Wenn man die Zeit der Menschheit bis zu den frühen Beginnen des Homo Sapiens zurückverfolgt, so war das Thema Bartwuchs stets ein aktuelles. Die Entscheidung einen Bart zu tragen war lange vor unserer Zeit jedoch wohl aus Mangel an Rasierhilfsmitteln mehr ein Zwang als ein modischer Trend. Nach und nach wuchs der Bart im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Symbol von Stärke und Männlichkeit heran. Dementsprechend entwickelten sich kulturabhängig die verschiedensten Ansichten darüber, was mit diesem Ausdruck an Männlichkeit wohl geschehen solle, um ihn besonders kulturangemessen oder modisch zu gestalten.
Da sich der Bart schon früh ungetrübter modischer Beliebtheit erfreute, verwundert es nicht, dass er bald als Gegenstand unternehmerischen Denkens genutzt wurde. Und damit ist zunächst nicht nur das Geschäft mit Rasierern gemeint. Schon der russische Zar Peter I. erkannte die Wichtigkeit des Barts und ließ ihn gar Gegenstand seines staatlichen Wirkens werden: 1698 führte er eine Bartsteuer ein. Diese verbat es der männlichen Bevölkerung, sich einen Bart stehen zu lassen. Offiziell kam das Gesetz zustande, um das Land in einen modernen Zeitgeist zu versetzen. Inoffiziell füllte die Bartsteuer die Staatskasse auf, da die Steuer gegen einen hohen Betrag aufgehoben werden konnte. Das war es vielen Bürgern wert – war doch der Bart nicht nur kultureller, sondern oftmals auch modischer Ausdruck, für den man bereit war zu zahlen.
Der wirtschaftliche Markt mit Rasiergütern boomt heutzutage mit einer Vielzahl an Produkten und Innovationen, die eine immer bessere Pflege und Gestaltungsmöglichkeit des kulturell geprägten Haarwuchses ermöglichen. So hat beispielsweise Wilkinson Sword, einer der größten Rasierhersteller, acht verschiedene Männerrasierer im Sortiment. Und der Bedarf an qualitativ hochwertigem Rasierzubehör scheint krisensicher zu sein: Vergangenes Jahr feierte Wilkinson bereits sein 50-jähriges Bestehen, zu dem Geschäftsführer Robin Vauth und Michael Gruszien, Geschäftsführer Technik, 1300 Gäste ins Solinger Theater luden.