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Der Kopf bestimmt den Konsum – Wie man wirklich sparsam fährt

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Stuttgart. Moderne Eco-Technik reduziert den Kraftstoffverbrauch um bis zu 7,7 Prozent. Das ist die Quintessenz einer Untersuchung der Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart. Auch bei den meisten Autofahrern haben sich inzwischen die Sparpotenziale moderner Fahrzeugtechnik herumgesprochen. Start-Stopp-Automatik, Downsizing der Motoren, lange Getriebeübersetzung, verbesserte Aerodynamik – Autos mit Kraftstoff sparender Eco-Technik liegen deshalb im Trend. Doch wer den Verbrauch deutlich verringern will, darf sich nicht allein auf die Eco-Technik verlassen, betonen die Dekra-Fachleute.

Um das Potenzial für Verbrauchseinsparungen mit derzeit am Markt verfügbaren Fahrzeugen zu ermitteln, nahm Dekra das Verbrauchsverhalten von je drei Eco-Autos und Standardmodellen bei Verbrauchsmessfahrten unter Alltagsbedingungen genauer unter die Lupe. Als Fahrstrecke wählten die Sachverständigen einen 114 Kilometer langen Rundkurs um Stuttgart mit einem Höhenunterschied von 1134 Metern. Der Kurs wurde so gewählt, dass er jeweils zu etwa einem Drittel durch die Stadt, über Landstraßen und über Autobahnen führte. Bei allen Fahrten verbrauchten die Eco-Modelle weniger Kraftstoff als die Standardausführungen. Allerdings fiel die Differenz geringer aus als vom Hersteller in den EG-Verbrauchswerten angegeben.

«Die aktuelle Eco-Technik», sagt Dekra-Mann Norbert Kühnl, «hilft in realen Fahrsituationen, sparsamer mit Kraftstoff umzugehen, allerdings ist der Spareffekt begrenzt.» Die Tests machten aber deutlich, dass der Fahrer einen dominanten Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch ausübt. Die Spartechnologien im Auto können den Dekra-Messfahrten zufolge den Grundbedarf an Kraftstoff nur in bestimmten Grenzen senken. Sie ändern nichts daran, dass sich Größe, Gewicht und cw-Wert eines Fahrzeugs maßgeblich auf den Verbrauch auswirken.

Linktipp: Mi-Na – Spritspartipps

Am einfachsten lässt sich Kraftstoff sparen, indem man ein kleineres, leichteres Fahrzeug mit angemessener Leistung fährt, das im Idealfall noch mit Eco-Technik wie Hybridantrieb, Start-Stopp-Automatik, Schaltpunktanzeige und niedrigem cw-Wert ausgestattet ist. Wer auf Eco-Technik setzt, leistet zwar einen Beitrag zum Klimaschutz. Laut der Untersuchung darf er, zumindest bei den getesteten Fahrzeugen, in der Regel jedoch keinen spürbaren finanziellen Vorteil erwarten. Die eingesparten Kraftstoffkosten seien nicht groß genug, um die Mehrkosten für die Eco-Ausstattung bei durchschnittlichen Fahrleistungen in einem überschaubaren Zeitraum zu amortisieren, zieht die Sachverständigenorganisation Bilanz.

«Dem Elektroauto gehört zwar die Zukunft. Es wird aber auf absehbare Zeit für den Alltagsgebrauch noch nicht bezahlbar sein», prognostiziert Dekra-Vorstand Clemens Klinke. Zudem fehle die notwendige Infrastruktur. Deshalb werde die Mobilität im kommenden Jahrzehnt noch im Wesentlichen vom Verbrennungsmotor und Hybriden getragen. Die rückläufigen Rohölressourcen und die Anforderungen des Klimaschutzes sowie insgesamt steigende Spritpreise zwängen dazu, deutlich sparsamer mit Kraftstoff umzugehen. Dies verlange ein grundlegendes Umdenken und mehr Effizienz im Umgang mit der wertvollen Ressource Kraftstoff, insbesondere durch verbrauchsoptimierter Fahrweise sowie den breiteren Einsatz von Eco-Technik.

Allerdings: Die getestete Eco-Version des Opel Insignia in der günstigsten Ausstattungsvariante amortisiert den Aufpreis von 350 Euro für das Eco-Paket in vier Jahren unter den Testbedingungen erst ab einer Jahresfahrleistung von rund 26 000 Kilometern. Beim VW Passat rechne sich der Eco-Aufpreis von 650 Euro erst bei mehr als 36 000 Kilometern jährlich. Die Mehrkosten für den getesteten Mercedes S-Klasse Hybrid in Höhe von mehreren tausend Euro sind derzeit noch eine reine Investition in die Umwelt.

Für Klima und Umwelt sind die Eco-Pakete in jedem Fall vorteilhaft. Aus Sicht der Sachverständigen ist es daher erforderlich, die vorhandene Eco-Technik intensiv zu nutzen. Autofahrer sollten indes bei einem Autokauf nicht nur an Komfort oder Fahrleistung denken, sondern das Fahrzeug gezielt an ihr Nutzungsprofil anpassen. Beispielweise kann es für Fahrzeuge, die überwiegend im Stadtverkehr unterwegs sind, durchaus sinnvoll sein, in eine Umwelt schonende Technik wie eine Start-Stopp-Automatik zu investieren – immerhin standen während der Tests die Fahrzeuge im Stadtverkehr rund zehn Prozent der Fahrzeit.

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