Bahn-Chef Grube will Hersteller stärker in Haftung nehmen
Berlin. Der Vorstandschef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, fordert eine stärkere Herstellerhaftung im Schienenverkehr. Dass die Bahn-Unternehmen nicht nur für den Betrieb, sondern auch für die von der Industrie gelieferten Züge haften, sei ein «Webfehler der Bahnreform», sagte Grube dem Magazin «inform» der Gewerkschaft Transnet laut Vorabmeldung vom Sonntag. Hintergrund sind die Verhandlungen der Deutschen Bahn AG mit der Bahnindustrie nach den Problemen mit den ICE-Radsätzen.
Grube sagte, für den ICE 3 gebe es bereits eine Lösung. «Siemens und Bombardier werden alle Rad-Achswellen neu dimensionieren und damit neu zulassen», erläuterte Grube. Die beiden Firmen trügen auch die Kosten für den gesamten Ein- und Umbau neuer Radsätze. «Die Hersteller haben also offenbar erkannt, dass sie uns ein Fahrzeug geliefert haben, das an dieser Stelle falsch kalkuliert war.»
Für den ICE T dauerten die Verhandlungen mit Alstom noch an. Auch Alstom sei bereit, die Rad-Achswellen neu zu dimensionieren, die Frage sei nur, «wer die Rechnung bezahlt». Die Deutsche Bahn behalte sich hier rechtliche Schritte vor.«Das wollen wir in Kürze klären, sonst wird es ein Beweissicherungsverfahren geben», sagte Grube.
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