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Bayerisches Bier geht verstärkt ins Ausland

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München (dapd). Dank einer steigenden Nachfrage aus dem Ausland müssen die bayerischen Brauer ihre Produktion nicht drosseln. Trotz rückläufigen Bierkonsums in Deutschland steigerten sie ihren Absatz im vergangenen Jahr leicht. Der Ausstoß an alkoholhaltigem Gerstensaft legte um 10.500 auf 22,1 Millionen Hektoliter zu, wie der Bayerische Brauerbund am Donnerstag in München mitteilte. Bei alkoholfreien Bieren und Malzgetränken stieg der Absatz um ein Prozent auf 1,7 Millionen Hektoliter.

„Gemessen an dem, was so um uns herum passiert, war die Entwicklung in Bayern gar nicht so schlecht“, sagte der Präsident des Brauerbundes, Friedrich Düll. So ging bundesweit der Bierabsatz 2012 um 1,8 Prozent auf 96,5 Millionen Hektoliter zurück. Neben Bayern legten nur Sachsen und Sachsen-Anhalt zu. Nordrhein-Westfalen, das mit einem Ausstoß von 23,9 Millionen Hektoliter als einziges Bundesland vor Bayern liegt, büßte weiter Vorsprung ein.

„Stütze der Absatzentwicklung ist wie seit Jahren der Export“, sagte Düll. Während der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland rückläufig ist, legte der Verkauf ins Ausland kontinuierlich zu. Mit mehr als 4,2 Millionen Hektolitern erreichten die bayerischen Brauer im vergangenen Jahr erneut einen Exportrekord. „Jedes fünfte im Freistaat gebraute Bier wird mittlerweile im Ausland getrunken“, sagte Düll.

In erster Linie profitieren von dieser Entwicklung die großen Brauereien im Freistaat. Aber auch die mittelständischen Betriebe ließen sich erfolgreich auf das Abenteuer Export ein, erläuterte Düll. Leidtragende der sinkenden Inlandsnachfrage seien dagegen die kleinen Brauereien, die die Mehrheit der 632 Braustätten in Bayern ausmachten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Lothar Ebbertz.

Da die Industrialisierung seit Jahren zunimmt, geht die Zahl der Stellen in der Branche weiter zurück, wie Ebbertz erläuterte. Vor allem bei den großen Brauereien habe es in der jüngsten Vergangenheit einen „deutlichen Verlust an Arbeitsplätzen“ gegeben. Auch der Transport werde verstärkt an Speditionen ausgelagert. Zuletzt arbeiteten rund 11.000 Mitarbeiter in der bayerischen Brauwirtschaft. Allerdings würden die Brauer und Mitarbeiter in den kleinsten Betrieben wie den Gasthausbrauereien nicht erfasst.

Brauerbund-Präsident Düll kritisierte den Preiskampf der großen Betriebe. Selbst manch renommierte Biermarke, die noch vor kurzem „einen Premium-Anspruch für sich geltend machte“, unterscheide sich beim Preis kaum noch von den Billig- und Handelsmarken. Dafür gelinge es den mittelständischen Brauern immer mehr, teuerere Marken anzubieten. Diese Spreizung sei gut und richtig, sagte Düll. „Weil wir damit eine Chance haben, denjenigen, der etwas Besonderes sucht, nicht mehr zwingend an den Wein oder den Sekt verlieren zu müssen.“

Düll wehrte sich gegen Kampagnen von Verbraucherschützern, die den Brauern Täuschung vorwerfen, weil auch alkoholfreies Bier bis zu 0,5 Prozent Alkohol enthalte. Bei alkoholfreiem Wein oder anderen Produkten werde dies auch nicht verlangt, sagte der Verbandspräsident. Außerdem habe eine solche Alkoholmenge keinerlei gesundheitliche Auswirkung.

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