Deutsche Börse plant offenbar massiven Stellenabbau
Düsseldorf. Die Deutsche Börse erwägt offenbar Stellenstreichungen. Wie umfangreich die Maßnahmen ausfallen werden und wer davon betroffen ist, sei noch nicht beschlossen worden, sagte ein Insider der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Donnerstag. Einschneidende Maßnahmen seien aber nicht erforderlich. Das Unternehmen habe ein starkes Geschäftsmodell und sei nicht mit Opel oder Quelle zu vergleichen. Eine Ankündigung zu den Stellenstreichungen könne bis Mitte Februar erfolgen.
Zuvor hatte das «Handelsblatt» (Donnerstagausgabe) berichtet, dass der Börsenplatzbetreiber bis zu zehn Prozent der Stellen streichen wolle. Von den Plänen seien alle Töchter des Konzerns, der insgesamt rund 3300 Mitarbeiter beschäftigt, betroffen, hieß es unter Berufung auf Finanzkreise. Damit reagiere das Unternehmen auf das krisenbedingt schwächere Geschäft im Wertpapier- und Derivatehandel.
Das Unternehmen leide unter der mangelnden Investitionsbereitschaft der Anleger infolge der weltweiten Finanzkrise und dem zunehmenden Wettbewerb der durch Banken gegründeten neuen elektronischen Handelsplattformen (MTF). Auch die Pläne der US-Regierung zur Beschränkung des Eigenhandels seien eine Belastung des Geschäfts.
Die Deutsche Börse wollte die Informationen nicht kommentieren. «Das Unternehmen hat nichts bekannt zu geben», hieß es von dem Frankfurter Börsenbetreiber.
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