Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern hat grünes Licht für den Bau der Ostseepipeline im Greifswalder Bodden gegeben. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) und Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) übergaben am Montag in Schwerin die Teilgenehmigung von deutscher Seite für die Verlegung des Erdgasstrangs zwischen Russland und Lubmin an den Projektbetreiber Nord Stream.
Der vom Bergamt Stralsund erteilte Planfeststellungsbeschluss bezieht sich auf ein 50 Kilometer langes Trassenstück im Zuständigkeitsbereich Mecklenburg-Vorpommerns. Damit steht nur noch die Genehmigung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie für den anschließenden Abschnitt der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands aus. Dem Konsortium Nord Stream liegen bereits die Baugenehmigungen von Russland, Dänemark, Finnland und Schweden vor.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) erklärte in Berlin, die Genehmigung des Bergamtes Stralsund stelle einen weiteren wichtigen Schritt zur Realisierung der Pipeline dar. Die Arbeiten könnten nun bald aufgenommen werden, damit – wie geplant – Ende 2011 russisches Erdgas nach Greifswald transportiert und von dort in das deutsche und europäische Netz verteilt werden könne.
Nach Angaben von Nord Stream soll im Frühjahr 2010 mit der Verlegung der Trasse begonnen werden. Die komplette Fertigstellung der rund 7,4 Milliarden Euro kostenden Ostseepipeline ist bis 2012 vorgesehen. Insgesamt werden später jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas nach West- und Südeuropa geliefert.
Die Umweltorganisation WWF kündigte eine rechtliche Prüfung der deutschen Genehmigungsbescheide an. Sie forderte zugleich einen Ausgleich für entstehende Umweltschäden aufgrund des Pipelinebaus. WWF befürchtet nach eigenen Angaben, dass durch Baggerungen am Meeresboden große Mengen Stickstoff und Phosphor freigesetzt werden könnten und dadurch dem Ökosystem der Ostsee massive Schäden drohen.
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