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Barrierearme Badezimmer einrichten – so geht alles glatt

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Der Begriff „Barrierefreiheit“ und seine Umsetzung spielen beim modernen Wohnen – auch im Hinblick auf das Badezimmer – eine immer größere Rolle. Gleichzeitig ist es für viele Menschen nicht zwangsweise notwendig, dass dieser Raum in jeder Hinsicht genau zur exakten Wortdefinition passt. Möglichst barrierearm sollte ein Bad aber schon sein. Zumindest dann, wenn das Bad trotz gewisser körperlicher Einschränkungen und/oder aufgrund eines höheren Alters noch lange sicher und bequem genutzt werden soll. Grund genug, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen, was dafür notwendig ist. Außerdem ist es von Relevanz, wie sich das Ganze realisieren beziehungsweise finanzieren lässt.

Einrichtungsaspekte, die dabei von Bedeutung sein können

In diesen Bereich fallen beispielsweise eine klare Beleuchtung und ausreichend große Farbkontraste. Beide führen grundsätzlich zu mehr Sicherheit und einer geringeren Wahrscheinlichkeit des Übersehens von potenziellen Stolperfallen. Ebenfalls sinnvoll: Halte- und Stützgriffe, die sich unter anderem beim Aufstehen nach dem Gang zur Toilette als praktisch erweisen. Sie tragen aber auch am Waschbecken und in der Dusche beziehungsweise Badewanne zum sicheren Stand bei.

Badewannen können entweder mit Badewannensitzen, aufblasbaren Badekissen, Badewannenliften oder ähnlichen Systemen ausgestattet werden. Oftmals hilft auch die Nutzung einer Badewanne mit Einstieg oder einer Sitzbadewanne. Alternativ kommt aber auch eine barrierefreie Dusche mit einer bestenfalls geringen Restschwelle in Kombination mit einem Duschstuhl oder -hocker infrage. Dabei ist dann zusätzlich auf rutschsichere Fliesen (Klasse R 11 beziehungsweise R 12) zu achten.

Und nicht zuletzt sollten sich auch das Waschbecken und die Toilette in das leicht und komfortabel nutzbare Gesamtgefüge einpassen. So gibt es unter anderem Toiletten, deren Sitzhöhe per Motor anpassbar ist. Wobei es natürlich ebenfalls möglich ist, auf einen erhöhenden Toilettensitz zurückzugreifen. Oder man lässt ein WC in einer anderen, über der aktuellen Höhe liegenden Höhe installieren. Welches System das individuell geeignetste ist, lässt sich am besten mithilfe einer professionellen Beratung ergründen.

Welche Vorschriften müssen dabei berücksichtigt werden?

Grundlegend ist festzuhalten, dass Bewohner einer Mietwohnung ihre Vermieter über den Wunsch nach entsprechenden Umbaumaßnahmen informieren müssen. Idealerweise liegt in diesem Zusammenhang vor der Durchführung eine schriftliche Zustimmung des Vermieters vor.

Die genaue Größe eines altersgerechten Bads ist nicht festgelegt. Wer sein Bad also entsprechend gestalten möchte, ist nicht dazu verpflichtet, sich an die DIN-Norm 18040-2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen: Wohnungen“ zu halten.

Diese ist allerdings für die Mindestanforderungen beim explizit behinderten- beziehungsweise rollstuhlgerechten Umbau von Bedeutung. So müssen für ein barrierefreies Bad vor dem Waschbecken, der Badewanne oder in der Dusche 120 × 120 cm Bewegungsfläche (bei Bedarf auch überlagert) frei sein. Ein rollstuhlgerechtes Bad verlangt hingegen 150 × 150 cm Platz. Darüber hinaus gibt es aber auch beim Platz im Bereich der Toilette und des Waschbeckens ganz genaue Größenregelungen. Folglich ist es sinnvoll, sich damit – bei Bedarf – rechtzeitig und noch während der Planung auseinanderzusetzen.

In welchem Bereich liegen die Kosten für ein barrierearmes Bad?

Oftmals schlägt der Einbau von kleineren Hilfen wie der Installation von Haltegriffen, das Bereitstellen eines Duschhockers oder ähnlicher Dinge mit mittleren dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Geldwerten zu Buche.

Oder muss das Bad neu gefliest beziehungsweise das Waschbecken, die Toilette, die Dusche / Badewanne ausgetauscht oder ein Badewannenlift-System eingebaut werden? Dann kann eine entsprechende Umgestaltung bei einem durchschnittlich circa 7 m² großen Raum bereits fünfstellige Werte kosten.

Umso wichtiger ist es also, den eigenen konkreten Bedarf unmissverständlich zu kommunizieren, auf konkrete Marken- und Produktbezeichnungen zu achten und immer mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen.

Wer sind die Ansprechpartner für potenzielle Zuschüsse?

In vielen Fällen müssen die Kosten für die barrierearme Badezimmer-Umgestaltung nicht von den Badezimmernutzern allein getragen werden.

Immerhin gibt es im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung eine ganze Reihe von Förderprogrammen und Ansprechpartnern. Man denke beispielsweise an die KfW-Programme 159 und 455. In deren Zuge können bis zu 10 % Zuschuss (maximal 6.250 €) oder alternativ zinsgünstige Kredite für die altersgerechte Umgestaltung des Badezimmers bewilligt werden.

Aber auch die Pflegekasse bezuschusst „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ mit bis zu 4.000 € pro Person (beim höchsten Pflegegrad). Es gibt jedoch eine Grundvoraussetzung für einen der gestaffelten Zuschüsse. Der medizinische Dienst muss mindestens den ersten Pflegegrad feststellen und eine Versicherung diesen schriftlich bestätigen.

Ähnlich sieht es bei der Krankenkasse aus. Diese gibt dann einen Zuschuss zu Badewannenliften, Toilettensitzerhöhungen und Co., wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt und es sich um anerkannte Hilfsmittel handelt.

Und ganz zuletzt sollten auch andere mögliche Unterstützer wie Sozialhilfeträger, Eingliederungshilfen (Stichwort Leistungen für Wohnraum), Stiftungen, kommunale Förderprogramme und die bundesland-eigenen Wohnbauförderprogramme nicht unterschätzt werden. Man sollte sich aber auch hierbei im Sinne des persönlichen Einzelfalls immer nach einer ganz konkret individuellen Förderung erkundigen.

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3 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Badezimmer. Mein Bruder ist seit kurzem gelähmt. Wir lassen nun eine Badsanierung durchführen um das Badezimmer behindertengerechter zu gestalten.

  2. Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps zur Einrichtung eines barrierefreien Badezimmers. Dabei ist es gut, zu wissen, wie man die Kosten für ein solches Projekt ermittelt und dass es glücklicherweise dafür auch Zuschüsse gibt. Wir möchten auf jeden Fall sichergehen, dass wir alles gut finanzieren können, bevor wir das Bad planen lassen.

  3. Für meinen Opa soll ein barrierefreies Bad gebaut werden. Die Badsanierung ist, denke ich, teuer, aber es lohnt sich bestimmt. Danke für die Informationen. Übernimmt auch ein Teil die Krankenkasse?

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