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Anpassung von Wechselkursen beeinflusst Währungswerte, findet eine Cass Untersuchung heraus

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Eine anstehende Untersuchung der Cass Business School und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat ergeben, dass neuerdings vorgeschlagene Parameter zur Währungsbewertung starke vorhersehbare Kräfte auf Wechselkurse ausüben und wertvolle Einblicke für globale Entscheidungsträger als auch für Investoren bieten.

Currency Value (Währungswert), eine demnächst im Review of Financial Studies (Revue für Finanzstudien) veröffentlichte Studie, schlägt einen neuartigen Weg zur Anpassung des realen Wechselkurses (RER) für wesentliche länder-spezifische Grundlagen vor, um bessere Messmethoden für das Niveau der Wechselkurswerte zu erzielen.

Die Studie argumentiert, dass die Erfassung von Produktivität, Exportqualität, Auslandsvermögen und Produktionslücken, Informationen isoliert, die in Verbindung mit Währungsrisiko-Prämien über die Ländergrenzen hinaus stehen. Die daraus hervorgehende Messung des Währungswertes zeigt eine stärker vorhersehbare Kraft für Währungsschwankungen und dient als präziserer Input für Investitions- und politische Entscheidungen.

Lucio Sarno, Mitverfasser des Berichts, Professor für Finanzwesen an der Cass Business School sagte, dass das jüngste wirtschaftliche Umfeld mit niedrigen Zinsniveaus, Herausforderungen für Währungsinvestoren dargestellt hat, um Erträge zu erzielen, aber dass ihnen die in dieser Recherche vorgeschlagenen Strategien Hoffnung bieten könne.

„Typische Währungsstrategien, wie beispielsweise Carry-Trades, bei denen Niedrigzins-währungen angekauft, und Hochzinswährungen verkauft werden, um durch Zinsdifferenzen Gewinne zu erzielen – sind einfach unattraktiv, wenn sämtliche Zinsniveaus aller wichtigen Volkswirtschaften so niedrig sind. Dann wird es wichtig für Währungsinvestoren nach Erträgen auf anderen Wegen zu suchen, die nicht im Bezug zu Zinsraten stehen und als erstes kommt dabei der Gedanke auf eine Währungswertstrategie, die unterbewertete Währungen aufkauft und überbewertete Währungen verkauft, ohne dabei die angebotene Zinsrate zu berücksichtigen.“

Ein grundlegendes Kernstück jeglicher Methode der Bestimmung von Währungswerten ist die Kaufkraftparität (PPP) und der damit in Verbindung stehende reale Wechselkurs (RER), eingebettet in Erwartungen von zukünftigen, gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten und Währungsrisiko-Prämien, die daraus nützliche Anhaltspunkte für zukünftige Überschussrenditen machen. Jedoch ist die Art und Weise, mit der Währungsbewertungsmaßstäbe im Bezug zu zukünftigen Währungsbewegungen stehen, weit davon entfernt, gut verstanden zu werden.

Die Wissenschaftler haben eine Vielzahl an Wechselkursen und gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten (wie BIP, Inflation, Zinsraten und Netto-Auslandsvermögen) von Q1 1970 bis Q1 2014 untersucht und Bewertungen in Quartalsabständen durchgeführt. Die Stichprobe umfasste 23 hochentwickelte Volkswirtschaften und Wachstumsmärkte unter Verwendung von Daten aus der weltweiten Finanzdatenbank (GFD) sowie einer Messung der Exportqualität durch den Internationalen Währungsfonds (IWF).

Grundsätzlich wird der reale Wechselkurs (RER) von drei Komponenten beeinflusst:

Erwartete Überschussrendite (Währungsrisiko-Prämien)
Der erwartete reale Verzinsungsunterschied; und
Wenn langfristige Kaufkraftparität (PPP) fehlschlägt, der langfristig erwartete reale Wechselkurs (RER)

Die Anpassung des realen Wechselkurses an gesamtwirtschaftliche Fundamentaldaten im Zusammenhang mit letztgenannten Erwartungen sollte zu einer klareren Messung der Risikoprämien führen.

Die Wissenschaftler haben sich auf folgende Fundamentaldaten konzentriert, um reale Wechselkurse anzupassen:

(i) Harrod-Balassa-Samuelson (HBS) Effekt (gemessen als Pro-Kopf-BIP )

(ii) Die Qualität des Exports des Landes

(iii) Netto-Auslandsvermögen (Messung des Netto-Gesamtbestands aller Vermögen eines Landes im Ausland) und

(iv) Produktionslücken

Professor Sarno sagte:

„Jede dieser Variablen birgt eine klare Verbindung zu langfristigen realen Wechselkurserwartungen und/oder erwarteten Zinsdifferenzen. Wir haben herausgefunden, dass alle vier Fundamentaldaten über eine vorhersagende Kraft für Zinsdifferenzen verfügen, was sie zu nützlichen Bausteinen macht, um den Einfluss der Fundamentaldaten vom realen Wechselkurs zu reinigen. Im Gegensatz dazu hilft dies ein saubereres Maß der Risikoprämien bei Investitionsentscheidungen zu erhalten, was ein besseres Verständnis der im realen Wechselkurs enthaltenen Informationen ermöglicht.“

Quelle: Noir sur Blanc

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