Gütersloh. Der Medienkonzern Bertelsmann hat 2009 voraussichtlich mit einem Gewinn abgeschlossen. Der Konzern werde nach vorläufigen Berechnungen bei zwei Genussscheinen eine Ausschüttung für das abgelaufene Jahr vornehmen, teilte der Konzern am Montag in Gütersloh mit. Bei den Genussscheinen wird nur dann eine Ausschüttung gezahlt, wenn das Unternehmen Gewinne schreibt. In den ersten neun Monaten 2009 hatte die Bertelsmann AG noch einen Nettoverlust von 305 Millionen Euro ausgewiesen. Nach Steuern lag der Fehlbetrag bei 246 Millionen Euro.
Ende November hatte Vorstandsvorsitzender Hartmut Ostrowski gesagt, in Deutschland finde eine Jahresendrallye statt. Jedoch bleibe das Bertelsmann-Geschäft in Spanien extrem schwierig. Dort könne noch nicht von einem Ende der Krise gesprochen werden. Im Dezember hatte Ostrowski in einem Zeitungsinterview dann einen Gewinn für das Gesamtjahr 2009 nicht ausgeschlossen.
Nun erwartet der Konzern bei seinem Genussschein 2001 eine Ausschüttung von 15 Prozent auf den Grundbetrag. Damit werde die Auszahlung auf der Höhe des Vorjahres liegen, hieß es. Für den Genussschein 1992 erwarte Bertelsmann für 2009 nach vorläufigen Berechnungen eine Ausschüttung von 3 bis 5 Prozent auf den Grundbetrag. Die Ausschüttung für den Genussschein 1992 richte sich nach der Gesamtkapitalrendite des Bertelsmann-Konzerns. Für das Geschäftsjahr 2009 werde die Gesamtkapitalrendite voraussichtlich bei 2 bis 4 Prozent liegen. Für das Geschäftsjahr 2008 betrug die Ausschüttung den Angaben zufolge 5,12 Prozent auf den Grundbetrag.
Bertelsmann ist eines der weltweit größten Medienunternehmen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen mehr als 100 000 Mitarbeiter in über 50 Ländern. Zum Konzern gehören unter anderem die Senderkette RTL, Europas größter Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr («Gala», «Brigitte», «Stern», «GEO»), Buchclubs und Verlage.
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