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Deutschland auf Platz fünf der Industriestandorte weltweit

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Berlin (dapd). Im globalen Vergleich der besten Industriestandorte hat Deutschland in den vergangenen Jahren kräftig aufgeholt und liegt inzwischen an fünfter Stelle. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Berlin vorgestellten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

„Deutschland hat seine Industrien nicht vernachlässigt, sondern ernst genommen“, sagte der Direktor des arbeitgebernahen Instituts, Michael Hüther, der Nachrichtenagentur dapd nach einer Pressekonferenz. So seien hierzulande die Infrastruktur und das Innovationsumfeld verbessert worden. Außerdem sei für gute Ausbildungsmöglichkeiten und einen angemessenen Rechtsrahmen gesorgt worden, sagte Hüther. Zu den Stärken Deutschlands gehören laut der Studie weiter die stabile Versorgung mit Energie und Rohstoffen. Zu den Schwächen gehörten hohe Arbeitskosten und eine relativ hohe Steuerbelastung.

Gemäß der Studie hat Deutschland 2010 den fünften Rang unter den besten Industriestandorten der Welt erklommen, von Rang 14 im Jahr 1995. An der Spitze des Rankings stehen weiter die USA. Dort haben Industriefirmen laut IW mit relativ wenig Bürokratie zu kämpfen. In Europa liegen Schweden, Dänemark und die Schweiz vor Deutschland. Die Studie vergleicht 45 Länder anhand von 58 Einzelindikatoren.

Rösler: Energiewende darf Wettbewerbsfähigkeit nicht schwächen

Deutschland habe nicht zuletzt aufgrund seiner breiten und wettbewerbsfähigen industriellen Basis die globale Finanz- und Wirtschaftskrise gut bewältigt, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler am Montag. „Eine der vorangingen Aufgaben unserer Wirtschaftspolitik muss es deshalb weiterhin sein, die internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken“, sagte Rösler. Dazu gehöre auch, verlässliche Rahmenbedingungen nachhaltig zu stärken. „In den kommenden Jahren wird es vor allem darauf ankommen, die Energiewende so umzusetzen, dass die industrielle Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und nicht geschwächt wird“, sagte Rösler.

Um in der Spitzengruppe der Top-Industriestandorte zu bleiben, sei es wichtig die Kosten der Energiewende in einem Rahmen zu halten, der Investitionen noch zulässt, pflichtete Hüther bei. „Die Energiewende darf nicht zum Milliardengrab werden, wo keiner weiß, wie es wirklich funktioniert“, warnte Hüther.

Zudem sei es wichtig, die Größe des europäischen Marktes im Blick zu behalten, sagte Hüther. „Europa wird unser Heimatmarkt bleiben“, sagte der IW-Direktor.

Doch der europäische Markt schwächelt derzeit. Dies dämpft die deutsche Konjunktur nach Aussage der Konjunkturexperten des Bundesfinanzministeriums (BMF). „Im Schlussquartal 2012 dürfte es in Deutschland zu einer deutlichen konjunkturellen Abschwächung kommen“, heißt es im aktuellen BMF-Monatsbericht.

Sowohl für den Export wie auch für die Industrieproduktion zeichne sich für das vierte Quartal eine schwächere Entwicklung ab. Wegen des unsicheren weltwirtschaftlichen Umfeldes erfolgten Investitionen zögerlicher oder würden vorerst zurückgestellt.

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