Allianz-Chef Diekmann warnt vor der nächsten Blase
München. Allianz-Chef Michael Diekmann warnt vor neuen Turbulenzen an den Finanzmärkten und kritisiert das Verhalten der Banken. «Wir finanzieren gerade die nächste Finanzblase», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» (Samstagausgabe).
Am Markt sei sehr viel billiges Geld vorhanden, das die Investoren dazu verleite, hohe Risiken einzugehen. Vor allem Banken nutzten die Gelegenheit, um mit diesem Kapital Eigenhandel zu betreiben, der letzten Endes keinen Wert schaffe. Diekmann forderte die Banken auf, mehr Risiken im Kundengeschäft einzugehen. Er spielte damit auf das Problem an, dass es derzeit für viele Unternehmen schwer ist, an Kredite zu kommen.
Kritik übte der Allianz-Vorstandsvorsitzende auch an den nach wie vor hohen Gehaltszulagen für Bankmanager. «Diese Boni-Exzesse sind unerträglich», sagte Diekmann. Sie seien jedoch nur schwer in den Griff zu bekommen, wenn nicht auch rigoros andere Finanzfirmen wie Hedgefonds kontrolliert würden. Völlig überzogen ist es nach seiner Ansicht, wenn in Amerika mancher Banker 100 Millionen Dollar Antrittsprämie erhalte. In Deutschland sei dies allerdings nicht der Fall, betonte er.
Diekmann selbst verdiente im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Euro brutto.
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