresende in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Der Konzernjahresüberschuss sollte im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger ausfallen.
Quelle: Wacker Chemie AG