Bosch trennt sich von Teilen seiner Bremsensparte
Finanzinvestor übernimmt 20 Standorte mit 5.200 Mitarbeitern
Stuttgart (dapd). Der Automobilzulieferer Bosch trennt sich von einem Teil seiner Bremsensparte. Das Basisbremsengeschäft mit einem Umsatz von 850 Millionen Euro im Jahr 2010 werde an das Finanzunternehmen KPS Capital Partners veräußert, teilte Bosch am Dienstag in Stuttgart mit. Betroffen sei das Erstausrüstungsgeschäft mit Produkten wie Scheiben-, Trommel- und Parkbremsen. Der Verkauf an das New Yorker Unternehmen soll unter Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe im Frühjahr abgeschlossen werden. Über den Preis machten die Unternehmen keine Angaben.
Der für die Kraftfahrzeugsparte zuständige Bosch-Geschäftsführer Bernd Bohr sagte, mit KPS erwerbe ein Finanzunternehmen mit langjähriger Erfahrung im Industriesektor das Basisbremsengeschäft. Der Geschäftsführende Partner von KPS, Michael Psaros, sagte: „Die Kundenbeziehungen des neuen Unternehmens und das Know-how der weltweit Tausenden von Mitarbeitern werden in Kombination mit den finanziellen Mitteln von KPS das Wachstum als unabhängige Firma beschleunigen“.
Zu dem betroffenen Bereich gehören 20 Standorte in Europa, Asien-Pazifik und Südamerika, darunter 15 Produktionsstandorte mit insgesamt 5.200 Mitarbeitern. In Deutschland arbeiten 30 Mitarbeiter in dem Bereich.
Bosch schließe mit der geplanten Teilveräußerung seine Neuausrichtung des Bremsengeschäfts ab, hieß es. Bereits 2009 hatte der weltgrößte Automobilzulieferer angekündigt, den Bereich zu restrukturieren. Damals verkaufte er das nordamerikanische Basisbremsengeschäft an das japanische Unternehmen Akebono.
Bosch wolle sich künftig auf die Bremskraftverstärkung und Bremsregelsysteme konzentrieren. Der verbleibende Bereich erwirtschaftete einem Sprecher zufolge 2010 einen Umsatz von etwa 3,2 Milliarden Euro. Auch das Handelsgeschäft mit der Produktion von Bremsscheiben und -belägen verbleibe bei Bosch und werde systematisch ausgebaut.