Köln – Die attraktivsten Arbeitgeber für junge berufstätige Akademiker mit wirtschafts- oder ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund sind Audi, BMW und Porsche. Bei den Young Professionals mit naturwissenschaftlichem Hintergrund liegen die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und Bayer vorn. Die jungen IT-Experten favorisieren Google, SAP und Audi. Der ideale Arbeitgeber sollte ein attraktives Grundgehalt, ein freundliches Arbeitsumfeld, Anerkennung und eine sichere Anstellung bieten. Für die Young Professionals ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Arbeit und dem Privaten das wichtigste Karriereziel, gefolgt von Jobsicherheit und der intellektuellen Herausforderung. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Employer-Branding-Beratung Universum Communications, die nahezu 5000 Young Professionals zur Attraktivität von Unternehmen, den Eigenschaften, die für sie einen Arbeitgeber attraktiv machen, und ihren langfristigen Karrierezielen befragte.
Automobilindustrie attraktivste Branche
Die Automobilindustrie ist für die Young Professionals die mit Abstand attraktivste Branche – und dies schon seit Jahren. Unter den Top 10 im diesjährigen Ranking sind sowohl bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem als auch bei denen mit ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund fünf Autobauer. Dem von Audi, BMW und Porsche gebildeten Führungstrio ist es gelungen, sich seit 2008 kontinuierlich in den Top 5 zu halten. Daimler/Mercedes-Benz konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Positionen verbessern und liegt bei den jungen Ingenieuren nun auf Platz sechs und bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund auf Platz sieben. Auch Daimler/Mercedes-Benz gehört zu den Arbeitgeberfavoriten und konnte sich seit 2008 fast immer unter den zehn beliebtesten Arbeitgebern platzieren. Weiterhin sehr beliebt bei den jungen Ingenieuren ist auch der Industriezulieferer Bosch Rexroth auf Platz 11 (seit 2008 immer unter den Top 15), und die Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen auf Platz 24 und Continental auf Platz 25. Bei den Nachwuchsingenieuren meldet sich nun auch Opel zurück – die General Motors Tochter ist im diesjährigen Ranking wieder unter den Top 50 vertreten.
Stefan Lake, Country Manager Deutschland bei Universum Communications, zum guten Abschneiden der Autobauer: „Die Young Professionals verbinden mit den Automobilunternehmen ein attraktives Gehalt, eine sichere Anstellung und eine anspruchsvolle Tätigkeit. Auch die Internationalität der Branche und die attraktiven Produkte werden sehr geschätzt.“
Banken kämpfen weiterhin um Ansehen – Versicherungen attraktiver als im Vorjahr
Banken und Versicherungen tun sich nach wie vor schwer damit, bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund zu punkten. Die Deutsche Bank, 2010 und 2011 noch unter den Top-10-Unternehmen vertreten, liegt 2013 auf Platz 15, eine Verbesserung um eine Position im Vergleich zum Vorjahr. Die KfW Bankengruppe auf Platz 31 (Vorjahr Platz 29) verfehlt knapp eine Platzierung in den Top 30. Die Commerzbank konnte sich zwar um sieben Positionen im Vergleich zum Vorjahr verbessern, liegt allerdings weit hinten im Ranking auf Platz 72.
Die Versicherungen konnten an Attraktivität zulegen: Die Allianz Gruppe auf Platz 29 ist wieder in den Top 30 vertreten (eine Verbesserung um vier Positionen im Vergleich zum Vorjahr). Ebenfalls einen Sprung nach vorn macht Munich Re, das sich um acht Positionen im Vergleich zum Vorjahr verbessert und nun auf Platz 51 liegt.
Konsumgüterbranche bleibt attraktiv
Die Unternehmen der Konsumgüterindustrie sind für die Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund seit Jahren attraktive Arbeitgeber und konnten die positive Einschätzung auf hohem Niveau stabilisieren. Nestlé Deutschland bleibt auf Platz 13, L’Oréal verbessert sich um 11 Positionen auf Platz 17. Beiersdorf verliert zwar sechs Positionen, kann sich aber auf Platz 23 weiterhin in den Top 30 halten. Coca Cola rückt um acht Positionen vor und liegt mit Platz 25 nun wie Procter & Gamble (Platz 26, Verbesserung um eine Position) in den Top 30. Ferrero verliert 6 Positionen und rangiert nun auf Platz 28. Generell verlieren die Unternehmen der Branche mit Sitz in Deutschland etwas an Attraktivität, während internationale Konsumgüterunternehmen etwas zulegen.
Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater weiter mit Gegenwind
Im Wettbewerb der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften liegt EY (früher Ernst & Young) bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund vorn (Platz 38), vor PwC (PricewaterhouseCoopers) auf Platz 44, KPMG (Platz 46) und Deloitte auf Platz 68.
Im Wettbewerb um die besten Bewertungen bei den Unternehmensberatungen liegt McKinsey & Company auf Platz 13 vorn, musste im Vergleich zum Vorjahr aber drei Positionen abgeben. Auch BCG (The Boston Consulting Group), im Vorjahr noch auf Platz 12, verliert bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund an Attraktivität und liegt nun auf Platz 30. Siemens Management Consulting (SMC) liegt mit Platz 49 etwa auf Vorjahresniveau (2012: Platz 48). Größter Verlierer unter den Unternehmensberatungen ist Roland Berger Strategy Consultants auf Platz 57, ein Verlust von 31 Positionen im Vergleich zum Vorjahr. Accenture, in 2012 auf Platz 63, musste fünf Positionen abgeben und liegt nun auf Platz 68.
Treiber der Arbeitgeberattraktivität: attraktives Grundgehalt, eine sichere Anstellung und ein freundliches Arbeitsumfeld
Wenn man die Young Professionals fragt, was für sie einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, stehen ein attraktives Grundgehalt, eine sichere Anstellung und ein freundliches Arbeitsumfeld ganz oben auf der Wunschliste. Ebenfalls gefragt: eine anspruchsvolle Tätigkeit, vielfältige Arbeitsaufgaben und die Anerkennung von Leistung.
Ein Unternehmen, das ein attraktives Grundgehalt bietet, wird von allen Young Professionals geschätzt, ganz besonders aber von den jungen Berufstätigen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. Bei den jungen Naturwissenschaftlern sagten nahezu zwei Drittel der Befragten (64 Prozent), dass ein Grundhalt, das im Vergleich mit anderen Unternehmen wettbewerbsfähig ist, ein Unternehmen für sie besonders attraktiv macht. Bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund sind es 61 Prozent, bei den jungen Ingenieuren 58 Prozent und bei den IT-Experten 53 Prozent der Befragten, die das attraktive Grundgehalt als besonders wichtig für eine positive Bewertung des Arbeitgebers halten.
Work-Life-Balance bleibt wichtigstes Karriereziel – Jobsicherheit gewinnt an Bedeutung
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Arbeit und dem Privaten, also die Work-Life-Balance, ist für die Young Professionals schon seit einigen Jahren das wichtigste Karriereziel, gefolgt von Jobsicherheit und der intellektuellen Herausforderung. Vor allem bei den jungen Berufstätigen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund wird die Work-Life-Balance geschätzt: Für 72 Prozent der Befragten mit diesem Hintergrund ist die Work-Life-Balance eines der drei wichtigsten Karriereziele. Aber auch für die jungen Berufstätigen mit wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund und bei den IT-Experten liegt die Work-Life-Balance auf dem ersten Platz und wird von jeweils mehr als der Hälfte der Befragten als Karriereziel genannt.
Das Ziel, einem sicheren und beständigen Job nachzugehen, gewinnt ebenfalls an Bedeutung und nimmt erstmals über alle Befragten hinweg den zweiten Patz der Karriereziele ein. Ebenso wie die Work-Life-Balance steht die Jobsicherheit als Karriereziel bei den jungen Berufstätigen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund besonders hoch im Kurs: Für 62 Prozent der jungen Naturwissenschaftler ist dies eines der wichtigsten Karriereziele. Bei den jungen Ingenieuren wird Jobsicherheit von 55 Prozent der Befragten als wichtiges Karriereziel genannt, bei den jungen IT-Experten sind es 48 Prozent und bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund 47 Prozent.
Universum-Experte: Ein neuer Trend bei den Karrierezielen „Hier zeichnet sich ein neuer Trend bei den Karrierezielen der Young Professionals ab“, sagt Stefan Lake, Country Manager Deutschland bei Universum Communications. „Die Finanzkrise hat die jungen Talente nachhaltig erschüttert. Die Generation Y ist zwar weiterhin in erster Linie an einer ausgewogenen Work-Life-Balance interessiert. Aber daneben tritt nun immer stärker auch der Wunsch nach Sicherheit und Konstanz im Berufsleben. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie dem Wunsch der Young Professionals nach materieller Sicherheit, einer sicheren Anstellung, einem freundlichen Arbeitsumfeld und anspruchsvollen Aufgaben Rechnung tragen.“
Quelle: ots