Europäische Investitionsbank hilft Griechenland und Portugal
Düsseldorf. Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt Griechenland und Portugal mit Darlehen in Milliardenhöhe, um den Ländern aus der Rezession zu helfen. Ziel sei es, die negativen Auswirkungen des harten Sparkurses in diesen Ländern abzufedern, sagte EIB-Vizepräsident Matthias Kollatz-Ahnen dem „Handelsblatt“. „Wir wollen dabei helfen, die Mittel aus den EU-Strukturfonds wirkungsvoller in den Krisenländern einzusetzen“, fügte der EIB-Vizechef hinzu.
Der strikte Sparkurs hindere die Länder daran, Mittel aus den EU-Strukturfonds abzurufen. Denn sie schafften es nicht, den nationalen Anteil an der Finanzierung von Strukturprojekten aufzubringen. Hier wolle die EIB einspringen und „den nationalen Kofinanzierungsanteil mit Darlehen vorfinanzieren“.
Auf diese Weise lasse sich das Bruttoinlandsprodukt der betroffenen Staaten um zwei bis drei Prozent steigern. „Genau das braucht man, um die negative Effekte der Sparprogramme zumindest teilweise auszugleichen“, sagte Kollatz-Ahnen.
Die hochverschuldeten Euro-Staaten leiden schwer unter der Sanierung ihrer Staatshaushalte. Das Bruttoinlandsprodukt Griechenlands und Irlands schrumpfte bereits im vergangenen Jahr. 2011 droht auch Portugal, in die Rezession zu stürzen. Die Arbeitslosigkeit ist in allen drei Ländern auf Quoten deutlich über zehn Prozent explodiert.
Die Mittel dafür stocke die EIB derzeit kräftig auf. „Das geht steil nach oben“, sagte Kollatz-Ahnen. Die Luxemburger EU-Förderbank konzentriere sich dabei besonders auf Griechenland. Die Regierung in Athen hatte bisher besonders große Schwierigkeiten damit, Strukturprojekte aufzusetzen. Die EIB habe Griechenland 2010 Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro für Strukturfonds-Projekte gewährt. Die EIB helfe auch bei der technischen Vorbereitung solcher Projekte. Für Strukturprojekte in Portugal habe die EIB vergangenes Jahr 1,5 Milliarden Euro bewilligt. Griechenland und Portugal stünden damit an der Spitze der Empfänger von EIB-Darlehen.