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Irrglaube: Nur in der privaten Krankenversicherung steigen die Beiträge

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Steigende Krankheitskosten in der Zukunft

Es ist unausweichlich: Krankheitskosten werden durch den medizinischen Fortschritt und die steigende Lebenserwartung zunehmen – sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als auch in der privaten Krankenversicherung (PKV). Ein besonderes Problem bei der PKV ist jedoch, dass Beitragsanpassungen oft in größeren Abständen, beispielsweise alle fünf Jahre, erfolgen und dann mit deutlichen Sprüngen verbunden sind. Dies ist unter anderem auf gesetzliche Vorgaben zurückzuführen. Wenn die Beiträge plötzlich um 100 Euro oder mehr steigen, wird oft übersehen, dass sie zuvor über Jahre hinweg stabil geblieben sind – der Ärger über die PKV wächst. In der GKV hingegen gibt es ebenfalls regelmäßige Beitragserhöhungen. Diese fallen jedoch durch die häufigeren Anpassungen weniger drastisch auf. Zudem basiert die Berechnung auf dem Einkommen, was eine Erhöhung weniger spürbar macht, als der plötzliche „Schockbrief“ der PKV.

Wie steigen die Beiträge in der GKV?

Die Beitragserhöhungen in der GKV erfolgen auf verschiedene Weise.

Anhebung des allgemeinen Beitragssatzes oder Zusatzbeitrags

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wurde 2025 auf 2,5% erhöht (im Vergleich zu 1,7% im Jahr 2024). Das ist die größte Steigerung seit Einführung des Zusatzbeitrags. Der allgemeine Beitragssatz bleibt mit 14,6% zwar konstant, lag aber im Jahr 1970 bei nur 8,2%.

Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG)

Die BBG stieg von 49.500 Euro im Jahr 2015 auf 66.150 Euro im Jahr 2025 und wird in Zukunft weiter zunehmen. Wer 2025 mehr als 66.150 Euro im Jahr verdient, zahlt bei einer Erhöhung der BBG automatisch höhere GKV-Beiträge. Zum Vergleich: 1970 lag der Beitragssatz bei 8,2% und die BBG bei 14.400 DM.

Indirekte Beitragserhöhungen durch Leistungskürzungen

Seit Jahren werden GKV-Leistungen schrittweise gekürzt. Das bedeutet: Sie zahlen den gleichen oder sogar höheren Beitrag, erhalten aber weniger Leistungen. In der PKV ist dies ausgeschlossen, da die Leistungen vertraglich garantiert und nicht einseitig geändert werden können. Laut dem PKV-Verband ist die Beitragsentwicklung von GKV und PKV seit 2015 fast identisch. Die Beiträge in der GKV stiegen jedoch mit durchschnittlich 3,8% pro Jahr stärker als in der PKV, die nur um 3,1% jährlich wuchs.

Die richtige Wahl des PKV-Versicherers ist entscheidend

Die durchschnittlichen Beitragssteigerungen in der PKV spiegeln nicht die Entwicklung bei jedem Anbieter wider. Versicherer, die in der Vergangenheit schlecht gewirtschaftet haben, können überdurchschnittliche Beitragsanpassungen vornehmen. Deshalb ist die sorgfältige Auswahl des Versicherers im Rahmen der PKV-Beratung von zentraler Bedeutung. Auch wenn die Beitragsentwicklung von GKV und PKV seit 2015 nahezu parallel verlief, gibt es keine Garantie, dass dies in der Zukunft so bleibt. Dennoch zeigt sich, dass die häufige Kritik an der „teuren PKV“ oft von Personen kommt, die aus den falschen Gründen in die PKV gewechselt sind – ein Eindruck, der durch medienwirksame Talkshow-Auftritte verstärkt wird. Kostensteigerung in der GKV seit 2002 Abschließend lohnt ein Blick auf die Entwicklung des Höchstbeitrags in der GKV über die letzten 23 Jahre. Im Jahr 2002 lag dieser bei 472,50 Euro und hat sich bis heute fast verdoppelt (942,64 Euro in 2025). Allein von 2024 (843,53 Euro) auf 2025 stieg der Höchstbeitrag um fast 100 Euro.

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