Bremen. Nach mehreren Rekordjahren haben die bremischen Häfen 2009 die Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Wie Wirtschaftssenator Ralf Nagel (SPD) bei seiner Hafenbilanz am Montag sagte, rechnet man für 2009 mit einem Gesamtumschlag von rund 62 Millionen Tonnen. Gegenüber 2008 sei das ein Rückgang um 16,8 Prozent. Am Standort Bremerhaven rechnet der Senator mit etwa 51 Millionen Tonnen, 15 Prozent weniger als noch 2008. Für die Stadt Bremen sagt die Prognose mit elf Millionen Tonnen einen Rückgang um 25 Prozent gegenüber 2008 voraus.
Besonders stark war den Angaben zufolge der Rückgang im Automobilumschlag in Bremerhaven. Dort machten sich laut Nagel erhebliche Absatzrückgänge deutscher Hersteller in Übersee bemerkbar. Trotz einer leichten Erholung im Herbst geht die Prognose für 2009 von einem drastischen Rückgang um etwa 40 Prozent auf rund 1,2 Millionen Einheiten aus. 2008 waren etwas über zwei Millionen Fahrzeuge umgeschlagen worden.
Nagel sieht allerdings die Talsohle bereits durchschritten. «Wir können davon ausgehen, dass der Tiefpunkt erreicht ist und es langsam wieder aufwärtsgeht», sagte er. Allerdings werde es wohl mehrere Jahre dauern, bis die Häfen wieder zu einem «soliden Wachstumskurs» zurückgeführt werden könnten.
Dass der Krise auch Arbeitsplätze in den Häfen zum Opfer fielen, bezeichnete der Senator als «unvermeidbare Folge». Die Krise müsse aber auch als Chance zum Handeln gesehen werden. Nagel forderte in diesem Zusammenhang den Bund auf, seinen Verpflichtungen beim Ausbau der Anbindungen im Hinterland der deutschen Seehäfen konsequent nachzukommen.
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