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Deutsche Industrie sieht Euro-Absturz gelassen

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Hamburg. Anders als viele Politiker nimmt die deutsche Industrie den Absturz des Euro gelassen. Wie aus einer Umfrage der «Financial Times Deutschland» (Dienstagausgabe) unter Großkonzernen hervorgeht, sehen zahlreiche Unternehmen den Kursverfall sogar positiv, weil ihre Produkte auf den Exportmärkten im Vergleich zu denen ausländischer Wettbewerber billiger werden.

«Summa summarum ist ein schwacher Euro für MAN als vor allem exportierendes Unternehmen tendenziell positiv», sagte ein Sprecher des Münchner Lkw-Herstellers. Beim Halbleiterkonzern Infineon hieß es: «Wir erwirtschaften netto Dollar-Überschüsse und profitieren somit vom schwächer werdenden Euro.» Der Autokonzern BMW rechnet unter dem Strich mit einem «positiven Effekt im zweistelligen Millionenbereich». Eines der Unternehmen, das am meisten von der Euro-Schwäche profitiert, ist der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Denn bei der Tochter Airbus fallen Einnahmen fast vollständig in Dollar an, während rund die Hälfte der Kosten in Euro abgerechnet werden. Nach einer Faustformel bringt ein um zehn Cent schwächerer Euro EADS rund eine Milliarde Euro ein.

Allerdings gibt es auch Unternehmen, denen der Euro-Sturz zusetzt. «Für die Stahlhersteller ist der starke Dollar ein Problem», sagte Gisbert Rühl, Vorstandschef von Klöckner & Co. Auch Fluggesellschaften, die ihr Kerosin in der US-Währung einkaufen, werden durch die Aufwertung des Dollar belastet.

Sorgen machen sich viele Firmen zudem wegen der Ursache der Euro-Schwäche – der Krise der staatlichen Haushalte. Harte Sparprogramme in vielen Euro-Ländern könnten den wirtschaftlichen Aufschwung abwürgen. «Ein niedriger Euro-Kurs ist nur kurzfristig eine Wettbewerbsverbesserung», hieß es beim Chemiekonzern BASF.

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