Deutsche gehen öfter über das Handy ins Internet
Anzahl älterer Internetnutzer steigt – Zahl der App-Downloads mehr als verdoppelt
Wiesbaden. Die Bundesbürger werden immer mobiler und vernetzter. Im vergangenen Jahr gingen 16 Prozent der Internetnutzer über das Mobiltelefon online, ein Jahr zuvor waren es nur 9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Verwendung des Handys für den Internetzugang sei jedoch stark altersabhängig. Während vor allem die 25- bis 34-Jährigen mit einem Anteil von 24 Prozent einen Internetzugang über das Handy nutzten, waren es bei den 55- bis 64-Jährigen zehn Prozent und bei den über 65-Jährigen sieben Prozent.
Generell gingen jedoch auch die Älteren immer öfter online, teilten die Statistiker weiter mit. Im Jahr 2010 nutzten 41 Prozent der Menschen zwischen 65 und 74 Jahren das Internet. Im Jahr 2009 lag der Anteil noch bei 35 Prozent. Bei keiner anderen Nutzergruppe habe der Anteil so stark zugenommen.
Den höchsten Anteil an Internetnutzern hatten den Angaben zufolge im Jahr 2010 die 16- bis 24-Jährigen mit 98 Prozent. Insgesamt nutzten 75 Prozent aller Deutschen ab zehn Jahren das Internet. 2009 waren es noch 73 Prozent.
Deutliche Nutzungsunterschiede zwischen Männern und Frauen gebe es nur bei den Älteren. Bei den Jüngeren dagegen sind laut Statistikamt keine oder nur geringe Geschlechterunterschiede beim Anteil an der Internetnutzung zu finden.
Nach aktuellen Zahlen des High-Tech-Verbandes Bitkom stieg zudem die Zahl heruntergeladener mobiler Anwendungen – sogenannte Apps – im selben Zeitraum deutlich. Die Zahl der Downloads erhöhte sich demnach mit 112 Prozent um mehr als das Doppelte auf rund 900 Millionen. Die Anwendungen reichen von Spielen über Nachrichtendienste bis hin zu Fahrplänen oder Navigationsdiensten. Dem Verband zufolge existieren weltweit rund 520.000 verschiedene Apps.
Fast 90 Prozent aller in Deutschland heruntergeladenen Apps waren nach Bitkom-Angaben kostenlos. Mit den 110 Millionen kostenpflichtigen Apps sei im Jahr 2010 ein Umsatz in Höhe von 357 Millionen Euro erzielt worden. Das entspreche einem Plus von 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bitkom-Präsidiumsmitglied Friedrich Joussen sagte, „die Download- und Umsatzzahlen mit mobilen Apps werden weiter steil ansteigen“. Bei der Entwicklung und Vermarktung neuer Apps hätten insbesondere regionale Anbieter gute Chancen. „Viele mobile Anwendungen sind auf die Bedürfnisse der Kunden im jeweiligen Land oder sogar einer Stadt zugeschnitten“, sagte Joussen.
Das enorme Download-Plus ist nach Verbandsangaben vor allem auf den Erfolg von Smartphones und Tablet-PCs zurückzuführen. Im Jahr 2010 wurden den Angaben zufolge in Deutschland rund 7,4 Millionen Smartphones verkauft (plus 38 Prozent). Im Jahr 2011 rechnet der Verband mit einem Absatzplus von 36 Prozent auf 10,1 Millionen Geräte.