Köln – Lithium-Ionen-Batterien stecken heute in vielen Geräten. Sie liefern den Strom für moderne Smartphones und Tablet-PCs, auch Pedelecs und E-Bikes kommen ohne sie nicht von der Stelle. Wer eine Solaranlage auf dem Dach betreibt, hat vielleicht ein Hausspeichersystem im Keller installiert. Darin sind ebenfalls Lithium-Akkus verbaut, die den erzeugten Strom speichern und individuell nutzbar machen. Kurzum: Die Batterien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Trotzdem wird oft unterschätzt, dass sie auch gefährlich sein können. „Die meisten Verbraucher sind wenig sensibilisiert für den richtigen Umgang mit Lithium-Batterien aller Art“, sagt Matthias Baumann, Fachmann für Batterietechnologie bei TÜV Rheinland.
Brand- und Explosionsgefahr
„Die größte Gefahr besteht darin, dass sich die in Lithium-Ionen-Akkus chemisch gespeicherte Energie unkontrolliert entlädt. Dann besteht akute Brandgefahr“, erklärt Matthias Baumann. Ein mögliches Szenario: Bei einem E-Bike sitzt die Batterie häufig unter dem Gepäckträger. Wenn jemand einen Kindersitz am Rad befestigen will, besteht die Möglichkeit, dass der Akku beschädigt oder sogar angebohrt wird. Die Folge könnte ein Kurzschluss in der Batterie sein – mit starker Hitzeentwicklung, Feuer und schweren Verbrennungen. Deshalb gilt absolute Vorsicht im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien.
Leitfaden für mehr Sicherheit
Neben den Verbrauchern hat TÜV Rheinland auch die Hersteller der Batterien im Blick, insbesondere die der großen Hausspeichersysteme. Da bislang noch keine einheitlichen Normen für diese Produkte existieren, haben Verbände und Expertengruppen den Sicherheitsleitfaden Li-Ionen-Hausspeicher veröffentlicht, an dessen Entstehung auch TÜV Rheinland mitgewirkt hat. „Wir als Prüfdienstleister sind die Ersten, die Lithium-Ionen-Batterien nach dem neuen Sicherheitsleitfaden zertifizieren“, so Matthias Baumann. Der Leitfaden definiert Schutzziele, um die Lithium-Akkus der Zukunft sicherer zu machen.
Quelle: ots