Nennenswerte Aufstockung des Stiftungskapitals
Erfolgreiche Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität von Kaffeebauern und ihren Familien in intakter Umwelt werden weiterhin forciert
Hamburg – Die Hanns R. Neumann Stiftung wurde im Jahr 2005 in Hamburg durch die Familie Neumann, Gesellschafter des weltweit führenden Rohkaffeedienstleisters Neumann Gruppe GmbH, gegründet. Zeitgleich mit dem zehnjährigen Jubiläum wird das Stiftungskapital sukzessive aufgestockt; für das Jahr 2015 ist eine Aufstockung auf EUR 30 Mio. vorgesehen. Damit wird die Hanns R. Neumann Stiftung weltweit zu einer der größten Stiftungen im Kaffee-Segment gehören. Michael R. Neumann, Vorsitzender des Kuratoriums der Hanns R. Neumann Stiftung, begründet die Aufstockung folgendermaßen: „Die Arbeit der Stiftung konzentriert sich darauf, die Lebensbedingungen von Kleinbauern zu verbessern, beispielsweise durch einen effizienteren, produktiveren und nachhaltigeren Anbau. Gerade vor dem Hintergrund großer globalen Herausforderungen, wie etwa der Flüchtlingskrise oder klimatischen Veränderungen, wollen wir zukünftig noch mehr bewegen.“ So engagiert sich die Stiftung derzeit als Vertreter der internationalen coffee & climate initiative im Rahmen der Weltklimakonferenz in Paris und stellt Potentiale zur Bekämpfung des Klimawandels in Kaffeeländern vor. „Der Klimawandel ist ein ernstzunehmendes Risiko für die Kaffeeproduktion und die Lebenssituation von Kaffeebauern weltweit. Klimaprojektionen zeigen, dass 40-60% der Regionen, in denen Kaffee angebaut wird, in 2050 nicht länger für den Kaffeeanbau geeignet sind – falls keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden“, erklärt Neumann weiter.
Die Hanns R. Neumann Stiftung ist anders als viele andere keine alleinige Vergabestiftung, vielmehr plant und realisiert sie Projekte. Stiftungsziel ist es, weltweit die Einkommens- und Lebenssituation von Kaffeekleinbauern durch Optimierung der Anbaumethoden, Anbindung an den Markt und Organisationsentwicklung zu verbessern und gleichzeitig eine nachhaltige, umweltschonende Produktion zu fördern. Zusätzlich engagiert sich die Stiftung in der Förderung von Maßnahmen in den Bereichen Jugend, Gender und Umweltschutz. Die Stiftung steht damit für überregionales Lernen und leistet wirkungsvolle Beiträge zu Armutsminderung und Umweltschutz in Entwicklungsländern und hilft durch ihren Ansatz, Migrationsprozessen aus ruralen Räumen entgegenzuwirken.
Aktuell implementiert die Stiftung 39 Projekte im Kaffeesektor in 13 Kaffee- produzierenden Ländern. Zudem setzt sie zwei Projekte im Kakaosektor in der Elfenbeinküste um. Damit werden seit 2001 mehr als 130.000 Kaffee- und Kakaobauern und ihre Familien direkt erreicht.
Ausgewählte Meilensteine der Hanns R. Neumann Stiftung
Kooperation mit International Coffee Partners (ICP)
International Coffee Partners (ICP) ist eine Initiative der sieben führenden europäischen Unternehmen im Kaffeesektor. Die Familienunternehmen engagieren sich seit 2001 vorwettbewerblich für eine strategische, nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Kaffeebauern in zentralen Märkten wie beispielsweise Brasilien, El Salvador, Kamerun, Kolumbien, Tansania, Uganda und Indonesien. Die Kaffeeproduzenten arbeiten in einem vergleichsweise riskanten Umfeld, das durch volatile Märkte und nicht vorhersehbare Klimabedingungen geprägt ist. Die durchschnittliche Produktivität von Kleinbauern ist verhältnismäßig niedrig. Die Hanns R. Neumann Stiftung kümmert sich um die Umsetzung vor Ort. Projekterfahrungen zeigen, dass Kaffeebauern in vielen Fällen ihre Produktion verdoppeln konnten.
Kaffeekleinbauern in Uganda: Verbesserung von Produktivität und Qualität sowie Aufbau von organisatorischen Strukturen Seit 2008 engagiert sich die Hanns R. Neumann Stiftung gemeinsam mit der Europäischen Union sowie der Bill and Melinda Gates Foundation in Uganda, um niedriger Produktivität, fehlendem Zugang zu Informationen über neueste technische Entwicklungen, ineffizienten Markstrukturen und einer sehr niedrigen Organisationsstruktur bei den Kaffeebauern Abhilfe zu schaffen. Durch die Stiftung und ihre Partner konnte eine komplexe Struktur von Bauernorganisationen implementiert werden. Effektive Ernte und Nach-Ernte Methoden konnten die Kaffeequalität signifikant verbessern. So konnten höhere Verkaufspreise erzielt werden, wodurch sich das Auskommen der Kaffeebauern positiv entwickelt hat. Maßnahmen zur Förderung der besseren Aufgabenverteilung von Mann und Frau und zur transparenten Nutzung von Ressourcen im Haushalt stärken die Lebenssituation der kleinbäuerlichen Familien und den Zusammenhalt in den Dorfgemeinschaften. Auch die Situation der Jugendlichen wird durch die Verbesserung des Zugangs zu (Berufs-)Bildung gestärkt.
Coffee & Climate – c&c initiative
Im Rahmen des Projekts Coffee & Climate engagieren sich seit 2010 die ICP (siehe oben), die GIZ sowie weitere Partner in Brasilien, Trifinio, Tansania und Vietnam. Ziel ist es, den Kaffeebauern vor Ort eine effiziente und adäquate Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels wie beispielsweise lange Dürreperioden, außergewöhnlich starke Regenfällen und eine zunehme Verknappung der für den Kaffeeanbau geeigneten Landfläche zu ermöglichen. Die c&c initiative sammelt Best Practice Beispiele, um Produzenten in den vier Regionen die Anwendung und damit die Weiterentwicklung ihres Produktionssystems zu ermöglichen. Kaffeebauern nehmen an praktischen Trainingsaktivitäten teil, die ihnen helfen, effektive Strategien für ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Darüber hinaus haben die Kaffeebauern und andere Stakeholder Zugang zu der Online Plattform the c&c toolbox. Diese Toolbox ist öffentlich einsehbar und bietet Kaffeebauern und Beratern Zugang zu Best Practice Beispielen, Richtlinien, Trainingsmaterial sowie aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen. Die Plattform lädt ein zum Austausch sowie zur Bewertung und Entwicklung innovativer Methoden und befördert einen globalen Lernprozess.
Quelle: Ziegfeld Enterprise GmbH