Aktuelle MeldungenFinanzenTop-ThemaVerschiedenes

Commerzbank begeistert neue Anleger

ARKM.marketing
     

Erster Schritt der Kapitalerhöhung bringt schon mehr als die Hälfte der geplanten Summe

Frankfurt/Main. Die in der Krise teilverstaatlichte Commerzbank findet offenkundig neues Interesse an den Kapitalmärkten. Der erste Schritt der Kapitalerhöhung, mit der die Bank den größten Teil der Stillen Einlagen des Bankenrettungsfonds SoFFin zurückzahlen will, brachte nach Konzernangaben von Donnerstag fast eine Milliarde Euro mehr als vorausberechnet. Mit 5,7 Milliarden Euro hat die Bank bereits mehr als die Hälfte der geplanten Kapitalerhöhung von 11 Milliarden Euro eingefahren.

Allen Unkenrufen zum Trotz stieß die Commerzbank für ihre bedingte Pflichtumtauschanleihe (CoMEN) auf deutliches Interesse der institutionellen Investoren. Insgesamt erlöste das Geldhaus 4,3 Milliarden Euro am Markt. Da nur rund 22 Prozent der Erwerbsrechte bisheriger Commerzbank-Aktionäre ausgeübt wurden, kam folglich der überwiegende Teil der Einnahmen von neuen Anlegern. Die CoMEN sollen im Mai automatisch in rund eine Milliarde Commerzbank-Aktien umgewandelt werden, sobald die auf den 6. Mai vorgezogene Hauptversammlung den entsprechenden Beschluss gefasst hat.

Der Bruttoerlös aus dem Anleiheverkauf zum Stückpreis von 4,25 Euro geht an den SoFFin. Zusätzlich wandelte der SoFFin weitere rund 1,4 Milliarden Euro an Stillen Einlagen in Aktien, um ein Absinken des Bundesanteils an der Bank unter 25 Prozent plus eine Aktie zu verhindern. Somit konnte in dem ersten Schritt die Stille Einlage bereits um 5,7 Milliarden Euro zurückgeführt werden. Die Planung der Bank sah eigentlich nur eine Reduzierung um 3,5 Milliarden bis 4,5 Milliarden Euro vor.

Insgesamt will die Commerzbank rund 14,3 Milliarden Euro der Stillen Einlagen von 16,2 Milliarden Euro abbauen. 11 Milliarden Euro sollen aus der Kapitalerhöhung kommen, 2,37 Milliarden Euro will die Bank aus eigenen Mitteln beisteuern, wie Vorstandschef Martin Blessing Anfang April ankündigte.

Der zweite Schritt soll Ende Mai/Anfang Juni folgen. Die Commerzbank muss dann noch für 3,95 Milliarden Euro neue Aktien verkaufen, wobei der Ankündigung Blessings zufolge die bisherigen Aktienbesitzer einschließlich der durch die Pflichtumtauschanleihe neu hinzugekommenen ein Bezugsrecht erhalten werden. Der SoFFin wird erneut Einlagen im Wert von 1,35 Milliarden Euro in Aktien umwandeln, um den Anteil des Bundes am Aktienkapital unverändert zu halten.

Mit der deutlichen Rückführung der Stillen Einlagen befreit sich die Commerzbank von mit der Staatshilfe verbundenen Auflagen. In Sonderheit dürfen nach Auffassung der Bank dann die Vorstandsgehälter schon für das laufende Jahr 500.000 Euro wieder überschreiten.

Die Börse sah den Platzierungserfolg höchst uneinheitlich. Die Aktie pendelte zwischen fast 3 Prozent Minus und mehr als 2 Prozent Plus. Am frühen Nachmittag lag das Papier bei 4,61 Euro, mehr als 1,5 Prozent unter dem Vortagesschluss.

ARKM.marketing
 

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"