Die zerschossene Trophäe. Student der TH Köln entwirft Crime Cologne Award
Wenn der österreichische Schriftsteller Bernhard Aichner am 24. September 2015 den diesjährigen Crime Cologne Award entgegen nimmt, hält er kalten Stahl in den Händen. Denn aus diesem Material hat der Nachwuchsdesigner Dustin Schulz von der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln den Preis gefertigt, der künftig während des Festivals verliehen wird.
In einem KISD-Projekt im Sommersemester 2014 standen 17 Studierende vor der Aufgabe, den Crime Cologne Award zu entwerfen, der dieses Jahr erstmals verliehen wird. „Zu Beginn des Projektes habe ich sehr viel über Krimiliteratur und Awards recherchiert und mir die Frage gestellt, welche Symbole mit Krimis assoziiert werden, zum Beispiel Lupe, Tatwaffe, Projektile oder Spuren. Anschließend begann ich erste Skizzen anzulegen, daraus wurden Papier-, Papp- und Styropormodelle und schließlich erste Entwürfe aus Stahl“, erklärt Dustin Schulz den Designprozess.
Der Entwurf, mit dem er sich gegen seine Kommilitoninnen und Kommilitonen durchsetzte, ist eine rund 30 Zentimeter hohe Stele mit zwei Einschusslöchern. „Das Besondere an dem Award ist das Material. Er besteht aus unbehandeltem Stahl und ist daher sehr schwer, kalt und hart. Adjektive, die durchaus auch mit einem guten Krimi in Verbindung gebracht werden“, erläutert Schulz.
„Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sich die Festivalmacher für diesen Entwurf entschieden haben“, sagt Prof. Iris Utikal, die das Projekt mit Prof. Michael Gais und Michael Eichhorn geleitet hat. „Die besondere Qualität des Entwurfs liegt in seiner Ikonizität, man versteht seine Aussage sehr schnell und springt sofort ins Auge des Betrachters. Zudem ist er aber auch verletzt, wie ein Toter in einem Krimi“, so Utikal.
„Es macht mich sehr stolz, dass mein Award aus den vielen guten Ideen der Projektgruppe ausgewählt wurde, vor allem da dies erst mein zweites Semester als Designstudent war. Ich fühle mich aber dadurch in meiner Studienwahl bestätigt. Ich bin froh und glücklich darüber, Teil der Crime Cologne und damit auch Teil des Kölner Kulturlebens zu sein“, sagt Schulz.
Quelle: TH Köln