Energie sparen mit der richtigen Beleuchtung
In vielen Industriehallen und Lagern leuchtet sie noch – die Quecksilberdampflampe oder HQL. Ab April 2015 darf sie allerdings nicht mehr verkauft werden, denn sie verbraucht zu viel Strom. Bis zu drei Millionen HQL-Leuchten in deutschen Industrie- und Gewerbebetrieben sind von der Neuerung betroffen. In die HQL-Lampengehäuse lassen sich auch nicht einfach andere Lampen einschrauben, sondern sie müssen komplett ersetzt werden. Welche Alternativen bieten sich?
Seit 2010 ist das Verbot der Quecksilberdampflampen beschlossen, doch noch längst nicht jeder Betrieb hat auf effizientere und umweltfreundlichere Beleuchtung umgerüstet. Ab April lassen sich die HQL-Lampen nun nicht mehr nachkaufen, sie dürfen allerdings im Rahmen des Bestandsschutzes zunächst noch weiter betrieben werden.
Eine Bevorratung mit Ersatzlampen ist allerdings nicht sinnvoll, denn der Strombedarf und damit die Energiekosten für den Betrieb dieser Lampen sind hoch. Verglichen mit modernen Leuchtdioden verbrauchen die HQLs rund das Doppelte an Energie. So benötigen handelsübliche HQL-Strahler mit einer Leistung von 400 Watt zusätzlich noch 80 Watt für das Vorschaltgerät, also insgesamt 480 Watt. Ein LED-Deckenfluter mit vergleichbarer Lichtausbeute hat hingegen eine Leistungsaufnahme von nur 201 Watt, rechnet LED-Experte Marco Hahn, Direktor Marketing und Vertrieb bei der Deutschen Lichtmiete, vor.
LED – Spitzenreiter unter den Alternativen
Als Alternative zur Quecksilberdampflampe bieten sich im Wesentlichen drei Lösungen an: LEDs, T5-Leuchtstoff- sowie Halogenmetalldampflampen (HQIs). Unter diesen drei Optionen verzeichnen LEDs die beste Lichtausbeute und die längste Lebensdauer, allerdings zu einem höheren Anschaffungspreis. Im Einzelfall sollte die Investition aber ins Verhältnis zu den erwarteten Betriebszeiten gesetzt werden, rät der LED-Experte Marco Hahn: „Die Lebensdauer der jeweiligen Lampen unterscheidet sich erheblich – und das relativiert zusätzlich zum geringeren Verbrauch schnell die Kosten im Einkauf.“
LEDs – Ideal für lange Betriebszeiten und häufige Schaltungen
Im Dauereinsatz sind LEDs unter Effizienzgesichtspunkten nämlich im Allgemeinen nicht zu schlagen: 65 Prozent Stromeinsparung sind möglich. Allerdings ist LED nicht gleich LED: Große Unterschiede bestehen derzeit noch hinsichtlich Qualität, Leistung und Preis. Deshalb ist eine gründliche Marktrecherche vor der Beschaffung empfehlenswert. Ganz wichtig vor der Kaufentscheidung: Die Leuchtmittel der LED-Lampen sollten immer austauschbar sein. Das gewährleisten derzeit noch nicht alle Anbieter.
Bei LEDs fällt nur ein geringer Leistungsverbrauch an. Außerdem lässt sich mit ihnen eine höhere Leuchtdichte erreichen. Darum erscheinen die Leuchtdioden bei gleichem Lichtstrom heller als klassische Lampen. LEDs sind allerdings für hohe Umgebungstemperaturen weniger geeignet, da die klassische Kühlung durch die Aluminium-Kühlkörper bei Industrieleuchten dann nicht mehr ausreichend ist. Unter solchen Bedingungen kann sich die Lebensdauer der Lampe drastisch verringern. Qualitativ hochwertige LEDs können ansonsten eine konkurrenzlose Lebensdauer von 50.000 bis 100.000 Stunden erreichen.
T5-Leuchtstoffröhren – Unkomplizierter Austausch, günstige Anschaffung
T5-Röhren sind moderne, energieeffiziente Leuchtstoffröhren. Gegenüber ihren technischen Vorläufern verbrauchen sie weniger Energie, da die verwendeten EVGs (Elektronischem Vorschaltgeräte) deutlich stromsparender arbeiten als die zuvor üblichen Vorschaltgeräte (KVG oder VVG). In vielen Fällen können T5-Röhren in vorhandene Leuchtengehäuse eingebaut werden – manchmal mit zusätzlichen Reflektoren versehen, die die Lichtausbeute der Lampe etwas erhöhen. T5-Röhren sind günstig in der Anschaffung und verzeichnen eine Lebensdauer um die 15.000 bis 24.000 Stunden. Die ideale Betriebstemperatur liegt bei 35 Grad Celsius. Für den Außenbereich sind T5-Leuchtstoffröhren daher nicht geeignet, da die Lichtausbeute bei kalter Umgebung massiv sinkt.
Bei der Gesamtbetrachtung fallen jedoch auch der noch immer relativ hohe Stromverbrauch gegenüber moderner Licht-Technologie sowie ein hoher Installations- und Wartungsaufwand ins Gewicht.
HQI-Metalldampflampen – Angenehmes weißes Licht, relativ kurze Lebensdauer
Halogene Metalldampflampen sind eine technische Weiterentwicklung der Quecksilberdampflampe, die bei gleicher Energiemenge eine höhere Lichtausbeute aufweisen. Bis zu 38 Prozent der aufgenommenen elektrischen Leistung kann die HQI in sichtbares Licht umwandeln. Lampen gängiger Anbieter erreichen aber, je nach Einsatzart der Vorschaltgeräte, durchschnittlich nur 12.000 – 25.000 Betriebsstunden. Dafür lassen sie sich auch bei hohen Umgebungstemperaturen betreiben.
Das angenehm weiße Licht der HQIs wird bevorzugt in der Hallenbeleuchtung, aber auch im Sport- und Außenbereich eingesetzt. Neben den geringen Anschaffungskosten und ihrer einfachen Wartung ist jedoch zu beachten, dass die Lichtleistung bei diesem Lampentypus nicht sofort verfügbar ist.
Wer nicht investieren möchte, kann auch mieten
Fazit: Viele Gründe sprechen für einen Umstieg auf LEDs. Sie schlagen die Alternativen um Längen in puncto Energieeffizienz und Wartungskosten, welche unter anderem wegen der hohen Produktlebensdauer niedrig sind. Doch die Investition in eine neue Beleuchtungsanlage will wohl überlegt sein. Unternehmen, die sich bei der Umrüstung nicht langfristig festlegen wollen, hinsichtlich einer Anschaffung von LEDs noch unentschieden sind oder einfach ihre Liquidität behalten wollen, können LED-Lichtsysteme für den professionellen Bereich inzwischen günstig mieten – und ihre technisch überholte Beleuchtung ohne finanzielles Risiko modernisieren. Selbst nach Abzug der Mietkosten lassen sich beim maßgeschneiderten Mietsystem der Deutschen Lichtmiete noch 15 bis 35 Prozent der Gesamtkosten für die Beleuchtung einsparen.
Weitere Informationen unter www.deutsche-lichtmiete.de