San Fransisco. Das Online-Auktionshaus Ebay hat im ersten Quartal seinen Gewinn gesteigert. Allerdings enttäuschte das Unternehmen zugleich mit dem Ausblick für die folgenden drei Monate. Wie der Konzern am Mittwochabend mitteilte, stieg der Überschuss binnen Jahresfrist um elf Prozent auf 397,7 Millionen Dollar (297,4 Millionen Euro). Vor Sonderposten lag der Ertrag je Aktie bei 0,42 Dollar. Zugleich habe sich der Umsatz um 8,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar erhöht. Dabei ist die im vergangenen Jahr verkaufte VoIP-Tochter Skype in den Zahlen nicht mehr enthalten.
Die Ergebnisse des Auftaktquartals trafen die Erwartungen des Markts. Viele Analysten hatten allerdings gehofft, dass Ebay die Konsensprognosen übertrifft und einen robusten Ausblick liefert. Stattdessen prognostizierte das Online-Auktionshaus für das zweite Quartal einen Ertrag von 0,37 bis 0,39 Dollar je Aktie und Einnahmen von 2,15 Milliarden bis 2,2 Milliarden Dollar. Analysten an der Wall Street hatten hier mit 0,40 Dollar je Aktie und einem Umsatz von 2,21 Milliarden Dollar mehr erwartet. Offenbar brauche der Konzern für seine Trendwende länger als erwartet, sagten Analysten.
Vorstandschef John Donahoe äußerte sich gegenüber der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires überrascht über die Marktreaktion. Ebay sei bereits auf halbem Wege, das Dreijahresziel einer Trendwende im Kerngeschäft mit Auktionen zu erreichen. «Wir fühlen uns wohl mit unserem Ausblick. Wir sind bereits weiter, als wir angekündigt hatten», sagte Donahoe. Ebay sehe eine «solide, stetige Verbesserung der Konsumstimmung und der Konsumausgaben».
Ebay hatte Anfang 2009 Dreijahresziele ausgegeben und will den Konzernumsatz bis 2011 auf zehn Milliarden bis zwölf Milliarden Dollar steigern.
Finanzvorstand Bob Swan bekräftigte nun den Ausblick für 2010. Er sagte jedoch auch, die starke Entwicklung des Online-Bezahldienstes PayPal und die Verbesserung des Auktionsgeschäfts würden durch den Gegenwind eines stärkeren US-Dollars ausgeglichen. Ebay hatte für 2010 ein Umsatzplus von neun bis zwölf Prozent in Aussicht gestellt.