Hamburg. Bei der Deutschen Telekom gibt es offenbar erneut ein Datenproblem. Nach Informationen von «Spiegel Online» vom Dienstag sind die Datensätze von Hunderttausenden Kunden über dubiose Kanäle ins Ausland gelangt – besonders oft in die Türkei.
Die Daten, die häufig auch Bankverbindungen enthielten, seien unter anderem dafür benutzt worden, den Kunden angeblich im Auftrag der Telekom neue Verträge zu verkaufen. Im Anschluss seien die so erzielten Aufträge über Subunternehmer offiziell bei der Telekom eingereicht worden. So seien Provisionen von dem Bonner Konzern kassiert worden. In Einzelfällen habe der Schaden pro Tag mehr als 100 000 Euro betragen.
Die türkischen Call-Center seien offensichtlich Teil eines organisierten Systems, das seinen Ursprung in Deutschland hat, schreibt das Magazin. Den Informationen zufolge sollen Vertriebspartner und Betreiber großer Call-Center riesige Datenmengen aus den Beständen der Deutschen Telekom entwendet und manipuliert haben. Dabei hätten sie Passwörter benutzt, die unbemerkt aus dem Konzern herausgeschleust worden seien.
(DDP)