Eine neue Studie, die unter anderem an der WHU – Otto Beisheim School of Management entstanden ist, zeigt: Familienunternehmen und insbesondere CEOs aus der Inhaberfamilie können wahre Energiebündel sein, die ihren Mitarbeitenden bei der Arbeit ein positives Gefühl vermitteln. Deswegen bleiben Angestellte ihnen oft auch auf Dauer treu.
Enthusiasmus und Begeisterung sind Emotionen, die sich sicher jeder Arbeitgeber und jede Arbeitgeberin von den Angestellten wünscht. Sie sind jedoch nicht immer leicht hervorzurufen. Eine neue Studie der WHU, der Universität Zürich, der Universität Amsterdam und der Universität St. Gallen zeigt, dass CEOs, die aus der Inhaberfamilie einer Firma stammen, ihren eigenen Enthusiasmus und Tatendrang auf die Angestellten übertragen und diese damit sogar regelrecht anstecken können – und das trotz vermeintlicher Nachteile, mit denen Mitarbeitende in Familienunternehmen konfrontiert sind. Das unterscheidet sie häufig von CEOs, die keine Familienbande in ihren jeweiligen Unternehmen haben.
Wie vorherige Studienergebnisse belegt haben, müssen sich Angestellte in Familienunternehmen häufig mit niedrigerer Bezahlung sowie geringeren Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Gegensatz zu anderen Unternehmen arrangieren. Dennoch bekommen CEOs aus der Inhaberfamilie eines Familienunternehmens zumeist deutlich bessere Bewertungen von ihren Angestellten als andere CEOs. Wie erklärt sich dieses Phänomen? Wie die aktuelle Studie „How family CEOs affect employees’ feelings and behaviors: A study on positive emotions” herausgefunden hat, liegt dies maßgeblich daran, dass Familien-CEOs ihre Begeisterung für das eigene Unternehmen auch auf die Mitarbeitenden übertragen. Sie sind für die Angestellten sicht- und nahbar, oft kennt man sich persönlich, und die Interaktion ist wesentlich emotionaler als in anderen Unternehmen. Mitarbeitende bekommen so bei ihrer Arbeit positive Emotionen und Wertschätzung vermittelt, was zu höherer Zufriedenheit im Job führt. Dies drückt sich auch in einer niedrigeren Personalfluktuation in Familienunternehmen aus.
Größe und Struktur eines Unternehmens beeinflussen jedoch die Wirkungskraft des CEOs, positive Emotionen auf die Mitarbeitenden zu übertragen. Je größer ein Unternehmen ist und je stärker formalisiert es arbeitet, umso schwieriger lassen sich Enthusiasmus und Begeisterung, die von der persönlichen Interaktion leben, auf die Angestellten übertragen. Umgekehrt kann ein Familien-CEO leichter positive Emotionen an Mitarbeitende weitergeben, wenn das Unternehmen zentralisiert aufgebaut ist und er oder sie als hierarchische Führungsfigur wahrgenommen wird. Durch die vertikale Kommunikation ist eine Übertragung der Begeisterung zu den Angestellten besser möglich.
Quelle: WHU – Otto Beisheim School of Management
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Simon Brocher