Deutsche Wirtschaft stellt Regierung schlechtes Zwischenzeugnis aus
Frankfurt/Main. Die Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft stellen der Bundesregierung ein schlechtes Zwischenzeugnis aus. Mehr als 90 Prozent der Führungskräfte seien von der bisherigen Regierungsarbeit enttäuscht, berichtete das «Handelsblatt» (Donnerstag) unter Berufung auf eine Umfrage des Psephos-Instituts unter knapp 800 Spitzenmanagern im Auftrag der Zeitung.
Demnach mache bei 57 Prozent der Befragten die schwarz-gelbe Regierung der Studie zufolge einen «deutlich schlechteren Eindruck» als erwartet. Für 31 Prozent sei der Eindruck der Koalition «etwas schlechter» als erhofft. Vier Prozent gaben an, das schlechte Auftreten entspreche genau den Vorstellungen, die sie von der schwarz-gelben Regierung hatten. Unmittelbar vor der Bundestagswahl im September 2009 hatte noch eine große Mehrheit von 76 Prozent der regelmäßig befragten Manager angegeben, dass sie eine Koalition aus CDU/CSU und FDP bevorzugt.
Auch das Krisenmanagement der Bundesregierung findet laut Studie nicht mehr die Zustimmung der Führungskräfte. Während im November noch acht von zehn Managern der Meinung waren, die schwarz-gelbe Bundesregierung habe einen völlig oder zumindest einen weitgehend richtigen Kurs eingeschlagen, um die deutsche Wirtschaft beim Weg aus der Krise angemessen zu stützen, gab dies nun lediglich die Hälfte der Befragten an. Zehn Prozent sage der Weg «überhaupt nicht» zu. So kritisch waren Ende 2009 gerade einmal zwei Prozent.