Im Kleiderschrank des Arztes
Der normale Film- und Seriennerd wird auf die Frage „Wie sieht wohl die Kleidung des Arztes aus?“ je nachdem, was er schaut, unterschiedliche Antworten geben. Von „Fliegen, die sind cool“ bis hin zu „Na ja, wenn man ihn wütend macht, trägt er nur eine Hose“ ist ja alles dabei – aber wir befinden uns in der Realität. Was trägt die Ärzteschaft da und wo bekommt sie es her? Nun, es kann sein, dass sich Ärzte, Pflegekräfte oder die ihnen die Kleidung zur Verfügung stellenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Schutzmaske und die Einmalhandschuhe im Online-Shop besorgen.
Was tragen Ärzte auf der Arbeit?
Natürlich stellt man sich unter der Thematik „Arztkleidung“ zweierlei vor. Einmal auf der Arbeit: Hier trägt der Halbgott in Weiß eben genau jene Farbe, hat das Stethoskop locker und leger um den Hals baumeln – oder im Krankenhaus gar nicht, weil das Abhören dann die Aufgabe der Pflegekräfte sein könnte.
Wenn er Praxis oder Krankenhaus oder sonstige Orte des Heilens verlässt und sich Doktor Markus Wendelstein in seine Zivilidentität Herrn Markus Wendelstein zurückmetamorphiert hat, trägt er einen zweireihigen Anzug – in schwarz mit weißem Hemd – oder hat sich in ein T-Shirt und kurze Hosen geworfen.
So stellen wir uns die Vertreter der Lebensrettung und des heilenden Gewerbes vor – aber trifft dies immer zu? Oder ist es vielleicht doch so, wie in der ARD-Vorabendserie „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“, in der manche Ärzte in Blau durch das fiktive Johannes-Thal-Klinikum laufen, andere in Rot, altrosa oder ockergelb? Tatsächlich existiert eine Art „Dresscode“ – so konnte man dieser Zeitung am 17.05.2019 entnehmen – anhand dessen die einzelnen Krankenhausabteilungen visuell zugeordnet werden können. Die genaue Zuordnung regelt jedes Krankenhaus dann individuell, wobei es – laut Artikel – eine gewisse Tendenz gibt:
- Altrosa? Die Person arbeitet in der Gynäkologie.
- Gelb? Entweder Infektiologie oder Tropenmedizin.
- Blau? Intensivmedizin.
- Grün? Eventuell gerade auf dem Weg in den OP.
Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es?
Folgen wir ihm doch mal, dem Arzt, der sich gerade rennend auf den Weg macht, den Pneumothorax aus Zimmer 34 zu operieren. Zunächst erfolgt die OP-Vorbereitungsroutine und dann sehen wir die Ärzte in ihrem vollen Ornat. Blauer Kittel, eine Kopfbedeckung, Überzieher für die Schuhe, sowie Mundschutz und Handschuhe. Und das war es eigentlich, was wir sehen wollten – was trägt ein Arzt so an Sicherheitsvorkehrungen während der OP am Körper, während er die Sätze „Tupfer, Zange“ und „Lassen Sie zwei nachkreuzen“ sagt, wobei er mit den „zwei“ von genau so vielen Blutkonserven spricht. Lassen wir das kompetente Ärzte- und Pflegerteam in Ruhe weiter kompetent sein, treten von der Sichtscheibe, durch die wir die OP beobachten konnten, zurück und machen uns auf den Weg nach Hause.
Gibt es solche Sicherheitskleidung auch für den Hausgebrauch?
Hier stellen wir uns beim Blick in den Kleiderschrank die Frage: Brauchen wir so was auch?
In der aktuellen Corona-Pandemie sind Einweghandschuhe und OP-Masken auch von fachfremdem Personal angefragt und gekauft worden. Irgendwann kam es zu Engpässen und wir erinnern uns genau daran, was anschließend passierte. Aber dennoch bleibt die Frage im Hinterkopf: Selbst, wenn jetzt die Maskenpflicht aufgehoben wurde – sind Einmalmasken sinnvoll? Und was ist mit den Einmalhandschuhen? Und wohin mit den Utensilien, nachdem man sie verwendet hat? Besteht die Möglichkeit der Wiederverwendung – oder ist das gar keine so gute Idee?
Diese Thematik beschäftigte die Süddeutsche und so wissen wir jetzt:
- OP-Masken nicht ins Altpapier
- FFP2-Masken / „KN95/N95“-Masken gehören in den Restmüll.
- Schutzmasken nicht in der Toilette entsorgen.
- Einweghandschuhe in den Restmüll (in Extrabeuteln) / nicht in die Wertstofftonne
- In Quarantäne: Alle Abfälle fest verschlossen in reißfesten Abfallsäcken in die Reststofftonne.
Fazit
Nicht nur in der Fiktion, sondern auch der Realität, tragen Ärzte unterschiedliche Farben, je nachdem welcher Abteilung sie zugeteilt sind, nur im OP tragen sie grün oder hellblau.
Und – für die Privatperson wichtig – Einweghandschuhe kann man jederzeit kaufen, muss sie nach Gebrauch im Restmüll entsorgen. Gleiches gilt für bestimmte medizinische Masken (FFP2, KN95/N95).