Ein guter Finanzberater führt seine Kunden souverän durch das Dickicht der Finanzprodukte für die private Altersvorsorge. Diese Tätigkeit ist ein Beruf mit Zukunft: Da man davon ausgehen kann, dass die gesetzliche Rente für viele nicht mehr ausreichen wird, wächst der Bedarf an qualifizierter Beratung.
Vom Kaufmann zum Berater
Grundlage für eine Karriere als Finanzberater ist meistens eine kaufmännische Ausbildung bei einer Bank, Sparkasse oder Versicherung. Der nächste Schritt ist eine Weiterbildung zum Fachwirt für Finanzberatung. Bei dieser Zusatzqualifizierung erwerben Absolventen das nötige Fachwissen für die Beratung in den Bereichen private Altersvorsorge und Risikovorsorge.
Eine weitere Möglichkeit ist der Quereinstieg bei Finanzdienstleistern wie der tecis Finanzdienstleistungen AG, der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) oder der MLP Finanzberatung SE. Oft bewältigen geeignete Kandidaten bei diesen Unternehmen ein längeres Traineeprogramm, um dann als nächste Karrierestufe ebenfalls einen Abschluss als Fachberater oder Finanzwirt mit IHK-Zertifikat zu erlangen. Zusätzlich bieten die Finanzdienstleister ihren Beratern häufig interne und externe Weiterbildungen an.
Als Führungskraft können Berater in einem der Finanzdienstleistungsunternehmen schnell Karriere machen, wenn sie genug Talent und Ehrgeiz mitbringen. So wurde der heutige tecis-Chef Sönke Mißfeldt bereits früh zum Divisional Manager befördert und mit nur 30 Jahren Vorstand, wie der tecis-Manager kürzlich in einem Interview mitteilte. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg ist bundesweit mit mehr als 5.200 Beraterinnen und Beratern am Markt vertreten.
Auch Soft Skills sind wichtig
Wer seine Mitmenschen bei ihrer Finanzplanung berät, trägt ein hohes Maß an Verantwortung – geht es in der Regel doch um das mühsam Ersparte, das später die Rentenlücke füllen und ein angenehmes Leben jenseits des Renteneintritts ermöglichen soll. Aus diesem Grund ist es extrem wichtig, dass ein Finanzberater das nötige Verantwortungsgefühl besitzt.
Mindestens ebenso wichtig ist eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit. Ein guter Berater ist den Menschen zugewandt und kann sich in sie hineinversetzen. Empathie ist sehr wichtig, denn kein Kunde ist wie der andere – deshalb muss der vorgeschlagene Anlagemix zum Lebenshintergrund und den individuellen Wünschen jedes Einzelnen passen.
Weitere, wichtige Soft Skills sind Teamfähigkeit und Eigenmotivation – besonders dann, wenn der Job als Finanzberater in die Selbstständigkeit führen soll.
Soviel gibt es zu verdienen
Wer eine Weile dabei ist und die Karriereleiter hinaufsteigt, kann sich als Finanzberater auf ein attraktives Gehalt freuen. Berufseinsteiger verdienen in der Regel monatlich zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto. Mit einigen Jahren Berufserfahrung werden daraus schnell 5.000 Euro oder mehr.
Wer sich auf Themen wie besondere Finanzierungsformen, Finanzrecht oder Steuerrecht spezialisiert und in einer Finanzmetropole wie Frankfurt am Main arbeitet, kann sein Gehalt ebenfalls deutlich verbessern. Dasselbe gilt für den Aufstieg in Führungspositionen mit Personalverantwortung.
Arbeitgeber, die Finanzberater einstellen
Angestellte Finanzberater arbeiten in der Regel bei Kreditinstituten, Finanzdienstleistern und Versicherungen. Darüber hinaus suchen aber auch andere Arbeitgeber nach ihnen: Zu ihnen gehören Bausparkassen, Unternehmensberatungen, Versicherungsmakler und Wirtschaftsberatungen.