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Leadership Trends 2025: Herausforderungen für Mittelstandsmanager in Krisenzeiten

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Die Blitzumfrage von Heinermann Consulting in Bezug auf die Leadership Trends 2025 gibt einen klaren Einblick in die aktuellen Herausforderungen für Führungskräfte in deutschen Unternehmen. Besonders im Mittelstand zeigt sich, wie Manager mit den multiplen Krisen umgehen und wo sie in den kommenden Jahren am stärksten gefordert sein werden.

Aktuelle Herausforderungen für Führungskräfte

Eine zentrale Erkenntnis der Umfrage ist, dass rund ein Drittel der befragten Manager sich als „Opfer der Umstände“ sieht – sei es aufgrund der unsicheren Marktlage, interner Unternehmensprozesse oder unklarer politischer Rahmenbedingungen. Besonders im Mittelstand spiegelt sich diese Haltung häufig im mittleren Management wider, das sich oft nicht in der Lage sieht, aktiv zu gestalten, sondern als „Erfüllungsgehilfe“ des Top-Managements fungiert. Diese Einstellung ist problematisch, da die Unsicherheit und Komplexität der aktuellen Lage auch das Potential und die Lösungskompetenz der Führungskräfte der mittleren Ebene benötigt, um zukunftsorientierte Entscheidungen fundiert treffen zu können.

Deutlich wird, dass es im Management nicht nur an fachlichen Konzepten und Methoden mangelt, sondern auch an einem adäquaten Mindset. Führungskräfte müssen lernen, Selbstwirksamkeit zu erlernen und neben dem Tagesgeschäft Verantwortung für die Zukunftsgestaltung zu übernehmen, insbesondere in Krisenzeiten, die mutige Entscheidungen erfordern.

Die Rolle des mittleren Managements im Mittelstand

In Mittelstandsunternehmen, die sich mitten in einem Transformationsprozess befinden, wird das mittlere Management zunehmend zum Schlüsselfaktor. Diese Führungskräfte müssen nicht nur bestehende Prozesse aufrechterhalten, sondern gleichzeitig zukunftsfähige, digitale und organisatorische Veränderungen vorantreiben. Dabei stehen sie jedoch vor zahlreichen Herausforderungen.

Gruppe 1: Innovatoren und Vorreiter

Einige erfolgreiche Mittelständler haben bereits vor Jahren mit der digitalen Transformation begonnen und sind heute führend in ihrer Branche. Sie profitieren von einer innovativen und wertschätzenden Unternehmenskultur, in der Veränderung als Chance gesehen wird. Der Fachkräftemangel betrifft sie deutlich weniger, da sie als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden. Erfolgreiche Parameter ihrer Unternehmenskultur sind:

  • Führungskräfte, die sich als Coaches oder Mentoren verstehen,
  • gelebte Augenhöhe über alle Ebenen,
  • selbstgeführte, eigenverantwortlich agierende Teams,
  • kontinuierliche Weiterbildung, um das Level und den Spirit hochzuhalten.

Gruppe 2: Unternehmen im Transformationsprozess

Viele Mittelständler haben erkannt, dass Veränderung dringend notwendig ist, stehen aber vor großen Herausforderungen. Es fehlt an Erfahrung mit solchen Prozessen, an Ressourcen und an Fachkräften für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Hier stehen insbesondere das Top-Management und die Führungskräfte unter enormem Druck. Sie müssen das Tagesgeschäft sichern und gleichzeitig den Transformationsprozess managen – ein Balanceakt, der in Zeiten von Personalmangel und steigendem Digitalisierungsdruck besonders schwierig ist.

Ein erster wichtiger Schritt ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Wandels sowie eine klare und entschlossene Führung. Oft ist eine externe Begleitung sinnvoll, um die Transformation erfolgreich und in Etappen zu gestalten. Ein Großteil der Unternehmen hat Schwierigkeiten, diese Prozesse erfolgreich zu steuern und nachhaltiges Wachstum zu sichern.

Gruppe 3: Unternehmen mit hohem Beharrungsvermögen

Die dritte Gruppe besteht aus Unternehmen, die seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt agieren, aber aufgrund stabiler, oft analoger Geschäftsprozesse Schwierigkeiten haben, sich zu verändern. Besonders jüngere Führungskräfte im mittleren Management sind trotz hoher Affinität zu digitalen Tools oft mit veralteten Prozessen und Technologien konfrontiert, die den Wandel erschweren.

Ein häufig hohes Durchschnittsalter in diesen Unternehmen und eine fehlende Dringlichkeit auf Management-Ebene verzögern die digitale Transformation. Dies führt zu Frustration im mittleren Management und zu verpassten Wachstumschancen. Die Unternehmenskultur ist oft resistent gegen Veränderungen, sodass Transformationsprozesse, sofern sie gestartet werden, häufig scheitern. Studien zeigen, dass 70 % solcher Prozesse nicht zu Ende geführt werden. Ohne die volle Unterstützung der Unternehmensführung bleibt eine erfolgreiche Transformation unwahrscheinlich.

Wie können Mittelstandsunternehmen die Transformation erfolgreich gestalten?

Für Unternehmen der Gruppe 1 ist es essenziell, das Momentum der digitalen und kulturellen Transformation aufrechtzuerhalten. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Führungskräften und Professionals sowie die Kooperation mit Start-ups und Hochschulen sind Schlüsselfaktoren, um den Vorsprung und den positiven Spirit zu erhalten.

Für Unternehmen der Gruppe 2 kann externe, erfahrene Unterstützung helfen, die Transformation innerhalb eines überschaubaren Rahmens erfolgreich durchzuführen. Das Top-Management muss sich klar zur Veränderung bekennen und die Transformation in Zusammenarbeit mit dem mittleren Management vorantreiben. Digitalisierung sollte nicht nur in der IT-Abteilung, sondern unternehmensübergreifend etabliert werden. Ein stärkerer Fokus auf Prozesse und Geschäftsmodelle kann die nötige Dynamik bringen.

Die Unternehmen der Gruppe 3 stehen vor der größten Herausforderung. Hier ist gezielte externe Unterstützung für das mittlere Management unerlässlich, um es auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Führungskräfte in diesen Unternehmen müssen ihre Rolle aktiv gestalten und mit ihrer Nähe zu digitalen Ansätzen als Treiber der Veränderung auftreten. Dazu müssen sie mit großer Klarheit die dafür notwendigen Ressourcen vom Top-Management einfordern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ohne externe Unterstützung durch Transformationsexperten dieser Prozess jedoch kaum erfolgreich sein wird.

Fazit und Ausblick

Die Umfrage zeigt deutlich, dass das mittlere Management eine entscheidende Rolle für die Zukunftsfähigkeit des Mittelstands spielt. Die größten Herausforderungen liegen in der Digitalisierung, der Anpassung an neue Arbeitsprozesse und dem erfolgreichen Management von Krisen. Führungskräfte müssen sich als Gestalter verstehen und aktiv zur Transformation beitragen.

Nur durch klare Kommunikation, eine starke Vision und die Entwicklung digitaler sowie führungstechnischer Kompetenzen kann der Mittelstand die bevorstehenden Krisen meistern und gestärkt daraus hervorgehen. Die Transformation des mittleren Managements hin zu einem strategischen Partner des Top-Managements wird eine der zentralen Aufgaben der kommenden Jahre sein. Gelingt dieser Wandel, kann der Mittelstand seine zentrale Rolle in der deutschen Wirtschaft weiterhin erfolgreich wahrnehmen.

Birgit Heinermann ist ausgewiesene Expertin für komplexe Transformationsprozesse und begleitet als Sparringspartnerin sowie Executive-Coach Top-Management-Teams in herausfordernden Umfeldern. Als Gründerin der Heinermann Consulting GmbH unterstützt sie seit vielen Jahren Unternehmen und Organisationen dabei, sich zukunftsfähig aufzustellen und erfolgreich durch Veränderungsprozesse zu navigieren. In zahlreichen Workshops und Sparrings konnte sie mit Unternehmen und Führungskräften Lösungen entwickeln, die die Selbstwirksamkeit von Verantwortlichen deutlich steigern. https://www.heinermann-consulting.de

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