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Anforderungen an die Gesundheitspolitik: Ein neues Konzept für Apotheken wird immer notwendiger

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Nur den Wenigsten ist bekannt, dass trotz großer Nachfrage und immer ansteigendem Angebot, der Gewinn der Pharmagroßhändler relativ gering ist. Das liegt nicht am Eigenverschulden, denn die Logistik des deutschen Pharmagroßhandels funktioniert im Kern problemlos. Apotheken können am Tag bis zu fünfmal neu beliefert werden, sodass dringend benötigte Arzneimittel immer rechtzeitig an ihrem Bestimmungsort ankommen. Trotz dieser großartigen Leistungen fahren Konzerne wie Celesio jedes Jahr kaum Gewinne ein und rutschen teilweise sogar in die roten Zahlen ab. Ein Problem, das vor allem mit der starken Regulierung in Deutschland begründet wird, die ein freies Handeln von Apotheken und dem Pharmagroßhandel kaum möglich macht.

Deregulierung der Märkte

Die Tendenz geht hin zu einer Deregulierung der Märkte und zu Allianzen mit US-Konzernen. Eine strenge Reglementierung, wie sie im deutschen Markt vorhanden ist, wird immer häufiger abgelehnt, da sie die schwierige Situation des Pharmahandels begründet. Die gesundheitspolitischen Vorgaben, denen der Pharmagroßhandel folgen muss, sorgen für einen Sparkurs, der in der Pharmabranche für unzählige Pleiten sorgte. Das beginnt bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Diese machen zwar den größten Teil der Einnahmen aus, sind aber preislich vom Staat festgelegt. Der Pharmahandel kann den Preis der Produkte somit nicht aushandeln, sondern muss den Sparkurs der Politik verfolgen. Die einzige Freiheit, die den Händlern bleibt: Sie können selbst entscheiden, welche Rabatte sie den Apotheken gewährleisten möchten. Die logische Schlussfolgerung: Händler unterbieten sich gegenseitig und verdienen so letztlich gar kein Geld mehr.

Ist die globale Kooperation die einzige Möglichkeit?

Noch sind Apothekenketten in Deutschland zwar verboten, Experten vermuten aber eine kommende Deregulierung des Marktes, wie es etwa in Amerika, Chile und Großbritannien stattgefunden hat. Großhändler betreiben hier in Deutschland bereits mehrere Apotheken, um trotz der engen Strukturen im Handel Umsatz erwirtschaften zu können. Celesio etwa besitzt 2.200 eigene Apotheken, von denen 1.600 in Großbritannien geführt werden. Der ehemalige Konzernchef von Celesio, Markus Pinger, spricht sich darum für eine Entwicklung eines Apotheken-Netzwerkes aus. Unabhängige Apotheken könnten so in einem Verbund arbeiten und hätten die Chance eigenständig zu bleiben und trotzdem von den herausragenden Konditionen zu profitieren.

Mit diesem Konzept besteht die Möglichkeit, den Verbrauchern wieder mehr Vertrauen in eine eigenständige Marke zu geben. Die Globalisierung des Pharmahandels und der Aufbau eines europäischen Apotheken-Netzwerke unter der Marke Lloyd könnten Innovation und Service im pharmazeutischen Großhandel in Einklang bringen.

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