Wissenschaftlicher Nachwuchs für die Elektromobilität ausgezeichnet
Erlangen/Berlin/Bonn – Wie kommen wir in der Elektromobilität voran bei energieeffizientem Fahren und leistungsfähigen Batterien? Antworten darauf geben die in diesem Jahr mit den DRIVE-E-Studienpreisen ausgezeichneten Arbeiten. Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Prof. Dr. Alexander Verl, Vorstand Technologiemarketing und Geschäftsmodelle der Fraunhofer-Gesellschaft, überreichten am gestrigen Abend im Museum Industriekultur in Nürnberg die Preise an vier junge Nachwuchswissenschaftler.
Die Preisverleihung war Höhepunkt der diesjährigen DRIVE-E-Akademie, die vom 8. bis 13. März 2015 in Erlangen stattfindet. „Innovationen im Automobilbau werden fest mit Deutschland verbunden und die Elektromobilität gehört klar dazu. Für künftige Nachwuchskräfte bietet die DRIVE-E-Akademie großartige Einblicke in diese Zukunftsbranche“, so Stefan Müller.
Prof. Dr. Peter Gutzmer, Vorstand Technologie und stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, hob in seiner Festrede die Bedeutung von Innovation und fundierter Ausbildung hervor: „Nicht nur die großen Autobauer, auch wir als Zulieferer sind auf kluge Nachwuchswissenschaftler angewiesen, die bestehende Konzepte verbessern und neue Ansätze für effizientes, auch elektromobiles Fahren entwickeln. Ich bin begeistert, wie hoch das Niveau der Talente bei DRIVE-E ist – und optimistisch, dass wir damit auch künftig Wissens- und Technologieführer sein werden.“
Ausgezeichnet: Vier studentische Arbeiten überzeugten die Jury
Aus 54 eingereichten Arbeiten wählte die Jury die Gewinner aus. Den mit 4.000 Euro dotierten ersten Platz der Kategorie I (Studien-, Projekt-, Bachelorarbeiten) belegte Takashi Maximilian Beheim, seit Oktober 2014 Masterstudent Elektrotechnik an der Technischen Universität München, mit seiner Bachelorarbeit zum Thema „Betriebsstrategie-Optimierung für die Drehstrom-Asynchronmaschine als Fahrzeugantrieb“. „Durch diese sorgfältige Analyse des elektrischen Antriebs kann die Reichweite eines Elektrofahrzeugs bei unveränderter Batteriekapazität effektiv gesteigert werden“, so Alexander Verl in seiner Laudatio.
Den zweiten Platz der Kategorie I errang Adam Gaier von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er setzte sich mit seiner Studienarbeit zum Thema „Energy Efficient Control Policies using Evolutionary Strategies“ durch und erhält hierfür 2.000 Euro. In der ausgezeichneten Arbeit untersuchte er, wie Navigationssysteme bei Elektroautos Steigungen, die die Batterie beanspruchen, und Gefällstrecken, die die Batterie aufladen, einbeziehen können, um energiesparender ans Ziel zu kommen.
„Innovationspotenzial der Arbeit begeistert!“
In der Kategorie II (Diplom-, Magister-, Masterarbeiten) sicherte sich Max Falk von der Technischen Universität Dresden den mit 6.000 Euro dotierten ersten Platz. Seine Diplomarbeit beschäftigte sich ebenfalls mit dem Thema energiesparende Routenführung. Er bezieht Daten aus einem Verkehrsleitsystem in die Auswahl der Fahrstrecke ein. Damit kann durch Ausnutzung günstiger Verkehrssituationen der Energiebedarf gesenkt werden. „Die Jury hat sich für Max Falk entschieden, da seine Arbeit einen sehr wichtigen zukunftsträchtigen Aspekt berücksichtigt und wir vom Innovationspotenzial begeistert sind“, erläuterte Stefan Müller die Juryentscheidung. Die Arbeit ist Teil des von der Bundesregierung geförderten Programms „Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen“.
Der mit 3.000 Euro dotierte zweite Preis in dieser Kategorie ging an Martin Frey für seine Masterarbeit zum Thema „Poly(acrylnitril)-basierte monolithische Materialien“. Frey studierte an der Universität Stuttgart am Institut für Polymerchemie. Als Doktorand bei Daimler vertieft er die Thematik seiner Masterarbeit. Dem Preisträger ist es gelungen, ein neuartiges Material für zukünftige (Lithium-Schwefel-)Batterien mit vielversprechenden Eigenschaften zu synthetisieren. Sein Ziel ist es, die Energiedichte, Lebensdauer und Sicherheit der Batterie-Zellen zu erhöhen, ohne wirtschaftliche Aspekte außer Acht zu lassen.
Quelle: ots