Bonn. Angesichts des derzeitigen Rekordpreises für Kakao schließt der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) mittelfristige Preissteigerungen bei Schokolade und anderen Süßwaren nicht aus. «Der Kakaopreis ist dieses Jahr geradezu in die Höhe geschnellt, und das ist eine besorgniserregende Entwicklung», sagte der Geschäftsführer der Fachsparte Schokolade im BDSI, Torben Erbrath, am Montag in Bonn.
Derzeit profitierten die Verbraucher noch vom Preiskampf im deutschen Einzelhandel und die dadurch weiterhin günstigen Preise für Schokolade. Ob dies so bleibe, sei angesichts der spekulativ getriebenen Höchstpreise für Kakao nicht absehbar.
In diesem Jahr ist der Kakaopreis auf den Warenterminbörsen in New York und London auf fast 2200 Euro pro Tonne gestiegen. Schuld ist nach Angaben des Verbands eine Verlagerung des Börsengeschäfts auf Rohstoffzertifikate, die für Spekulanten, Banken und Fonds besonders interessant sind. Diese Anleger glaubten, dass sie derzeit auf den Rohstoffmärkten deutlich höhere Gewinne erzielen können als mit anderen Investments. So erkläre sich auch der Umstand, dass der Preis trotz guter Ernte und sinkender Nachfrage unverändert hoch blieb.
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