Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Finanzminister Helmut Linssen (CDU) hat mit deutlichen Worten die Konsolidierung der deutschen Landesbanken angemahnt. «Ich verstehe sehr, dass jeder im Moment besonders mit sich selbst beschäftigt ist. Trotzdem müssen wir zu einer radikalen Straffung im Landesbankensektor kommen», sagte Linssen dem «Handelsblatt» (Mittwochausgabe). Linssen, der als Vertreter des Landes im Aufsichtsrat der Düsseldorfer WestLB sitzt, erwartet schnelle Entscheidungen. «Wir werden hoffentlich in diesem Jahr die eine oder andere Bewegung spüren», sagte er.
Nach den Worten von Linssen steht die WestLB für mögliche Fusionen bereit. Der Finanzminister ist offenbar sogar bereit, den Standort Düsseldorf infrage zu stellen. Landesegoismen seien nicht entscheidend, sagte er. «Es kommt darauf an, was die beste Zukunftslösung für die WestLB ist.»
NRW ist mit gut 48 Prozent an der WestLB beteiligt. Das Institut geriet während der Finanzkrise schon vor den Landesbanken LBBW, HSH Nordbank und BayernLB in Schwierigkeiten. Die Eigentümer, neben dem Land vor allem die Sparkassenverbände im Rheinland und in Westfalen, griffen deshalb Ende 2009 auf Hilfen der Bundesregierung zurück.
Auf Geheiß der EU-Kommission muss die WestLB auf eine Kernbank schrumpfen und die Mehrheit an ihr verkauft werden. Land und Sparkassen bevorzugen eine Lösung innerhalb des Landesbankensektors.
ddp/arh