Wem eine ältere Dame am Bahnhof auf der Suche nach Pfandflaschen auffällt, der stellt sich schnell die Frage: Wie konnte es so weit kommen und reicht meine Rente später eigentlich aus? Es kommt nicht nur darauf an, wie viel Sie verdienen und ob Sie in die Rentenkasse einzahlen, sondern auch, ob Sie selbst vorsorgen.
Aber ist das Risiko der Altersarmut in Deutschland wirklich präsent oder sprechen wir bei unserem Beispiel mit der älteren Dame nur von einem Einzelfall? In diesem Artikel werden wir den Fragen auf den Grund gehen und gleichzeitig erläutern, wie Sie mit ETFs und einer privaten Rentenversicherung selbst vorsorgen können.
Wie real ist die Gefahr der Altersarmut in Deutschland wirklich?
Im Vergleich zu anderen Ländern verfügt Deutschland über ein solides Rentensystem. Dieses soll die deutschen Staatsbürger spätestens mit 67 in die Rente entlassen und die restlichen Lebensjahre finanziell über Wasser halten. So weit, so gut. Wer beispielsweise 45 Jahre lang zu einem Bruttolohn von 3.000 € gearbeitet hat, erhält voraussichtlich eine Rente in Höhe von 1.342,92 € (netto). Das Problem? Die Lebenshaltungs- und Wohnkosten steigen seit Jahren kontinuierlich weiter an. Zudem schaffen es viele Personen nicht, 45 Jahre lang zu arbeiten. Oft sind eine zwischenzeitliche Krankheit, Kindererziehungszeiten oder Arbeitslosigkeit die Gründe. Und schon rutscht auch die Altersrente in den Keller.
Eines ist Fakt: Immer mehr in Deutschland lebende Senioren können von ihrer Rente nicht leben. Vor zwei Jahren waren 660.000 Rentner auf die Grundsicherung angewiesen, 17,5 Prozent waren armutsgefährdet. Viele gehen Pfandflaschen sammeln, verkaufen ihr Hab und Gut oder gehen selbst mit 75 Jahren noch einem Nebenjob nach. Das Problem der Altersarmut hierzulande ist also real. Deshalb sollten Sie so früh wie möglich etwas dagegen unternehmen.
Früh vorsorgen – So können Sie jetzt vorgehen
Es steht außer Frage: Je früher Sie beginnen, desto sorgenfreier blicken Sie dem Renteneintritt entgegen. Idealerweise starten Sie schon direkt mit dem Einstieg ins Berufsleben auch mit der zusätzlichen privaten Altersvorsorge. So profitieren Sie beispielsweise auch vermehrt vom Zinseszinseffekt. Dieser beschreibt einen Vorgang, bei dem Zinsen nicht nur auf das ursprüngliche Kapital, sondern auch auf die bereits erwirtschafteten Zinsen anfallen. Dies führt zu einem exponentiellen Wachstum des Kapitals über die Zeit. Natürlich ist es aber auch mit 30, 40 oder 50 Jahren ratsam, über die private Altersvorsorge nachzudenken.
Exchange Traded Funds (ETFs) – Einfach & Effektiv
Laut dem Deutschen Aktieninstitut halten 7,6 Millionen Anleger ausschließlich Fonds oder ETFs in ihrem Portfolio. Sie gelten somit als eine der beliebtesten Anlageformen, die recht einfach in der Handhabung sind. ETFs bilden einen Index wie den DAX oder den S&P 500 nach und ermöglichen es Ihnen, breit diversifiziert in den Aktienmarkt zu investieren, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen. Selbst bei einer weltweiten Streuung müssen Sie allerdings immer mit Kursschwankungen und möglichen Verlusten rechnen.
Private Rentenversicherung – Sicherheit im Alter
Eine weitere beliebte Option heutzutage ist die private Rentenversicherung. Diese Versicherungsform bietet Ihnen die Möglichkeit, regelmäßig Geld einzuzahlen, das später als monatliche Rente ausgezahlt wird. Oft wird sie von Arbeitnehmern als zusätzliche Ergänzung zur gesetzlichen Rente abgeschlossen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn frühzeitig ersichtlich ist, dass die eigentliche Rente nicht ausreicht.
Fazit – Nicht die Augen verschließen
Mittlerweile ist die Altersarmut in Deutschland ein Thema, mit dem sich jeder beschäftigen sollte. Obwohl das Rentensystem grundsätzlich stabil ist, reichen die staatlichen Leistungen oft nicht aus, um den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Deshalb sollten Sie frühzeitig zusätzliche Vorsorgemaßnahmen ergreifen, sei es durch das Investieren in ETFs oder durch eine andere Form der Vorsorge.
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Dieser Artikel wurde in Kooperation mit flatex verfasst.