Hannover/Berlin/Bonn (ddp.djn). Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des City-Streckennetzes von TUIfly durch Air Berlin genehmigt. Die ursprünglich vorgesehene Überkreuzbeteiligung wird allerdings nicht umgesetzt, wie Air Berlin und TUI am Dienstag mitteilten. Von weiteren Gesprächen mit dem Bundeskartellamt werde es abhängen, ob der Hannoveraner Reisekonzern eine Beteiligung von 9,9 Prozent an der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft eingehen kann oder ob TUI an Air Berlin einen Betrag von 15 Millionen Euro zahlt, hieß es weiter. Der Kurs der im MDAX notierten TUI-Aktie stieg bis zum Nachmittag um 8,7 Prozent auf 6,78 Euro.
Den Angaben zufolge werden die bisherigen TUIfly-City-Verbindungen mit Beginn des Winterflugplans 2009/10 am 25. Oktober in das Streckennetz von Air Berlin integriert. Dies betreffe alle innerdeutschen Verbindungen sowie insbesondere die Strecken nach Italien und Österreich. Das Charterstreckenportfolio von TUIfly bleibt von der Kooperation unberührt.
Das Bundeskartellamt hat die Übernahme nach eigenen Angaben ohne Auflagen genehmigt. Die zunächst von beiden Unternehmen vorgesehene Überkreuzbeteiligung von 19,9 Prozent sei nicht mehr Gegenstand der Fusionsprüfung gewesen, sagte Kartellamtssprecher Kay Weidner. Die Gesellschaften hätten diese Pläne im Verlauf der Gespräche mit dem Kartellamt zurückgenommen.
Stattdessen haben die Gesellschaften nach Angaben Weidners eine Reduzierung der Beteiligung auf 9,9 Prozent vorgeschlagen. Diese Beteiligungshöhe stelle jedoch keinen Zusammenschlusstatbestand da und unterliege daher nicht der Fusionskontrolle. Aus diesem Grund sei dieses Vorhaben nicht Gegenstand der Prüfung gewesen.
Das Städtefluggeschäft von TUIfly umfasst nach Angaben des Bundeskartellamts insgesamt 117 Strecken in die Länder Österreich, Ägypten, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Kroatien, Israel, Italien, Marokko, Portugal, Schweden, Tunesien und die Türkei sowie sieben innerdeutsche Strecken. Mit insgesamt 55 übernommenen Strecken liegt der Schwerpunkt in Italien.