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Bauzeitenplanung: Excel-Vorlage hat ausgedient

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Ein Bauzeitenplan ist eine grafische Darstellung des geplanten Bauablaufs bei einem Bauprojekt. Im Wesentlichen handelt es sich um einen Terminplan für die verschiedenen Gewerke, wobei moderne Bauzeitenpläne häufig noch eine Vielzahl weiterer Informationen enthalten. Bauzeitenpläne werden in der Regel von Architekturbüros in Zusammenarbeit mit Bauleitern und den Auftraggebern oder Projektentwicklern mithilfe einer Bauzeitenplan Software erstellt. Normalerweise sind Bauzeitenpläne fester Bestandteil von Verträgen, die zwischen Projektentwicklungsunternehmen oder privaten Bauherren und Bauunternehmen geschlossen werden.

Der ideale Bauzeitenplan: Kostenlose Excel-Vorlage oder spezialisierte Software?

Beim Erstellen und Aktualisieren eines Bauzeitenplans ist der Einsatz digitaler Werkzeuge oft die beste Wahl. Diese reichen von einfachen Excel-Vorlagen bis hin zu umfassenden Projektmanagement-Softwarelösungen, die den Bauzeitenplan mit Dokumentation, Mängelmanagement sowie Ressourcen- und Finanzplanung verknüpfen. Doch welches Tool ist das richtige für Ihr Projekt?

Einfach, aber eingeschränkt: Kostenlose Excel-Vorlagen für Bauzeitenpläne

Ein erster Ansatz könnte der Einsatz einer kostenlosen Excel-Vorlage sein. Excel ist weit verbreitet und relativ einfach zu bedienen, was den Einstieg erleichtert. Wenn Sie sich für diesen Weg entscheiden, können Sie mit einer Basisvorlage arbeiten, die Ihnen zur Verfügung steht.

Allerdings werden Sie schnell feststellen, dass eine Kalkulationssoftware wie Excel für die Bauzeitenplanung ihre Grenzen hat:

  • Risiko durch unterschiedliche Dateiversionen: Da Excel-Dateien lokal gespeichert und manuell verteilt werden, besteht ein hohes Risiko, dass verschiedene Versionen der Datei im Umlauf sind. Dies kann zu Verwirrung und Fehlern führen, insbesondere wenn mehrere Personen am Projekt beteiligt sind.
  • Aufwendige Pflege und Verteilung: Die kontinuierliche Pflege der Datei sowie deren Verteilung an alle Baubeteiligten erfordert zusätzliche Zeit und Aufmerksamkeit seitens des Bau- oder Projektleiters. Änderungen müssen manuell eingepflegt und kommuniziert werden, was zu einem erhöhten Arbeitsaufwand führt.
  • Eingeschränkte Darstellung von Abhängigkeiten: Excel bietet nur eingeschränkte Möglichkeiten, Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Aufgaben oder Gewerken darzustellen. Diese Beziehungen manuell abzubilden, kann umständlich und fehleranfällig sein.

Wer ist für die Erstellung und Überwachung eines Bauzeitenplans verantwortlich?

Neben Architekturbüros übernehmen häufig spezialisierte Bauplaner oder Projektsteuerer die Aufgabe, Bauzeitenpläne zu erstellen und deren Einhaltung zu überwachen. Die Entwicklung erfolgt in enger Abstimmung mit allen Beteiligten des Bauprojekts, darunter Bauunternehmen, Ingenieurbüros und gegebenenfalls auch Behörden.

Ein Bauzeitenplan ist ein dynamisches Werkzeug, das während der gesamten Bauphase regelmäßig aktualisiert und überprüft werden muss, um auf unvorhergesehene Ereignisse wie Wetterbedingungen, Lieferverzögerungen oder Änderungen im Bauablauf reagieren zu können – ein weiteres Argument für die Verwendung spezieller Software.

Wofür dienen Bauzeitenpläne?

Ob Eigenheimbau oder komplexes Gewerbeprojekt – ein gut durchdachter Bauzeitenplan ist entscheidend für den Erfolg von Bauvorhaben. Er erfüllt dabei mehrere wesentliche Funktionen:

  • Überwachung des Baufortschritts: Der Bauzeitenplan ermöglicht die Überwachung des Fortschritts mithilfe von Soll-Ist-Vergleichen.
  • Planung von Ressourcen: Er bildet die Grundlage für die Planung von finanziellen und personellen Ressourcen. Sollte der Bauablauf von der Planung abweichen, bietet er die Möglichkeit, die Ressourcenplanung anzupassen, um zusätzliche Kosten zu minimieren.
  • Transparenz und Kommunikation: Er erleichtert es den Auftraggebern und Finanzierern, den Projektfortschritt nachzuvollziehen, und unterstützt die Kommunikation zwischen den Beteiligten.

Welche Informationen enthält ein Bauzeitenplan?

Abhängig von der Komplexität des Bauprojekts kann ein Bauzeitenplan unterschiedliche Informationen umfassen, darunter:

  • Eine Übersicht der Bauabläufe einschließlich der jeweiligen Anfangs- und Enddaten.
  • Die geplante Anzahl der Arbeitskräfte und Aufsichtspersonen für die verschiedenen Bauabschnitte.
  • Die Einsatzzeiten von Baumaschinen und Geräten.
  • Die Liefertermine für Baumaterialien.
  • Der Einsatz von Eigenleistungen oder Subunternehmen.
  • Termine für Zwischenprüfungen und Teilabnahmen.
  • Ein Zahlungsplan mit Fristen für vereinbarte Abschlagsrechnungen.

Warum ist ein Bauablaufplan wichtig?

Ein Bauprojekt ohne einen gut strukturierten Zeitplan ist kaum vorstellbar. Gerade im Bauwesen, wo Zeit und Budget oft knapp bemessen sind, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Ein durchdachter und regelmäßig aktualisierter Bauzeitplan bietet daher viele Vorteile:

Er dient als Übersicht, die alle Gewerke und Bauleistungen zeitlich koordiniert, zeigt, wann welche Arbeiten durchgeführt werden und welche Aufgaben voneinander abhängen. So behalten Sie immer den Überblick über den Fortschritt Ihres Projekts. Der Bauablaufplan unterstützt zudem die interne Organisation, indem er die Planung der Arbeitskräfte und deren Einsatzzeiten optimiert. Dadurch wird sichergestellt, dass die vorhandenen Ressourcen effizient genutzt werden.

Einige Pläne ermöglichen auch einen Abgleich zwischen den geplanten und den tatsächlichen Fortschritten. Auf diese Weise können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um Verzögerungen oder Kostenüberschreitungen zu vermeiden. Zudem hilft der Bauablaufplan dabei, wichtige Fristen und Termine nicht aus den Augen zu verlieren, was für einen reibungslosen Projektverlauf entscheidend ist.

Sind Bauzeitenpläne verbindlich?

Der Verbindlichkeitsgrad eines Bauzeitenplans hängt vom jeweiligen Bauvertrag ab. Oft werden die „Allgemeinen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen“ verwendet, die in der „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB)“ festgelegt sind. In diesen Fällen gelten nur der Baubeginn und der Fertigstellungstermin als verbindliche Fristen. Werden diese überschritten, kann dies zu Verzugsansprüchen oder sogar einem Kündigungsrecht führen.

Besonderheiten bei öffentlichen Bauvorhaben

Öffentliche Bauprojekte unterliegen häufig speziellen Vorschriften und Normen, die bei der Erstellung von Bauzeitenplänen berücksichtigt werden müssen. Diese Projekte werden oft streng von den öffentlichen Auftraggebern überwacht, und Verzögerungen können erhebliche rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Daher werden in solchen Fällen häufig detaillierte Meilensteinpläne verwendet, um sicherzustellen, dass wichtige Zwischentermine eingehalten werden.

Risikomanagement und Bauzeitenpläne

Ein zentraler Aspekt moderner Bauzeitenplanung ist das Risikomanagement. Durch die Identifizierung potenzieller Risiken und deren Bewertung können präventive Maßnahmen geplant und in den Bauzeitenplan integriert werden. Dazu gehört auch die Erstellung von Notfallplänen, um auf unvorhergesehene Ereignisse schnell und effektiv reagieren zu können.

Pufferzeiten sollten stets eingeplant werden

Pufferzeiten, die auch als zeitliche Reserven bekannt sind, sind ein wesentlicher Bestandteil jedes Bauzeitenplans. Sie dienen dazu, Verzögerungen abzufedern, ohne den gesamten Terminplan zu gefährden. Die Planung dieser Puffer erfordert Erfahrung und ein gutes Verständnis der Bauabläufe, da zu großzügige Puffer ineffizient sind und zu enge Puffer das Risiko von Terminüberschreitungen erhöhen.

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