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Bosch bleibt trotz Auswirkungen der Japan-Katastrophe optimistisch

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Konzern will Umsatzmarke von 50 Milliarden Euro übertreffen

Gerlingen. Trotz der Ereignisse in Japan bleibt der weltweit größte Automobilzulieferer Bosch für 2011 zuversichtlich. Beim Umsatz will der Stuttgarter Mischkonzern in diesem Jahr erstmals die Marke von 50 Milliarden Euro übertreffen. Die weltweiten Folgen der Reaktorkatastrophe von Fukushima seien zwar unabsehbar, dennoch bleibe man optimistisch, sagte der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung, Franz Fehrenbach, am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Gerlingen.

Im ersten Quartal stiegen die Umsätze den Angaben zufolge um rund 15 Prozent. Dazu hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen. Bosch stellt auch Industrie- und Gebäudetechnik sowie Gebrauchsgüter her und bietet Dienstleistungen an. Das Ziel von Bosch für dieses Jahr sei es, eine Rendite vor Steuern von 7 bis 8 Prozent vom Umsatz zu erreichen.

Im vergangenen Jahr setzte Bosch rund 47,3 Milliarden Euro um – fast ein Viertel mehr als im Krisenjahr 2009 und so viel wie nie zuvor. Vor Steuern verdiente das Unternehmen 3,5 Milliarden Euro, unter dem Strich blieben 2,5 Milliarden Euro.

2009 waren die Umsätze auf rund 38 Milliarden Euro gesunken, und das Unternehmen verzeichnete den ersten Verlust in der Nachkriegsgeschichte. Sowohl vor als auch nach Steuern lag das Minus bei rund 1,2 Milliarden Euro.

Mit Blick auf die derzeitige Debatte um einen Atomausstieg forderte der Konzernchef verlässliche Rahmenbedingungen in der Energiepolitik. Trotz der ehrgeizigen Ausbauziele bei den regenerativen Energien habe die Politik Fördermaßnahmen gekappt. Fehrenbach mahnte als Ziel an, regenerative Energien wirtschaftlich zu machen, dabei jedoch die Energiepreise im Blick zu behalten.

Global rechne Bosch aufgrund der Ereignisse in Japan nicht mit einem Ende des konjunkturellen Aufschwungs, es könnte das Wachstum der Weltwirtschaft um einen Viertel Prozentpunkt dämpfen. Weitere Unsicherheiten für die Weltwirtschaft gingen von der Entwicklung der Rohstoffpreise und der Wechselkurseffekte aus.

Von den Folgen des Erdbebens in Japan sei der seit 100 Jahren in dem Land engagierte Konzern betroffen, da vor allem in der Automobilindustrie die Verflechtungen hoch seien. Lieferengpässe von japanischen Zulieferern würden bis ins zweite Halbjahr hinein erwartet, fügte der für Bereich Kraftfahrzeugtechnik zuständige Geschäftsführer, Bernd Bohr, hinzu.

Die Halbleiterhersteller in Japan seien durch das Erdbeben und die Stromausfälle in der Produktion stark betroffen und könnten nicht liefern. „Es wird deshalb hier und da zu Störungen kommen“, sagte Bohr. Zum Stillstand von Fabriken werde dies aber nicht führen.

Für das laufende Jahr seien die Wachstumschancen in der Kraftfahrzeugtechnik gut. Zudem spiele die gestiegene Nachfrage nach Produkten, die zu mehr Energieeffizienz beitragen wie die Benzindirekteinspritzung, sowie nach Sicherheitssystemen eine große Rolle. Der Konzern setze zudem auf den Geschäftsbereich Elektroantrieb.

Fehrenbach verwies auf das geplante Joint Venture mit dem Autobauer Daimler zum gemeinsamen Bau von Elektromotoren. Der Bosch-Konzernchef trat Darstellungen entgegen, es handele sich dabei um einen Tabubruch. Es sei „völlig normal“ dort, wo der Weg noch ungewiss sei, sich Entwicklungsaufwendungen zu teilen.

Der Konzern plant im 125. Jahr seines Bestehens die Zahl der Bosch-Mitarbeiter weltweit um 15.000 auf rund 300.000 zu steigern. Mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze sollen in der Region Asien-Pazifik entstehen. In Deutschland will Bosch im Jahresverlauf 900 neue Stellen schaffen.

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