Bundesfinanzministerium rechnet mit weiterer Wirtschaftsbelebung
Berlin. Das Bundesfinanzministerium erwartet eine weitere Erholung der Konjunktur in den kommenden Monaten. Zugleich gebe es aber keine Anzeichen für eine Belebung des privaten Konsums, hießt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Weiter warnte das Ministerium vor einem möglichen Anstieg von Rohstoffpreisen, der durch den sinkenden Euro-Kurs noch verstärkt werden könnte.
«Die wirtschaftliche Aktivität Deutschlands hat sich nach einem verhaltenen Jahresauftakt im März überraschend stark belebt», teilte das Ministerium weiter mit. Damit scheine die für das zweite Quartal erwartete Gegenbewegung auf den witterungsbedingten Produktionseinbruch zu Jahresbeginn «bereits am Ende des ersten Quartals eingesetzt» zu haben.
«Insgesamt dürfte das moderate Preisklima vorerst anhalten», heißt es weiter. Allerdings könnte es mit fortschreitender Erholung der Weltkonjunktur neben höheren Preisen für Rohöl auch zu steigenden Preisen für nichtenergetische Rohstoffe kommen.
Weiter rechnet das Ministerium damit, dass der Export zunächst Konjunkturmotor bleiben und zunehmend stimulierend auf die inländische Nachfrage wirken dürfte. Darauf deuteten die aufwärtsgerichteten industriellen Auftragseingänge hin. Auch die Belebung der Industrieproduktion dürfte sich fortsetzen. «Allerdings scheinen die Umfrageergebnisse im Hinblick auf ihre inzwischen erreichten Niveaus die Aussichten für die tatsächliche Entwicklung in der Industrie noch zu überzeichnen», warnt das Ministerium.
Dagegen bleibe beim privaten Konsum das Indikatorenbild «weiterhin uneindeutig». Insgesamt wiesen die Daten «derzeit auf keine spürbare Belebung des privaten Konsums hin», heißt es in dem Bericht. Mit einer fortgesetzten Konjunkturerholung dürfte sich die Konsumneigung der privaten Haushalte jedoch etwas erhöhen.