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Der Mittelstand und seine Fachkräfte: moderne Personalgewinnung wie in der Industrie

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Seit den 1960er Jahren erfährt die deutsche Wirtschaft einen Boom, der bisher nur von geringen und überwindbaren Schwankungen durchzogen war. Dementsprechend hoch ist auch die Zahl an benötigten Fachkräfte. Doch wird die deutsche Gesellschaft diesem Anspruch seit Jahrzehnten nicht gerecht und die Diskussion um den Fachkräftemangel ist ein wiederkehrendes Thema in allen Branchen und Bereichen. Ganz besonders der Mittelstand hat zu kämpfen. Hier müssen kleinere und mittelständische Unternehmen im schlimmsten Fall gar Aufträge absagen, was jährlich schätzungsweise eine Umsatzeinbuße von knapp 65 Millionen Euro für die deutsche Wirtschaft bedeutet. Doch wie kann es der Mittelstand schaffen, aus diesem Tief empor zu steigen?

Fachkräftemangel im Mittelstand ist besonders schlimm

Der Mittelstand gehört zu den Sektoren, die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen sind. Um zu klären, welche Maßnahmen für die erfolgreiche Mitarbeitergewinnung notwendig sind, müssen zunächst die Ursachen für das personale Defizit verstanden werden. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen.

Einerseits sind es strukturelle Probleme in der deutschen Gesellschaft, die den Fachkräftemangel hervorrufen. Hierzu zählt hauptsächlich der demographische Wandel, der sich mit der geringen Geburtenrate und der historisch hohen Lebenserwartungen negativ auswirkt. Kurz gesagt fehlt der Nachwuchs an qualifiziertem Personal. Das Problem an dieser Stelle lässt sich jedoch nicht einfach durch die Aufforderung lösen, deutsche Frauen sollen mehr Kinder kriegen. Denn auch die Ursache der wenigen Geburten liegt in politischen und gesellschaftlichen Strukturen verankert. Dass Frau zu Hause bleibt, mehrere Kinder bekommt und diese erzieht, dafür aber nicht arbeitet, ist für Familien schon lange nicht mehr finanziell zu stemmen. Ein Grund dafür liegt in der hohen Anzahl an Rentnern, die von der erwerbstätigen Bevölkerung abhängig sind. So stammt das deutsche Rentensystem in seinen Grundzügen aus einer Zeit, in der die wenigsten Menschen überhaupt das 70. Lebensjahr erreichten, während die Lebenserwartung mittlerweile die 80 Jahre überschritten hat und der aktive Rentenbezug deutlich länger ist. Ohne die Migration ausländischer Fachkräfte ist das deutsche Wirtschaftssystem am Rande der Unmöglichkeit, doch auch hier zeigt sich ein fortwährender Rückgang von qualifizierten EU-Zuwanderern.

Eine zweite Ursache für den Fachkräftemangel im Mittelstand liegt in der starken Konkurrenz durch Großkonzerne und bekannte Unternehmen. Diese locken Mitarbeiter nicht nur durch ihre Bekanntheit, sondern verwenden bereits seit Jahren moderne Strategien der Personalgewinnung, etwa durch das Bereitstellen verschiedener Benefits. Für den Mittelstand besteht die Hoffnung darin, sich dem Konkurrenzkampf anzupassen und hier nachzuziehen.

Ein Vorbild für den Mittelstand

Wie gewinnt man neue Fachkräfte für den Mittelstand?
Foto: pixabay.com

Der Konkurrenzdruck für mittelständische Unternehmen fordert ein Umdenken in der Personalgewinnung. Was die Industrie bereits erfolgreich umsetzt, findet sich in Kreisen der Familienbetriebe und kleinen Unternehmen nur selten. Doch gibt es auch hier Vorzeigebeispiele, die demonstrieren, wie es funktionieren kann. In letzter Zeit gewinnt etwa der Photovoltaik-Installateur ESS Kempfle an medialer Aufmerksamkeit. Die Presse berichtet von über 100 Neueinstellungen innerhalb von zwei Jahren, die der Familienbetrieb mit Standorten in Leipheim, Augsburg, Giengen an der Brenz und Zell unter Aichelberg verzeichnen konnte.

Was ESS Kempfle im Vergleich zur mittelständischen Konkurrenz richtig macht, sind viele Dinge. Übertarifliche Bezahlung, digitales Assessment-Center, interne Schulungen, Gewinnbeteiligung, Gesundheitsvorsorge, E-Auto-Ladestationen und -Leasing sowie regelmäßige Firmenfeiern sind nur ein paar Maßnahmen, die dem Betrieb zu seinem Personalerfolg verhalfen. Gerade für die hart umkämpften Fachkräfte aus dem Technik- und Elektrobereich entwickelte das mittelständische Unternehmen ein erleichtertes Bewerbungsverfahren, das Früchte trägt. Statt der langen Bewerbungsschreiben und komplizierten Lebensläufe setzt ESS Kempfle auf eine übersichtliche Bewerberseite, wo nach der Beantwortung von fünf Fragen und dem Hinterlassen der Telefonnummer schon alles erledigt ist. Bewerber werden zeitnah zurückgerufen und der Kontakt ist hergestellt.
Auch für Anwerbung ausländischen Fachpersonals hat der Betrieb eine erfolgreiche Strategie entwickelt. Unterstützung bei Wohnungssuche, Führerschein, Sprachkurse und berufsspezifische Qualifikationsprogramme gehören hier zum Repertoire des Familienbetriebs.

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