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Was sagt Ihr Bauchgefühl?

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MiNa-Kolumne mit Mehrwert für Unternehmer

(Seinen Podcast finden Sie hier: https://goo.gl/mQRgQk)

Kennen Sie Situationen, wenn sich etwas im Bauch „komisch anfühlt“? Beispielsweise, wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen? Oder Sie jemanden Neues Kennenlernen, der gerne mit Ihnen Geschäfte machen will? Oder vielleicht, wenn Sie auf einem verschlungenen Pfad durch den Wald laufen und nicht wissen, was Sie hinter der nächsten Biegung erwartet? In diesen und vielen weiteren Momenten kann es vorkommen, dass Ihnen Ihr Bauch ein Signal sendet – das so genannte Bauchgefühl.

Vielleicht kennen Sie auch diese Momente: Sie merken, dass sich da irgendwas in Ihrem Bauch regt, schieben dieses Gefühl beiseite, weil Ihr Kopf Ihnen sagt, was zu tun ist? Wer hört denn schon auf dieses – nicht zu erklärende – Gefühl im Bauch?

Foto: Christian Holzhausen - Anstifter für mehr Gelassenheit.

Die großen Fragen sind: Was ist dieses Bauchgefühl? Wo kommt es her? Und, was will es uns sagen? Zugegeben – Letztere Frage ist abhängig davon, in welchen Kontext wir uns befinden. Bei dem Wald-Szenario könnte es so etwas sein wie „Sei vorsichtig, hier im Wald könnten wilde Tiere unterwegs sein. Und die könnten direkt hinter der nächsten Biegung warten“. Die Person, die mit uns Geschäfte machen will könnte im Bauch durch folgendes getriggert werden: „Irgendwie ist das ein windiger Typ. Wer weiß, was er im Schilde führt. Achtung!“. Last but not least kann das Gefühl im Bauch ein Signal für eine richtige oder falsche Entscheidung sein. Nur nicht auf der rationalen Ebene. Sondern auf einer anderen Ebene.

Und genau da sind wir auch schon bei den anderen Fragen. Das Bauchgefühl ist in erster Linie mal eine Metapher. Das Bauchgefühl steht für ein Signal aus dem nicht-rational denkenden Teil unseres Gehirns. Um das zu verstehen lohnt es sich folgendes zu wissen: Menschen treffen Entscheidungen in der Regel auf der emotionalen – der limbischen – Ebene. Im Grunde genommen ist dieses Signal, welches wir gemeinhin als Bauchgefühl beschreiben, also ein Signal aus diesem limbischen System im Gehirn. Jetzt könnten Sie mir entgegnen: „Ja, aber ich wäge doch Argumente ab. Ich mache mir doch eine Pro- und Kontraliste. Und dann schaue ich, was die richtige Entscheidung ist.“ Das glaube ich Ihnen sogar.

Menschen haben verlernt auf das Bauchgefühl zu hören

Ich erlebe immer wieder Menschen, die der Frage: „Was sagt Dein Bauchgefühl?“ schlicht versuchen aus dem Weg zu gehen. Die mir dann etwas erzählen von Argumenten, Logik etc. Lassen Sie mich an dieser Stelle eines offen sagen: Diese Menschen haben über die Jahre eine immens wichtige Kompetenz verloren. Eine Kompetenz, die für sie als Kind noch überlebenswichtig war. Sie haben verlernt auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Die versuchen alles auf der rationalen Ebene zu begründen, zu verstehen und danach zu handeln.

Ich will ehrlich zu Ihnen sein: Mir ging es in diesem Punkt nicht anders! Auch ich hatte irgendwann im Laufe meines Lebens verlernt, auf mein Bauchgefühl zu achten und zu hören. In meinem Fall hing das damit zusammen, dass ich immer der Meinung war, das Bauchgefühl habe nichts im Business zu suchen. Ich hatte den festen Glauben, dass ich als Unternehmer nur bestehen könnte, wenn alles, was ich mache dem Anspruch des rational Begründbaren folgt. Und so habe ich, nachdem ich mich selbstständig gemacht hatte, dieses Bauchgefühl mehr und mehr an die Seite geschoben. Und zwar auf der geschäftlichen wie auch auf der privaten Ebene.

Ich hatte weiter oben geschrieben, dass Menschen ihre Entscheidungen auf der emotionalen, der limbischen Ebene treffen. Vor allem für den Fall, wenn Sie denken, Sie würden ausschließlich Rational entscheiden möchte ich sogar noch einen oben draufsetzen. Denn: Nicht nur, dass Entscheidungen im limbischen System getroffen werden. Getroffene Entscheidungen sind an dieser Stelle schon getroffen, noch lange bevor unser rational denkender Teil des Gehirns davon überhaupt etwas mitbekommen hat. Zwischen der limbischen Entscheidung und der Bewusstwerdung liegen ca. 300 Millisekunden. Dass, was unser Frontalhirn, als die rationale Instanz, in diesem Prozess der Entscheidung macht, ist die passenden Argumente für die bereits getroffene Entscheidung zu finden.

Vielleicht stellen Sie sich jetzt die Frage, warum Sie sich dann überhaupt die Mühe machen, die verschiedenen Argumente und die Pros und Kontras abzuwägen. Berechtigte Frage. Weil Sie, genau wie viele andere, verlernt haben auf Ihre Bauchgefühl zu vertrauen. Weil Sie sich selbst und die eigene (innere) Entscheidung in Frage stellen!

Was Sie tun können um diesem Dilemma zu entkommen.

Ich könnte es mir jetzt einfach machen. Ich könnte Ihnen sagen: Lernen Sie doch einfach, wieder mehr auf Ihr Bauchgefühl zu hören. Doch ich weiß aus der Arbeit mit meinen Coaching-Klienten und meiner eigenen Erfahrung, dass das für die allermeisten eine nahezu unlösbare Herausforderung ist.

Deshalb gebe ich Ihnen hier ein paar wichtige Punkte mit auf den Weg:

  1. Machen sie sich bewusst, dass die Kompetenz „Bauchgefühl“ in der Regel nicht von jetzt auf gleich wieder zurück ist.
  2. Seien Sie geduldig mit sich bzw. lernen Sie geduldig mit sich zu sein.
  3. Ganz wichtig: Fangen Sie an daran zu glauben, dass es ein Bauchgefühl gibt!
  4. Nehmen Sie sich in ruhigen Momenten Zeit und finden Sie Antworten auf folgende Fragen:
    1. Wie geht es mir grade jetzt im Moment?
    2. Wie fühle ich mich?
    3. Wo spüre ich dieses Gefühl in meinem Körper?

Wenn Ihnen die Beantwortung der letzten drei Fragen anfängt leichter zu fallen, haben Sie einen Zugang zu Ihren Körpersensationen und Ihrer „Innenwelt“ gefunden. Jetzt können Sie anfangen, bei kleinen Entscheidungen mal Ihren Bauch zu befragen.

Sie werden überrascht sein, wieviel Weisheit bereits in Ihnen steckt!

Viel Freude beim üben…

Herzliche Grüße, Ihr

Christian Holzhausen – Anstifter zu mehr Gelassenheit.

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